Der Kuss des Lustdämons
amüsiert den Kopf. „Spielkind!“
Sein Vater verzog den Mund. „Wir spielen niemals, mein Sohn. Erst wenn alles Alte zerstört ist, kann Neues entstehen. So ist das Gesetz. Henry war eine Figur in einem Pool der Möglichkeiten. Ich habe ihn erschaffen. Seine Energie ist zurückgekehrt, weil sie in Celices Leben nicht mehr gebraucht wurde.“
Jade verstand. Am Ende war alles ein seit Jahrhunderten vorbestimmter Plan.
„Wird sie wissen, wer ich bin?“
„Sie wird es fühlen“, antwortete die alte Frau und umarmte Jade. „Es wird keine leichte Aufgabe werden da draußen. Doch ich glaube fest daran, dass du es schaffst.“ Sie küsste ihm die Stirn. „Für uns wird es Zeit zurückzukehren. Ich hoffe, wir sehen uns niemals wieder.“ Damit trat sie geheimnisvoll lächelnd zurück ins Dunkel und entschwand mit den Schatten, die sie herberufen hatte.
„Niemals wieder?“
„Das Tribunal der Gezeitenmagier offenbart sich nur, wenn ein Urteil gesprochen wird. Wem sie erscheinen, der sieht sie normalerweise zum letzten Mal.“
„Wie schade.“
„Nun ja. Meine Mutter hat ihr Schicksal angenommen. Genauso wie ich meines. Ich verzichte auf die Energie, die ich dir einhauchte. Die Zeit, in der ich auf Erden wandelte, ist vorbei.“
„Wirst du es nicht vermissen?“
„Nein. Ich habe alles, was ich brauche. Zudem ist die Traumwelt mein kreativer Freiraum. Da darf ich rumpfuschen, ohne vor dem Tribunal zu landen.“
Nun mussten beide lachen.
„Die Gezeitenmagier werden eine schützende Hand über euch halten. Ihr werdet beide in den nächsten Jahrhunderten noch sehr viel lernen müssen. Doch Zeit ist relativ.“
„Dann werden wir also unsterblich sein?“
„Wenn die Zeit gekommen ist, werdet ihr mehr als nur das sein.“
„Die Götter wissen, du gehörst mir, mein Herz, auf ewig.“
Die Wellen seiner Meeraugen schlugen über Celice zusammen und sie sank zu Boden. Alessandro streichelte über ihren Leib und erfüllte das geliebte Wesen mit der Liebkosung seiner Energie. Die alabasterfarbene Blutfee erwachte und lächelte ihn an. Weder Wut noch Enttäuschung, kein Zweifel und keine Traurigkeit sprachen mehr aus ihr, als sie ihre Hände erhob und sich zum Kuss mit ihm vereinte. Seine Nähe berauschte sie. Dieser Mann schmeckte nach mehr. Ihre Zunge fuhr über spitze Zähne.
„Wer sagt dir, dass ich nicht irgendwann doch hungrig werde?“
Alessandro grinste breit. „Ich liebe es, wilde Tiere zu zähmen“, flüsterte er nah an ihrem Ohr.
„Und ich liebe es, mit dem Feuer zu spielen.“ Sie kicherte.
„Dann verspreche ich dir, dass du dieses Inferno nicht vergessen wirst“, raunte er. Erregung über diese Ankündigung pulsierte bis in ihre Mitte. Celice richtete sich auf und biss ihm übermütig in den Hals. Er drückte sie zurück zu Boden. Sie lächelte und leckte sich über die Lippen.
„Nicht doch, mein Herz! Wie ich dir bereits einmal sagte, die Glut muss erst noch ein wenig geschürt werden, damit du umso heftiger brennen kannst.“ Sie blickte ihn mit großen Augen an. „Habe ich schon mal erwähnt, dass ich es liebe, dich leiden zu lassen?“
Celice knurrte beleidigt. „Du bist ein verdammter Mistkerl.“
„Ach komm, du willst es doch gar nicht anders.“
Sie verzog die Lippen zu einem Schmollmund. Amüsiert streichelte er über ihre Stirn. Dann beugte er sich über sie und sog tief den Atem ein. „Mein Kätzchen, du brauchst mir nichts vorzumachen. Ich kann dein Verlangen riechen.“ Celice zuckte zusammen, als er zwischen ihre Spalte drang. „Und spüren.“
Ein schmatzendes Geräusch ließ die Feuchtigkeit ihres Schoßes erahnen. Er kicherte sadistisch, als ihre Haut von Schauern gezeichnet war. Das Kribbeln zwischen ihren Schenkeln steigerte sich zu einem Summen in der Atmosphäre. Oh, welch bittersüße Qual. Ja, sie würde es in vollen Zügen genießen. Bis in die Unendlichkeit und darüber hinaus ...
Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012
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