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Der Perfekte Eroberer

Der Perfekte Eroberer

Titel: Der Perfekte Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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und deinen Charakter aus als alles andere. Denn nur jemand, der in sich ruht und das Gefühl in sich trägt, schon alles zu haben, kann so weit von sich zurücktreten, dass er ganz und gar für jemand anderen da sein kann. Ich bin der erste Mann, in den sich meine bildhübsche Freundin im Alter von 22 Jahren verliebt hat. Natürlich haben sie alle Leute aus ihrem Freundeskreis und ihrer Familie gefragt: »Was ist denn so anders an diesem Mann? Wir haben dich schon
als ewigen Single abgestempelt.« Auch ich wollte gerne wissen, was sie an mir so anziehend fand. Sie antwortete mir: »Du bist einfach entspannt.« Entspannt? Damit konnte ich erst mal nicht viel anfangen und fragte weiter. Daraufhin erklärte meine Freundin: »Ich habe das Gefühl, dass du mit dir vollkommen im Reinen bist, dass du einfach nur da bist, ohne irgendwelche Motive.« Ich erwiderte, ich könne doch wohl kaum der erste »entspannte« Mann sein, den sie kennengelernt habe. Sie aber sagte: »Doch, das bist du.«
    Die meisten netten Männer sind nicht nett, weil sie so liebevolle und gebende Menschen sind, sondern weil sie glauben, damit etwas bei einer Frau zu erreichen. Frauen spüren so etwas sehr bewusst. Der egozentrische Macho, der wenigstens so ist, wie er ist, ist ihnen tausendmal lieber als Mister Wendehals.
    Ein offenes Herz zu besitzen bedeutet nicht, dass man sich von anderen Leuten alles gefallen lässt. Gerade wenn man sensibel ist, toleriert man in seiner Umgebung nur Menschen, die damit umgehen können. Ein offenes Herz bedeutet auch, seine Wahrheit zu sprechen – selbst wenn diese anderen vielleicht nicht gefällt.
    Einen auf den ersten Blick paradox wirkenden Sachverhalt habe ich schon öfter erlebt: Wenn ein Mensch in sich selbst oder von jemand anderem viel Liebe erfährt, ist eine seiner ersten Reaktionen Angst. Viele Menschen setzen fast alles daran, diese Liebe schnell von sich zu stoßen, weil sie Angst haben, zu verletzlich zu sein und wieder eine schmerzhafte Erfahrung durchzumachen – vielleicht so wie in ihrer Kindheit oder in einer vergangenen Liebesbeziehung. Es gibt in der Tat nichts, wonach sich die Menschen mehr sehnen und wovor sie sich zugleich mehr fürchten als die wahre Liebe.

    Wenn du anderen Menschen mit einem offenen Herzen begegnest, sind sie in der Regel zuerst skeptisch und denken, du wolltest etwas von ihnen. Aber sobald sie merken, dass du es ernst und ohne Hintergedanken meinst, wirst du sie nicht mehr los. Als Mann sehe ich meine Aufgabe darin, der Welt meinen Stempel aufzudrücken und sie irgendwann besser zu verlassen, als sie war. Ich möchte Männern wie Frauen helfen, ihre Liebesfähigkeit wieder zu entwickeln und sie zueinanderführen – ohne den ganzen Müll, der uns von der Gesellschaft aufgedrückt wird. Eine richtige Beziehung zu einem anderen Menschen ist gar nicht möglich, wenn man sein Herz nicht öffnet und sich dem anderen zeigt. Deswegen fühlen sich viele Menschen auch in einer Partnerschaft immer noch sehr einsam: Sie lassen den anderen gar nicht so weit an sich heran, wie es eigentlich nötig wäre.
    Heute müssen wir Männer in dieser Hinsicht mit starken und selbstbewussten Schritten vorangehen. Liebevolle Frauen wurden in den letzten Jahrzehnten von Feministinnen als »naive, treudoofe Weibchen« auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weshalb die »Girlies« und »Powerfrauen« von heute glauben, nur noch glänzen zu können, wenn sie sich selbstsüchtig und zickig verhalten.
    Der Autor Don Miguel Ruiz beschreibt die heutigen Partnerschaften in seinem Buch Vollendung in Liebe treffend mit dem Verhältnis eines Drogendealers und eines Abhängigen, wobei der weniger Liebende die Stellung des Dealers einnimmt und dem anderen seinen Fix an Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zuwendung gibt – aber natürlich nur, wenn der andere als Gegenleistung ein gewünschtes Verhalten zeigt. Ein offenes Herz ist das genaue Gegenteil davon. Es gibt freizügig aus sich heraus, weil es schon alles hat.

    Dafür ist es wichtig, dass wir uns unserer eigenen Bedürfnisse bewusst werden und diese zunächst mal selbst befriedigen. Die meisten Männer sind nicht wegen des Sexes so abhängig von Frauen (den gibt es auch für 30 Euro im Puff), sondern wegen der weiblichen Zuwendung und Zärtlichkeit. Da es unter uns deutschen Männern geradezu verpönt ist, einen Mann zu berühren, ist und bleibt unsere einzige Quelle für liebevolle Zuwendung die Frau. Und das wissen wir Männer natürlich auch. Gerade in

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