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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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unwiderstehlich, daß ich mich in dich verliebe? Ich möchte lebend davonkommen, und du solltest auch deine Chance nutzen.«
    Sein nächster Hüftwurf war ein Treffer.
    »Mach ich«, rief er, »um mein Leben zu retten. Du bist eine Gefahr für ihn, nicht ich. Du bist eine Klatschreporterin. Ich bin Soldat und kann den Mund halten!« Abermals erzielte er einen Punkt. »Und dieses Scheißspiel gewinne ich!«
    Raymond hatte sich erhoben, Blut floß ihm aus dem Mund und tropfte auf die Lederrüstung. »Sie gewinnen mit Sicherheit nicht«, sagte er und jagte nach dem Ball.
    Buchanan war mit einem Satz bei ihm und rutschte unter dem Ring beinahe in seinem eigenen Blut aus. Er versuchte, das Gleichgewicht zu halten, und verlor dadurch so viel Zeit, daß Raymond wieder einen Punkt machen konnte.
    »Streiten Sie sich später mit Ihrer Braut«, höhnte er. »Spucken Sie lieber aus, wie Sie mit Ihrer Befehlszentrale Verbindung aufnehmen.«
    »Erst muß ich mit Mister Drummond einen kleinen Handel abschließen.« Buchanan krümmte sich vor Schmerzen, er war leicht benommen und mußte um Konzentration ringen. Er und Holly mußten das überleben. Spiel deine Rolle weiter, Holly.
    »Welchen Handel?« fragte Drummond.
    »Ich gebe Ihnen Auskunft, pfeife meine Einheit zurück und darf gehen. Aber das Luder kriegt ihre gerechte Strafe.«
    »Glauben Sie im Ernst, ich würde mich an Abmachungen halten mit einem, der so gut wie tot ist?«
    »Ich warne Sie. Sie spielen nicht nur mit meinem Leben, sondern auch mit Ihrem.« Buchanan hielt sich die Brust, ein stechender Schmerz ließ ihn nicht richtig durchatmen, wahrscheinlich war eine Rippe gebrochen.
    »Und was ist mit Juana Mendez? Bedeutet auch sie Ihnen nichts mehr?«
    Buchanan schwitzte. »Doch. Ihretwillen bin ich hier und halte weiter Ausschau nach ihr.«
    »Sie bedeutet Ihnen wohl sehr viel?«
    »Schon vor Jahren hätte ich sie heiraten sollen.«
    »Buchanan, du bist ein Schwein«, brüllte Holly.
    »Los, weiter!« befahl Drummond. »Wie nehmen Sie Verbindung zu Ihrer Einheit auf?«
    Buchanan nannte ihm eine Wellenlänge und eine Telefonnummer.
    »Er lügt«, schrie Holly.
    Gut gemacht, dachte Buchanan. Weiter so, Holly. Spiel das Spiel mit. Bleib bei deiner Rolle, damit wir Zeit gewinnen.
    »Er lügt, sagen Sie?« wandte sich Drummond an Holly.
    »Diese Telefonnummer hat er nie benutzt.«
    » Sie lügt! Ich muß mich um Mitternacht bei meinen Leuten melden. Lassen Sie mich Ihr Gerät benutzen …«
    »Alles Scheiße«, sagte Raymond, nahm den Ball und machte kurz hintereinander vier Punkte. »Alles nur Hinhaltemanöver. Ihr beide streitet euch nur zum Schein, um uns aus dem Konzept zu bringen.«
    Als Raymond zum nächsten Wurf ansetzte, stürzte sich Buchanan auf ihn. Im gleichen Augenblick fing das Spielfeld an, sich wellenartig zu bewegen, und ihm wurde der Boden unter den Füßen weggerissen. Plötzlich setzte das Rattern der Baumaschinen aus, dafür wurde das Knistern der Flammen lauter, das Gewehrfeuer vervielfachte sich und vom Wald her klangen gellende Schreie herüber. Von der Terrasse drang tumultartiger Lärm und dann das Geräusch eines dumpfen Aufpralls.
    »Buchanan!« schrie Holly. »Paß auf – hinter dir!«
    Obwohl es riskant war, Raymond den Rücken zuzudrehen, sah Buchanan sich rasch um: Der Wachtposten war vom Rand der erzitternden Tribüne aufs Spielfeld herabgestürzt. Der Fall aus fünf Meter Höhe hatte den Mann betäubt. Die Maschinenpistole war seinen Händen entglitten. Buchanan versuchte, sie in seinen Besitz zu bringen, wurde aber zur Seite geworfen, als der schwere Ball ihn überraschend im Rücken traf. Die Schießerei und die Schreie nahmen kein Ende. Er konzentrierte sich ganz auf Raymond, der sich steifbeinig näherte.
    »Sie haben verloren.« Die blauen Augen glitzerten erwartungsvoll, das höhnische Grinsen war grausam verzerrt. Er sah wie ein Wahnsinniger aus. »Damit töte ich Sie.« Er hob den Ball hoch. »Ich zertrümmere Ihnen den Schädel wie eine Eierschale.«
    Benommen taumelte Buchanan zurück und fiel. Sein Gehirn schien anzuschwellen, er hatte unerträgliche Kopfschmerzen. Mit einigen geschickten Bewegungen kroch er zu dem bewußtlosen Posten und packte die Maschinenpistole.
    Raymond stand schwankend vor ihm, den Ball über den Kopf erhoben.
    Buchanan zielte und drückte auf den Abzug. Nichts geschah – die Automatik war blockiert.
    Lachend nahm Raymond seine ganze Kraft zusammen, um Buchanan den Ball aufs Gesicht zu

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