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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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auf diese Idee gekommen bist – erinnere mich, daß ich mich später bei dir nach den Details erkundige, es klingt interessant -; ich wachte nämlich mit der Lösung eines Problems auf, das mich in den vergangenen Monaten höllisch gequält hat.“
    „Hm?“ Mandelbaum stürzte sich auf diesen Fakt, man konnte fast sehen, wie er ihn in seinen Händen drehte, beschnüffelte und beiseite legte. Eigenartig. Es war eine Aufgabe.
    Der Fahrstuhl hielt, und sie trennten sich. Corinth nahm, wie gewöhnlich, die U-Bahn. Er befand sich jetzt inmitten von Autos; in dieser Stadt zahlte es sich nicht aus, eines zu haben. Er bemerkte mehr unbewußt, daß es im Zug stiller war als gewöhnlich. Die Leute waren nicht so in Eile und weniger unhöflich, eher gedankenvoll. Er blickte flüchtig auf die Zeitungen und fragte sich unbehaglich, ob es schon begonnen hatte, aber es gab nichts wirklich Sensationelles, ausgenommen vielleicht die kleine Lokalmeldung über einen Hund, der nachts in einen Keller eingesperrt worden war und es irgendwie geschafft hatte, einen Tiefkühlschrank zu öffnen, das Fleisch zum Auftauen herauszuzerren und dann glücklich (und) vollgefressen aufgefunden wurde. Ansonsten Kämpfe hier und dort auf der Welt – ein Streik, eine kommunistische Demonstration in Rom, vier Tote bei einem Autozusammenstoß – Worte, als ob Rotationspressen aus allem, was durch sie hindurchlief, das Blut herauspreßten.
    Er stieg in Lower Manhattan aus und ging, leicht hinkend, drei Straßen weiter zum Rossman-Institut. Derselbe Unfall, bei dem ihm vor einigen Jahren die Nase gebrochen war, hatte auch sein rechtes Knie verletzt und ihn vor dem Militär bewahrt, obwohl auch der Umstand, daß er direkt nach seinem College-Abschluß in das Manhattan-Projekt hineingezogen worden war, etwas damit zu tun haben mochte.
    Er zuckte vor der Erinnerung zurück. Hiroshima und Nagasaki lagen noch schwer auf seinem Gewissen. Gleich nach dem Krieg hatte er gekündigt, und das nicht nur, um seine Studien wiederaufzunehmen oder die dauernden Überprüfungen und Kontrollen und die kleinlichen Intrigen der Forschungsarbeit für die Regierung gegen die unterbezahlte Vernünftigkeit des akademischen Lebens einzutauschen; es war eine Flucht vor der Schuld gewesen.
    Das traf auch auf seine späteren Aktivitäten zu, nahm er an – bei den Nuklearen Szientisten, den Weltvereinigungs-Föderalisten, in der Fortschrittspartei. Wenn er bedachte, wie diese dahingeschwunden oder verraten worden waren, und sich an die simplen Klischees erinnerte, die wie ein Schutzschild zwischen ihm und der sowjetischen Verlockung gestanden hatten, fragte er sich, ob Akademiker letzten Endes überhaupt noch geistig gesund waren.
    Aber waren sein momentaner Rückzug in die reine Forschungsarbeit und politische Passivität – die regelmäßige Stimmabgabe für die Demokraten – ausgewogener oder vernünftiger?
    Nat Lewis, im Vorstand des Ortsverbandes der Republikaner, nannte sich selbst offen einen Reaktionär und war ein fröhlicher Pessimist, der immer noch etwas zu retten versuchte. Felix Mandelbaum, genauso rational und realistisch wie sein Schachspiel und in Sitzungen und Versammlungen bulliger und energischer Gegner von Lewis, hatte mehr Hoffnung und Energie, wartete sogar auf den Tag, an dem es wieder eine echte Arbeiterpartei in Amerika geben würde. Zwischen ihnen kam Corinth sich ziemlich unprofiliert vor.
    Und ich bin jünger als sie!
    Er seufzte. Was war nur mit ihm los? Gedanken brodelten aus dem Nichts kommend in ihm auf, vergessene Dinge schlössen sich zu neuen Ketten, die in seinem Schädel rasselten. Und gerade jetzt, wo er zudem die Antwort auf sein Problem gefunden hatte.
    Dieser Gedanke vertrieb alle anderen. Wieder etwas Ungewöhnliches: Normalerweise war er zu schwerfällig, um irgendeinen Gedankengang zu unterbrechen oder zu ändern. Er gab sich einen Ruck und ging betont forsch weiter.
    Das Rossman-Institut war ein Klotz aus Stein und Glas, einen halben Straßenzug lang, und sah im Verhältnis zu seinen älteren Nachbarn fast wie neu aus. Es war als Paradies für Wissenschaftler berühmt. Kapazitäten aus allen Gegenden und allen Disziplinen fühlten sich hierhergezogen, nicht so sehr durch das gute Gehalt als durch die sich ihnen bietende Chance, ungehindert Forschungen nach eigener Wahl mit erstklassiger Ausrüstung durchführen zu können, ohne die Projektitis, durch welche die reine Forschungstätigkeit bei der Regierung, in der Industrie und an zu

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