Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Als sie um die erste Biegung kam, blieb sie abrupt stehen. Hunter prallte gegen sie.
    „Brian!“ rief sie.
    Wieder donnerten Schüsse durch die Gruft. Eine Sekunde später war er hinter ihr und schob sie die restlichen Stufen hinauf. Und er schrie sie an: „Wann in Gottes Namen wirst du endlich lernen, auf mich zu hören!“
    „Ich habe doch auf dich gehört!“ schrie sie zurück. „Eine Stunde … Corwin hatte mir eine Stunde gegeben. Ich habe meine Stunde nur genutzt und …oh Gott.“ Sie stürzte in seine Arme und umschlang ihn fest.
    „Woher wussten Sie, dass Sie nicht mich töten durften?“ wollte Hunter wissen.
    „Das ist eine lange Geschichte. Und ich habe so meine Bedenken, was wir noch in diesem Haus entdecken werden“, sagte Brian erschöpft. „Wir müssen die anderen finden. Dann reden wir.“
    Brians Drängen ließ neue Furcht in Camille aufsteigen. Mit Hunter auf den Fersen eilte sie in die Wohnräume.
    Sie hörte krachende Schläge gegen die Tür, als sie sich Tristans Zimmer näherte. Jemand schlug offenbar mit einem Stuhl dagegen. Man könnte hören, wie Tristan mit bereits heiserer Stimme abwechselnd nach Hilfe schrie und Evelyn als verräterische Hure verfluchte – ein Wort, das er normalerweise nicht benutzte.
    Hunter entfernte den alten Querbalken, und Tristan und Ralph taumelten in den Flur. Tristan hatte immer noch den Stuhl in der Hand.
    „Wo ist sie? Sie hat uns eingesperrt. Ich weiß, dass sie uns eingesperrt hat!“
    „Ich habe Sie nicht eingesperrt, Sie Dummkopf“, verkündete Evelyn Prior, die recht zerzaust den Flur herunter kam. Sie war außer sich. „Ich habe die letzte Stunde in einem Wäscheschrank verbracht!“
    Brian war direkt hinter ihr. Ihm stand immer noch die Sorge ins Gesicht geschrieben. „Corwin ist verschwunden“, sagte er.
    „Die Ställe?“ schlug Hunter vor.
    Brian nickte grimmig und lief die Treppe hinunter. Alle folgten ihm. Brian begann zu rennen. Auch die Scheune war von außen verriegelt worden. Brian riss die Tür auf, stürmte hinein und sah sich um. Ein Stöhnen war zu hören.
    „Er lebt!“ hauchte Evelyn dankbar. Corwin lag hinter den Strohballen. Er versuchte sich aufzusetzen. Als er Brian sah, schüttelte er den Kopf. Offenbar waren seine Schmerzen eher seelischer als körperlicher Natur. „Ich habe Sie im Stich gelassen. Ich war auf dem Boden und wollte neues Zaumzeug holen … und er kam von hinten … hat mich gestoßen. Ich wäre jetzt tot, wenn das Heu nicht gewesen wäre. Oh, Jesus Maria!“ rief er und versuchte, auf die Füße zu kommen. „Ich habe Sie im Stich gelassen, das Mädchen …“ Er brach ab, als er Camille sah. „Sie sind nicht in Ihrem Zimmer geblieben, oder?“
    „Sie ist ziemlich bockig und hört niemals auf das, was man ihr sagt“, verkündete Brian.
    „Ja, und sie ist ein ganz entzückendes Ding. Genau die richtige Frau für einen Lord Stirling“, erklärte Evelyn. Überrascht fuhr Camille herum. Evelyn lächelte Camille an. „Sie hätten Abigail sehr gemocht, meine Liebe. Sie war genauso dickköpfig.“
    Camille bekam ein schlechtes Gewissen. Beinahe hätte sie Evelyn erklärt, dass Lord Stirling nicht die Absicht hatte, tatsächlich eine Bürgerliche zu heiraten, aber es schien jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür zu sein. „Ich begreife es immer noch nicht. Alex hat das alles getan? Aber er ist doch selbst gebissen worden. Er war krank, hat hier im Haus gelebt. Wo hatte er die Nattern her? Wie konnte er das alles tun?“
    „Wir werden vielleicht niemals alle Antworten erfahren, aber ein paar kenne ich“, sagte Brian. „Wir müssen den Polizisten am Tor nach London schicken, damit er Detective Clancy holt. Und Evy, kümmere dich um den Schädel vom armen Corwin.“
    „Ich reite eben zum Tor“, sagte Corwin.
    „Nein, das wirst du nicht“, erklärte Hunter. „Ich mache das. Du solltest dich freuen, dass du noch lebst. Und Sie hatten auch Glück“, sagte Brian zu Hunter. Es kostete ihn einige Überwindung, aber dann sagte er: „Danke. Ich habe keine Ahnung, was zum Teufel Sie hier machen, aber Sie waren eine echte Hilfe. Vielen Dank.“
    Hunter nickte. „Lassen Sie mich mit dem Polizisten sprechen. Ich glaube, ich platze sonst vor Neugier.“
    „Er soll auch dafür sorgen, dass Sir John zu uns kommt“, sagte Brian.
    „Sir John ist tot“, sagte Camille. „Du meinst wohl Lord Wimbly.“
    „Nein“, erwiderte Brian. „Lord Wimbly ist tot. Sir John ist am Leben. Und ich werde euch das

Weitere Kostenlose Bücher