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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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mich jedoch, als sein Telefon klingelte und er einen Wurstfinger in autoritärer Manier in die Höhe hielt, um dann den Hörer abzuheben.
    »Ja?«, sagte er und behielt mich noch immer wie einen Schwerverbrecher im Visier. »Selbstverständlich. Ich bin sofort da.« Er stand auf und nickte mir zu. »Rühren Sie sich nicht von der Stelle, wir sind noch nicht fertig.«
    Sprachlos sah ich ihm nach, als er das Büro verließ. Zu spät kam mir der Gedanke, dass irgendwo eine Kamera installiert sein könnte, die meinen aufsässigen Gesichtsausdruck aufgezeichnet hatte. Ungehorsam war ein Kapitalverbrechen bei Atlas und wurde schlimmer geahndet als Eigeninitiative oder die Unterschlagung von Beschwerden. Da Flugbegleiter die am wenigsten überwachten Angestellten waren, machte das Management Überstunden, um uns in einem Zustand der Paranoia zu halten. Zu diesem Zweck hatten sie eine kostenlose und anonyme Hotline ins Leben gerufen, die uns ermutigen sollte, Kollegen und Kolleginnen anzuschwärzen. Aus demselben Grund hatten sie sich auch das berühmt-berüchtigte »Geisterpassagier«-Programm einfallen lassen. Auf jedem Flug fragte ich mich, ob einer der Passagiere in Wirklichkeit als Firmenspion unterwegs war. Ich kannte sogar Flugbegleiterinnen, die Stein und Bein schworen, dass das Hotelpersonal mit der Führungsetage unter einer Decke steckte und sich aus diesem Grund hüteten, das Hoteltelefon zu benutzen. Außerdem sammelten sie ihren Müll ein, um ihn irgendwo außerhalb diskret zu entsorgen.
    Minute um Minute verstrich, und ich wusste, dass er mit Absicht so lange fortblieb, um mich zu ärgern. Aus purem Trotz kramte ich mein Handy hervor, um die Nachricht meiner Mutter abzuhören. Nachdem ich die Mailbox aktiviert hatte, wartete ich darauf, dass meine Mutter mich mit ihren Theorien über die neuesten Sexskandale versorgte. Stattdessen hörte ich: »Guten Tag, Miss Lane. Mein Name ist Hope Shine, ich bin Lektorin beim Phoenix-Verlag.«
    Ach, du meine Güte! Phoenix war der letzte der sechs Verlage, der mir noch keine Absage erteilt hatte. Offensichtlich hatten sie beschlossen, meinen selbst adressierten und frankierten Umschlag zu unterschlagen und mir die schlechte Nachricht telefonisch zu überliefern.
    »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass meine Kollegen und ich Ihr Manuskript geradezu verschlungen haben.
    Wunderbar, wie es Ihnen gelungen ist, den Ton einer Heranwachsenden zu treffen und ihre Seelenqualen authentisch und realistisch in Szene zu setzen. Ich weiß nicht, ob Sie bereits an einem neuen Projekt arbeiten, aber ich würde Sie gerne für zwei Bücher unter Vertrag nehmen. Wären Sie bitte so nett, mich zurückzurufen, damit wir die Einzelheiten durchsprechen können? Selbstverständlich werde ich Ihnen auch sämtliche Fragen beantworten, die Sie noch haben. Meine Telefonnummer lautet …«
    Moment mal – hat sie mir tatsächlich gerade einen Vertrag angeboten? Und das gleich für zwei Bücher?
    Ich hörte die Nachricht ein zweites Mal ab, verließ das Büro und kurz darauf auch das Flughafengebäude, in dem es nur so von Menschen wimmelte, die abgeholt wurden, sich begrüßten oder einander zum Abschied zuwinkten. Ich lehnte mich gegen eine Mauer aus gelben Ziegelsteinen, die etwas abseits stand, und rief Hope zurück.
    Nachdem ich ihr Angebot angenommen hatte, erneuerte ich mein Lipgloss, fuhr mir durchs Haar und ging zurück ins Gebäude. Ich ließ mir Zeit, ehe ich die Sicherheitskontrolle passierte und mich in die Schlange bei Starbucks einreihte.
     
    Einen großen, fettarmen Latte macchiato in der Hand, stand ich wenig später in Lawrence’ Tür und sah, wie ihm vor Wut fast die Gesichtszüge entglitten. »Ich hatte ausdrücklich angeordnet, dass Sie hierbleiben. Und was machen Sie? Holen sich einen Kaffee. Sie widersetzen sich nicht nur meinen Anweisungen, sondern demonstrieren ganz offenkundig, dass Ihnen meine Zeit vollkommen egal ist.« Er lehnte sich zurück und arrangierte seine Hände zu einem Spitzturm. »Man sollte denken, dass jemand, der mit einem Fuß in der Arbeitslosigkeit steht, sich hier ein wenig erkenntlicher zeigen würde«, fügte er hinzu und warf mir einen verächtlichen Blick zu.
    »Meinen Sie mit hier Ihr popeliges Büro oder die Welt als solche?«, piesackte ich ihn, sank genüsslich in den Stuhl ihm gegenüber und sah zu, wie sein Kinn zuckte und ihm fast die Augen aus dem Kopf fielen, als er sich seinem Computer zuwandte und wie wild zu tippen begann.
    »Vor drei

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