Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
ihrem Himmelbett. Es war still in der Wohnung. Schlag Mitternacht aber drang ein lauter Schrei durch die Wohnung.
    Takesh Yamada setzte sich im Bett auf und sagte zu Keiko: „Die Kinder! Irgend etwas ist mit den Kindern passiert!" Mitsues erster Gedanke dagegen war, daß mit den Eltern etwas geschehen sein müsse. Und Kenji dachte als erstes, als er erwachte, daß seiner Schwester etwas zugestoßen sei. Und so rannten sie alle los und sahen sich verwundert und ratlos an. „Ist bei euch alles in Ordnung?" fragte der Vater. „Bei mir ja", sagte Kenji. „Bei mir auch", sagte Mitsue.
    Ihr Vater blickte irritiert von einem zum anderen. „Wer hat dann geschrien?"
    Aber alle schüttelten der Reihe nach den Kopf. Niemand von ihnen hatte geschrien.
    Da hörten sie ein Fauchen. Und alle drehten sich um. Die Katze Neko kauerte verstört in der Ecke.

    3. KAPITEL

    Beim Frühstück am nächsten Morgen besprachen sie den mysteriösen Schrei mitten in der Nacht, den sie alle gehört hatten.
    „Dann muß es wohl von einer der Nachbarwohnungen gekommen sein", sagte Takesh Yamada. Aber trotz- dem blieb er irritiert, denn so dünn waren die Wände in diesem Haus nun auch wieder nicht, daß ein Schrei so deutlich und nahe zu hören gewesen wäre, wie es tatsächlich der Fall gewesen war. „Vielleicht hatte jemand den Fernsehapparat sehr laut eingestellt", vermutete Kenji. „Das könnte sein, ja", nickte Keiko.
    Es war eine seltsame Sache gewesen, aber nichts, glaubten sie, worüber man sich wirklich hätte Sorgen machen müssen. „Wenn es noch einmal vorkommt", sagte Takesh Yamada, „dann rede ich mal mit Mr. Feeney." Er wandte sich an Kenji und Mitsue. „Wann geht eigentlich eure Schule los?" Keiko antwortete ihm. „Mr. Feeney sagte mir, es gibt eine Schule gar nicht weit von hier. Dort werde ich die Kinder heute vormittag einschreiben lassen."
    „Das ist eine gute Idee", sagte Takesh Yamada. „Ich möchte nicht, daß ihr in der Schule zurückbleibt und den Anschluß versäumt."
    „Wir werden sehr fleißig lernen, Vater", versprach Kenji. Der Vater stand auf. „Gut", sagte er, „es ist Zeit für mich zur Arbeit. Es gibt viel zu tun."
    Als ihr Vater gegangen war, sagte Keiko zu den Kindern: „So, jetzt wollen wir uns eure neue Schule ansehen, kommt." „Ja, Mutter." Beide versuchten ihre Nervosität zu verbergen. Sie hatten ein wenig Englisch gelernt, doch waren sie weit davon entfernt, die Sprache schon zu beherrschen.
    „Wir möchten nicht, daß man uns auslacht", sagte Kenji. „Macht euch da keine Sorgen", begütigte Keiko. „Ihr seid doch beide klug und intelligent und lernt die Sprache bestimmt sehr schnell."
    Und sie machten sich auf den Weg zur Schule.

    Die Schule war einigermaßen anders, als sie erwartet hatten. Sie war sehr schön, in einem sauber aussehenden Gebäude und mit einem großen Sportplatz dazu.
    „Bestimmt tragen die hier auch gute Baseballspiele aus", sagte Kenji.
    Seine Mutter aber schaltete sich sogleich ein: „Du bist hier nicht, um Baseball zu spielen, sondern um zu lernen, genau wie deine Schwester."
    Sie gingen in das Büro der Schuldirektorin. Diese war eine sehr freundliche Frau und hieß Mrs. Marcus. „Guten Tag", sagte sie. „Was kann ich für Sie tun?"
    „Guten Tag", sagte Keiko. „Ich bin Mrs. Yamada, und dies hier sind meine beiden Kinder Kenji und Mitsue. Wir sind soeben erst aus Japan gekommen und werden ein Jahr lang hier sein. Ich möchte die beiden auf Ihrer Schule anmelden. Wie ich höre, ist dies eine sehr gute Schule."
    Mrs. Marcus lächelte. „Das hoffe ich", sagte sie. Dann wandte sie sich an die Kinder. „Wie gut könnt ihr denn schon Englisch?"
    Kenji antwortete: „Wir haben etwas Englisch in Japan gelernt, aber unser Wortschatz ist noch nicht sehr groß."
    Mrs. Marcus nickte. „Ich. bin sicher, ihr werdet beide keine großen Probleme mit der Sprache haben. Aber weil ihr jetzt noch nicht fließend Englisch sprecht, müßt ihr wohl in einer niedrigeren Klasse anfangen, als ihr in Japan wart. Bestimmt werdet ihr das aber bald aufholen."
    „Wir werden sehr fleißig sein", versprach Kenji. Er war entschlossen, schnellstmöglich so gut Englisch zu sprechen wie die anderen Kinder.
    „Sie können die Kinder gleich hierlassen", sagte Mrs. Marcus
zu Keiko. „Ich kümmere mich darum, daß sie in die richtigen
Klassen kommen."
„Danke", sagte Keiko.
    Nachdem sie der Direktorin noch alle nötigen Informationen über Kenji und Mitsue gegeben hatte, ging sie und

Weitere Kostenlose Bücher