Der perfekte Liebhaber: Sextechniken, die sie verrückt machen (German Edition)
wenn wir ins Schlafzimmer gingen, stand ich unter Leistungsdruck. Er glaubte mir nicht, als ich sagte, es sei ganz in Ordnung für mich, nicht jedes Mal zu kommen. Das war auch der Grund, warum wir uns getrennt haben.« Werfen Sie nur mal einen Blick in die gängigen Frauenzeitschriften, in denen zahllose Artikel erscheinen, mit deren Hilfe sich Frauen anhand von Fragebögen über ihre Orgasmusfähigkeit oder den Klitoris-, Scheiden- oder G-Punkt-Orgasmus einschätzen sollen. Eine Frau meinte: »Woher soll ich das wissen? Ich weiß nur, was ich fühle, und nicht, was bei anderen passiert.«
In einer kürzlich in der New York Times veröffentlichten Studie, gaben 26 Prozent der Frauen an, dass sie regelmäßig beim Sex (orale, manuelle Stimulation oder Geschlechtsverkehr) keinen Orgasmus erlebten, 23 Prozent der Frauen erklärten, dass Sex für sie nicht angenehm sei, und 33 Prozent der Männer sagten, dass sie ständig Probleme mit einem vorzeitigen Orgasmus hätten.
Was haben diese Statistiken zu bedeuten? Zuerst einmal spiegeln sie das hohe Maß an sexueller Unzufriedenheit unter Männern und Frauen. Zum Zweiten zeigen sie indirekt, welchem Druck Männer und Frauen ihrer Meinung nach ausgesetzt sind, einen Orgasmus zu haben. Andere Studien belegen eindeutig den unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Psyche und den körperlichen Reaktionen der Frauen beim Sex.
Sie tun ihr und sich selbst also keinen Gefallen, wenn Sie dem Akt selbst so viel Bedeutung zumessen, dass Spaß, Lust und Erregung dabei zu kurz kommen. Ich stimme mit Dr. Beverly Whipple überein, die sagt, dass alles, was wir in diesem Bereich tun, »eine genussorientierte sexuelle Erfahrung sein sollte, keine zielorientierte«. Sie ist auch überzeugt, dass niemand das Recht hat, einem anderen Menschen zu sagen, seine sexuellen Erfahrungen seien unzureichend oder unnormal. Wir alle verdienen es, unsere eigenen, ganz speziellen Orgasmen zu erleben – egal, wie oder wann.
Die richtige Einstellung
Wie können wir das Thema des allmächtigen Orgasmus angehen, seinen mythischen Stellenwert reduzieren und ihm wieder seine natürliche Bedeutung zuweisen? Zuerst muss man sich des vorhandenen Erfolgsdrucks bewusst werden und sich dann dazu entschließen, ihn zu reduzieren. Ich glaube, der beste Weg dahin besteht darin, eine weniger zielorientierte Einstellung beim Liebesspiel zu entwickeln. Dadurch wird das große O einen Teil seiner Macht einbüßen, und – Überraschung – oft wird der Orgasmus dann viel intensiver! Eine weniger zielorientierte Einstellung bedeutet Offenheit und Spontaneität, bei der man sich weniger auf den Orgasmus konzentriert und keine so große Erwartungshaltung einnimmt. Ein Immobilienmakler aus Houston beschrieb seine Frustration bezüglich der zu starken Betonung des Orgasmus so: »Da wir kleine Kinder haben, scheint es nie möglich zu sein, uns für uns Zeit zu nehmen. Wir müssen uns auf die schnelle Nummer beschränken, wenn einer von uns das Bedürfnis danach hat. Aber wenn wir am Samstagabend oder Sonntagmorgen Sex haben und uns richtig Zeit nehmen können,
ist es ganz anders – das ganze Gefühl, die Verbundenheit und der Orgasmus.«
Ich möchte es noch einmal betonen: Wenn Sie Ihrer Partnerin geholfen haben, Geist und Körper zu entspannen, wird es ihr viel leichter fallen, einen Orgasmus zu erleben. Eine Rechtsanwältin aus Pittsburgh berichtete Folgendes: »Ich hatte noch nie einen Orgasmus mit einem Mann erlebt, bis mich mein damaliger Freund oral liebkoste. Als er dort unten zugange war, dachte ich so bei mir, dass wohl nichts passieren würde. Dann sagte er: >Ich würde dich am liebsten auffressen.‹ Ich dachte mir, dass er ruhig weitermachen sollte, wenn es ihm solchen Spaß machte. Und zehn Minuten später erlebte ich wie aus heiterem Himmel meinen ersten Orgasmus. Jetzt ist mir klar, dass es darauf zurückzuführen ist, dass ich völlig entspannt war und nicht darauf gewartet habe. Ich kannte das Gefühl durch Selbstbefriedigung und den Gebrauch meines Vibrators, aber irgendwie mussten sich wohl erst die Nervenwege öffnen, um zu lernen, was sie fühlen und erwarten sollten. Danach bekam ich regelmäßig durch oralen Sex einen Orgasmus.«
Eine andere Frau fasste ihre Erfahrung so zusammen: »Mein Geliebter und ich verbrachten einen Nachmittag zusammen und ich geriet irgendwie ins Träumen, als er mit meiner Klitoris spielte. Es war ein fauler, ruhiger Tag und das, was er tat, entspannte mich so sehr, dass ich
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