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Der Maedchenmaler

Der Maedchenmaler

Titel: Der Maedchenmaler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Bleiben Sie am Telefon.« Berts Tonfall war versöhnlicher geworden. »Vielleicht taucht noch die eine oder andere Frage auf.«
    Mike versprach es. Bert hoffte, dass die beiden sich auch daran halten würden.
     
    Ilka hatte mir den Arm um den Hals gelegt. Ich trug sie fast aus der Wohnung. Die Treppe bestand aus nur zehn Stufen, doch sie schien unüberwindlich zu sein.
    »Ilka! Komm! Du schaffst das!«
    Sie atmete schwer. Hoffentlich hatte sie keine Lungenentzündung. Dann konnte jede ܜberanstrengung lebensgefährlich sein.
    Die Haustür. Wohin führte sie?
    Ilka hatte mir erzählt, die Gegend hier sei sehr einsam. Wie weit mochte das nächste Haus entfernt sein? Würde Ilka die Strecke bewältigen?
    Wir kamen gar nicht dazu, es auszuprobieren, denn die Haustür war verschlossen. Und wir hörten schon Rubens Schritte. Er hatte die Schlüssel nicht in der Hand gehabt, und ich hatte mich nicht getraut, ihn zu durchsuchen. Hastig sah ich mich um. Wo konnten wir uns verstecken?
    Ilka zeigte auf die zweite Tür. »Die Küche«, keuchte sie.
    Sie riss sich zusammen und lief, so schnell sie konnte. Ich stieߟ die Tür auf. Wir stürzten hinein. Dann knallte ich die Tür zu und drehte den Schlüssel um.
    Keine Sekunde zu früh. Von auߟen rüttelte Ruben an der Klinke. Ilka wich zitternd zurück. Ich nahm einen Stuhl und klemmte ihn mit der Rückenlehne unter die Klinke. Dann schaute ich mir den Raum aufmerksam an. Kein zweiter Eingang, die Terrassentür geschlossen. Für eine Weile waren wir hier sicher.
     
    Es hatte Imke nicht im Haus gehalten. Sie hatte sich ihre Tasche geschnappt, Tilo eine Nachricht auf den Küchentisch gelegt und war in Jettes Auto gestiegen, um nach Bröhl zu fahren. Der Renault klapperte an allen Ecken und Enden, die Heizung funktionierte nicht und die Windschutzscheibe war durch einen Steinschlag beschädigt. Jeden Augenblick konnte das Glas reiߟen.
    Imke schwor sich, Jette ein neues Auto zu schenken. Notfalls gegen ihren Widerstand. Konnte man sein Herz denn wirklich an eine solche verbeulte Blechkiste hängen?
    Üœberall lagen Sachen verstreut. Ein Schal, ein Buch, eine alte Sonnenbrille, ein Päckchen Fisherman€™s, ein Fettstift für die Lippen, Bonbonpapier, benutzte Papiertaschentücher. Dieses Auto war ein Abfalleimer auf Rädern. In einer grauen Schicht lag der Staub auf den Armaturen.
    Und trotzdem. Imke schluckte. Wie stark sie ihre Tochter hier spürte. Sie konnte es kaum ertragen.
    Als Mike ihr die Tür aufmachte, fiel sie ihm um den Hals. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, nicht die Fassung zu verlieren.
    »Ich möchte mit euch zusammen warten«, sagte sie. »Zu Hause drehe ich durch.«

Kapitel 26
    Sie hatten sich in der Küche verschanzt. Aber er würde sie da rausholen. Sie hatten keine Chance. Wie dumm sie waren, ihn zu reizen.
    Von dem Mädchen hatte Ruben nichts anderes erwartet. Aber es traf ihn tief, dass Ilka so locker die Fronten gewechselt hatte. Eigentlich hatte sie das schon vor Jahren getan. Er begriff es erst jetzt.
    Er begriff jetzt auch, dass sein Traum zerplatzt war. Die langen Jahre des Planens, Hoffens und Wartens - vergebens.
    Tante Marei trug die Schuld daran. Weil sie Ilka gegen ihn aufgehetzt hatte. Die Psychotherapeutin trug die Schuld daran. Weil sie Ilka sicherlich in der Furcht bestärkt hatte, ihre Liebe sei eine Sünde. Und dieser Mike trug die Schuld daran. Er vor allem. Weil er Ilka den Kopf verdreht hatte.

    Ruben ging in den Schuppen, um Werkzeug zu holen. Erst würde er die Küchentür aufbrechen und Ilka und das Mädchen bestrafen. Danach würde er losfahren und sich an denen rächen, die ihm Ilka genommen hatten.
     
    Ich stand am Fenster und sah ihn durch den Garten gehen. Wir mussten hier raus. Leise öffnete ich die Tür.
    Die Haustür stand offen, aber es hatte keinen Sinn hinauszustürzen. Ilka war zu schwach. Sie konnte nicht schnell genug laufen. Und sie glühte vor Fieber. Ohne Jacke würde sie sich den Tod holen. Auߟerdem würde Ruben uns sofort verfolgen. Die Bäume und Sträucher waren noch kahl. Wir konnten uns nirgendwo verstecken. Blieb nur das Haus. Ruben würde uns zuerst drauߟen suchen. Auf die Idee, wir könnten im Haus geblieben sein, käme er wahrscheinlich erst viel später.
    Und dann? So weit wollte ich noch gar nicht denken.
    »Wohin?«, fragte ich Ilka.
    »Nach oben.« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Sie musste dringend zu einem Arzt. Und schlafen.
    Ich stützte Ilka auf

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