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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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sein, weil nur die besten Schüler später bedeutende Stellungen bei den großen Firmen bekamen. Ob es in den amerikanischen Schulen genauso war? Waren die Schüler hier ebenso fleißig? Alle beide waren sie sehr gespannt auf ihre erste amerikanische Schule.
    Bis sie fertig und bereit waren loszugehen, war es schon fast Mittag geworden.
    „Ich habe Hunger", sagte Kenji. „Können wir etwas essen?" „Gut", sagte Keiko, „dann essen wir zuerst und machen uns danach auf die Suche nach einer Wohnung."
    Sie verließen das Hotel und gingen die Third Avenue entlang. Es herrschte sehr lebhafter Verkehr. Die lauten Straßen waren voller Fußgänger, die es alle furchtbar eilig hatten, irgendwohin zu kommen - was eben gerade ihr Ziel war. Außer den Gesichtern der Leute gab es keine großen Unterschiede zu Tokio.
    Kenji fragte: „Meinst du, daß alle großen Städte gleich sind?" „Ich weiß nicht", sagte Mitsue. „Ich war ja noch in keiner anderen großen Stadt."
    Sie kamen an einem Elektronikgeschäft vorbei und blieben stehen, um in die Schaufenster zu sehen.
    „Sieh mal", rief Kenji aufgeregt, „sie haben Sony- und Toshiba-Geräte. Und die von Nikon."
    Das Fenster war auch noch mit anderen japanischen Produkten gefüllt.
    Als sie die Straße überquerten, wären sie beinahe von einem Auto angefahren worden. Von einem Toyota, hinter dem Nissan- und Honda-Wagen herfuhren.
    „Auch japanische Autos haben sie hier", sagte Mitsue. Dann kamen sie an einer Sushi-Bar vorüber. „Das ist ja wirklich, als wären wir noch immer in Tokio."
    Danach kamen sie zu einem Imbißstand Kentucky Fried Chicken, und Kenji sagte: „Sogar die haben sie hier ebenfalls." Da lachte Keiko. „Die sind ja von hier", sagte sie. Gleich nebenan kam ein McDonald's.
    „Und schau mal da", rief Kenji, „sogar McDonald's gibt es hier."
    Sie beschlossen, hineinzugehen und Hamburger zu essen. Es war ziemlich voll, aber das Essen schmeckte exakt genauso wie bei McDonald's in Tokio. Auf seltsame Art weckte dies das Heimweh der beiden Kinder. New York war ja doch nicht wirklich wie Tokio. Nichts auf der Welt war mit Tokio zu vergleichen. Dort waren alle ihre Freunde und Lehrer und alles, was sie liebten und ihnen vertraut war.
    Schon eigenartig, dachte Kenji, daß man Heimweh nach Tokio bekommt, wenn man bei McDonald's in New York ißt. Nach dem Essen kaufte Keiko eine New York Times und schlug den Anzeigenteil auf. Und da gab es wirklich, wie Mr. Tamura gesagt hatte, eine Rubrik mit Wohnungsanzeigen. „Mein Gott, sind das viele", sagte Keiko. „Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Es ist auch unterteilt nach West Side und East Side."
    „Fangen wir doch einfach bei der West Side an", schlug Kenji vor.

    „Meinetwegen", sagte Keiko. „Also, dann los."
    Weil ihr Aufenthalt ja nur auf ein Jahr beschränkt sein sollte, hatte die Familie beschlossen, nicht eigens ihre Möbel mitzubringen. Deshalb brauchten sie also eine voll möblierte Wohnung zur Miete. Und von diesen klang in den Anzeigen eine schöner als die andere.
    „Hört mal", sagte Keiko und las vor: „Schönes möbliertes Apartment, drei Schlafzimmer, großer Wohnraum und Küche, tausend Dollar im Monat. Das klingt genau richtig für uns." Keiko freute sich, daß sie schon so rasch eine so wundervolle Wohnung gefunden hatte.
    Sie nahmen sich ein Taxi und sagten dem Fahrer die in der Anzeige angegebene Adresse. Als sie dort ankamen, sahen sie sehr enttäuscht drein. Das Haus mit der Wohnung befand sich in einer schlimmen Gegend und sah alt und heruntergekommen aus.
    „Na ja", sagte Keiko, „drinnen sieht es sicher viel besser aus." Aber da hatte sie sich geirrt. Die Wohnung war noch viel schlimmer. Der „geräumige" Wohnraum und die drei Schlafzimmer entpuppten sich als kleine, enge Kammern, die Möbel waren alt und häßlich.
    „Also, das ist nun wirklich nichts", sagte Keiko. Die Kinder waren ganz ihrer Meinung.
    „Schauen wir halt weiter in die Anzeigen", meinte Kenji. Und das taten sie, bis Keiko sagte: „Da ist etwas, das sich ganz gut anhört. Schauen wir es uns an." Aber als sie sich diese Wohnung ansahen, war es wieder eine reine Katastrophe. Sie war noch schäbiger als die erste.
    „Die ist ja widerlich", sagte Keiko. „O ja", sagten die Kinder.
    Sie suchten weiter in den Wohnungsanzeigen. „Das da könnte vielleicht etwas sein, es klingt recht gut."
    Aber sie schauten sich noch ein weiteres halbes Dutzend Wohnungen an, und dabei begann es Keiko allmählich zu

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