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Der Mann, der sich in Luft auflöste

Der Mann, der sich in Luft auflöste

Titel: Der Mann, der sich in Luft auflöste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Unglücksfall. Können Sie das verstehen?«
    »Ja«, sagte Martin Beck.
    Kollberg hatte sich seit einer Stunde fast nicht bewegt. Jetzt zuckte er plötzlich mit den Schultern und sagte gereizt: »Okay, kommen Sie, wir gehen.«
    Der Mann, der Alf Matsson umgebracht hatte, schluchzte plötzlich auf.
    »Ja, natürlich«, sagte er mit belegter Stimme. »Entschuldigen Sie mich bitte.«
    Er stand hastig auf und ging ins Bad. Martin Beck starrte skeptisch auf die geschlossene Tür. Kollberg folgte seinem Blick und sagte: »Da drinnen ist nichts, womit er sich etwas antun könnte. Ich habe sogar das Zahnputzglas entfernt.«
    »Auf dem Nachttisch lag ein Röhrchen Schlaftabletten. Bestimmt fünfundzwanzig Stück.«
    Kollberg ging ins Schlafzimmer und war Sekunden später wieder da.
    »Es ist weg«, sagte er.
    Er sah die Badezimmertür an.
    »Sollen wir ...«
    »Nein«, sagte Martin Beck. »Wir warten.«
    Sie brauchten nicht länger als eine halbe Minute zu warten. Äke Gunnarsson kam von selbst heraus. Er lächelte schwach und sagte:
    »Können wir dann?«
    Keiner reagierte darauf. Kollberg ging ins Badezimmer, stieg auf die Klosettschüssel, hob den Spülkastendeckel, steckte die Hand hinein und holte das leere Tablettenröhrchen heraus. Auf dem Weg zurück ins Arbeitszimmer las er das Etikett: »Vesparax. Gefährliche Dinger.« Dann sah er Gunnarsson an und sagte missmutig: »Das war ja wohl absolut unnötig. Jetzt müssen wir Sie ins Krankenhaus bringen. Dort binden sie Ihnen ein Lätzchen um, das bis zu den Füßen reicht, und stopfen Ihnen einen Gummischlauch in den Hals. Morgen können Sie weder schlucken noch sprechen.«
    Martin Beck rief eine Funkstreife.
    Sie gingen rasch die Treppe hinunter, alle vom selben Wunsch getrieben, von dort wegzukommen. Der Streifenwagen wartete schon.
    »Magen auspumpen«, sagte Kollberg. »Es ist ziemlich eilig. Wir kommen später nach.«
    Als Gunnarsson bereits im Auto saß, schien Kollberg noch etwas einzufallen. Er hielt die Tür einen Spalt offen und fragte:
    »Als Sie vom Hotel zum Zug wollten, sind Sie da zuerst zum falschen Bahnhof gegangen?«
    Der Mann, der Alf Matsson umgebracht hatte, sah ihn aus Pupillen an, die schon starr und unnatürlich wurden. »Ja. Woher wissen Sie das?«
    Kollberg schlug die Tür zu. Das Auto fuhr los. Der Polizist am Steuer schaltete gleich an der ersten Straßenecke das Martinshorn ein.
    Auf dem Brandgrundstück in Hagalund bewegten sich Polizisten in grauen Overalls vorsichtig zwischen Aschehaufen und verkohlten Balken.
    Eine Gruppe Sonntagsspaziergänger mit Kinderwagen und Keksschachteln hatte sich vor der Absperrung versammelt und sah neugierig zu. Es war schon nach vier.
    Kaum waren Martin Beck und Kollberg ausgestiegen, löste sich Stenström aus der Schar der Polizisten und kam zu ihnen. »Ihr hattet recht«, sagte er. »Er liegt dort. Aber es ist nicht mehr viel von ihm übrig.«
    Eine Stunde später waren sie wieder auf dem Weg in die Stadt.
    Als sie am Norrtull vorbeifuhren, sagte Kollberg:
    »In einer Woche hätte die Baufirma alles mit dem Bulldozer plattgemacht.«
    Martin Beck nickte.
    »Er hat sein Bestes getan«, philosophierte Kollberg. »Und das war gar nicht so schlecht. Hätte er ein bisschen mehr über Matsson gewusst und sich die Mühe gemacht, nachzusehen, was in der Tasche war, und hätte er in Kopenhagen das Flugzeug verlassen, statt in seinem Pass rumzuradieren ...« Er ließ den Satz unvollendet. Martin Beck sah ihn von der Seite an.
    »Was dann? Meinst du, dann wäre er damit durchgekommen?«
    »Nein«, erwiderte Kollberg. »Natürlich nicht.«
    Beim Vanadisbad, wo es trotz des fragwürdigen Sommerwetters von Leuten wimmelte, räusperte sich Kollberg und sagte:
    »Ich denke, es ist nicht notwendig, dass du dich noch länger mit dieser Sache befasst. Du hast schließlich Urlaub.«
    Martin Beck schaute auf die Uhr. Heute würde er es nicht mehr auf die Insel schaffen.
    »Du kannst mich an der Odengatan absetzen«, sagte er. Kollberg hielt vor dem Kino an der Ecke. »Tschüs dann«, sagte er. »Tschüs.«
    Sie gaben sich nicht mal die Hand. Martin Beck blieb auf dem Gehsteig stehen und sah das Auto davonfahren. Dann überquerte er die Straße, bog um die Ecke und betrat das Restaurant, das dort lag, das Metropol.
    Das Licht in der Bar war gedämpft und angenehm, an einem Ecktisch wurde leise ein Gespräch geführt. Ansonsten war es leer. Er setzte sich an die Theke. »Einen Whisky, bitte«, sagte er.
    Der Barkeeper war ein

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