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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sie die Wesen, die sie bedrängen, nunmehr aus der Nähe unter die Lupe nahmen. Es waren die leibhaftigen Überreste einstiger Krieger – höchstwahrscheinlich derjenigen Istari, die ihrer Königin in jenes unterirdische Exil gefolgt waren –, die angesichts dessen, dass sie ihrem Aussehen zufolge schon seit ein paar hundert Jährchen tot sein sollten, viel zu lebendig waren. Die Fetzen von Haut, die den wandelnden Skeletten noch anhafteten, waren größtenteils verwest und abgeblättert, und die wenigen Brocken von Muskeln und Fleisch, die an ihren Knochen klebten, waren eingeschrumpft, verdorrt und mischten den Moder des Gewölbes mit einem Geruch beißender Fäule. Unter den Rüstungen sahen zerrissene, farblose Lumpen hervor, die wohl einstmals prächtiger Staat gewesen waren, nun jedoch nur noch durch Staub und Feuchtigkeit vor dem völligen Zerfall geschützt wurden.
    Dann waren die ein Dutzend Grauen erregenden Skelettkrieger heran und schwangen ihre rostigen Klingen. Damit war rasch klar, dass sie zum einen über eine Kraft verfügten, die der eines Menschen leicht ebenbürtig war, und zum zweiten mit ihren leeren, stierenden Augenhöhlen sehr wohl ihre Ziele auszumachen vermochten. Wie immer man diesen Zauber auch nennen mochte – er war auf jeden Fall einer von der besonders fiesen und gemeingefährlichen Sorte.
    Cord senste dem ersten, der ihm zu nahe kam, mit einem waagerechten Schwung den Kopf von den Schultern, was allerdings zu seiner Verwunderung keineswegs hieß, dass das Duell damit schon gewonnen war. Ganz im Gegenteil setzte das mumifizierte Scheusal jetzt erst recht nach, führte mit seinem noch immer vor Schärfe funkelnden Säbel eine Serie präziser Hiebe und Stiche aus und drängte den Barbaren damit in die Defensive. Dann, als er eine gute Möglichkeit sah, schlug der Mensch wieder zu, traf das linke Schultergelenk des Gegners und trennte dieses wie mit einem sauberen Operationsschnitt vom Rumpf. Pech war nur, dass das Skelett seine Waffe mit der Rechten führte und ungeachtet des Verlusts von Kopf und linkem Arm – was jeden anderen Fechter wohl zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand bewogen hätte – seine etwas schwerfällig vorgetragenen Attacken ungerührt fortsetzte.
    Als sich die beiden Klingen dicht über dem Heft kreuzten, nutzte der Barbar die Gelegenheit, um eine andere Vorgehensweise zu versuchen: er ergriff mit der freien Linken das Handgelenk seines Widersachers, steckte anschließend flugs sein eigenes Breitschwert in die Scheide und packte dann mit der Rechten den verbliebenen Arm der Kreatur. Danach benutzte er diesen als Hebel und drosch den übrigen Körper des Wesens mit größtmöglicher Kraft gegen die Höhlenwand. Beim ersten Mal widerstand der Gepeinigte noch. Dann, als sich der Aufprall wiederholte, büßte er sein Schwert ein, beim dritten Mal brachen die ersten morschen Knochen entzwei, und beim fünften oder sechsten Mal zersplitterte die nach verwestem Fleisch stinkende Kreatur in so viele Teile, dass alles Leben endgültig aus ihm wich.
    „Lass dir das eine Lehre sein, du Skelettheini!“, murmelte der Nordmann schnaufend.
    Zur selben Zeit waren natürlich auch die anderen in Gefechte mit den verfluchten Wesen verstrickt, und Sigurd, Faramon, Piruk, Pandialo, Neimo und Fredi ließen ebenfalls reichlich Knochen zersplittern. Allerdings erwiesen sich die Angreifer nach wie vor als unbelehrbar und bar von so etwas unpraktischem wie einem natürlichen Selbsterhaltungstrieb, sodass die Kämpfe zäh und langwierig gerieten. Auf diese Weise sahen sich Alva und Hermeline plötzlich in eine prekäre Lage gebracht, denn einer der Feinde, der eine mächtige Streitaxt schwang, hatte sie mit seinen weit reichenden Hieben unversehens bis vor einen der Alkoven gedrängt, in denen die vergammelten Krieger zuvor ihre Wacht gehalten hatten.
    Die rothaarige Mucklin kam kaum dazu, ihr kleines Schwert zu schwingen, und auch wenn, hätte sie kaum gewusst, an welcher Stelle sie den muffig riechenden Skelettburschen hätte verletzen sollen. Als die beiden Frauen sich wieder vor einem der Schwünge, die jedes Malflimmernde Schlieren in die Luft ritzten, rückwärts in Sicherheit bringen mussten, gelangten sie endgültig in die dunkle, ziemlich beengte Nische hinein. Nachdem die Trennwand nun verschwunden war, hatte sie sich in einen Schacht verwandelt, der tief in den Fels reichte. Gut war, dass das Skelett nun die Stärken seiner Waffe nicht mehr ausspielen konnte, denn

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