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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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verlassen und an einer anderen Stelle, Lichtjahre entfernt, aufzutauchen. Mit anderen Worten: das Schiff bewegt sich nicht schneller als das Licht, auch wenn es praktisch so ist!
    Laura war ganz Ohr, als Jeff ihr von dem Test berichtete. Sie war ein hübsches Mädchen mit langem rötlichem Haar und einem Lachen, das einen immer ganz glücklich machte. Wenn sie erwachsen sein würde, würde sie vermutlich eine Schönheit werden. Da Jeff ein halbes Jahr älter war als Laura, kam sie ihm stets wie eine kleinere Schwester vor.
    „Es war unheimlich“, sagte er gerade. Das Essen war vorüber, und die Erwachsenen – Jeffs und Lauras Eltern – waren in das Wohnzimmer hinübergegangen. Die beiden räumten den Eßtisch ab und schoben das Geschirr in den Wandschacht des Ultraschall-Reinigers.
    „Was ich da alles riechen konnte! Es ist, als ob wir unser Leben lang mit geschlossenen Augen herumliefen… Ich meine, uns entgeht doch eine ganze Menge, weil wir nicht so gut riechen können wie der Katzenwolf.“
    „Aber hast du wirklich eins von diesen armen kleinen Hirschtieren umgebracht?“ Laura rümpfte die Nase.
    „Sie sind gar nicht so klein“, gab Jeff zurück. „Und die Hörner sind scharf. Und wenn man Hunger hat…“
    „Was ich nicht verstehe“ – Laura wechselte das Thema –, „ist die Art und Weise, wie dieser Gehirnkontakt funktioniert.“
    „Ganz einfach“, sagte Jeff. „Ein Team wird zum Planeten geschickt, betäubt ein Tier und pflanzt seinem Gehirn eine Sonde ein. Dann wird irgend jemand im Dorf an den Apparat in Dr. Carbos Labor angeschlossen… das ist genauso wie beim Radio oder bei der Trivision, außer daß eine direkte Verbindung zwischen den beiden Gehirnen besteht.“
    Laura schüttelte den Kopf, während sie den letzten Teller in den Ultraschall-Reiniger schob. „Ich erinnere mich, als dein Vater zum Planeten abstieg und Don Mathewson verletzt wurde…“
    „Da unten herrschen rauhe Sitten“, sagte Jeff. „Jedenfalls für Menschen.“
    Einen Augenblick lang sagte keiner von beiden ein Wort. Aber Laura blickte Jeff fragend an.
    Er fügte hinzu: „Nun, man hat es dort mit allerlei Gefahren zu tun. Die Luft ist voll von giftigen Gasen, und es gibt keinen Sonnenschein, und die Tiere sind gefährlich – die Katzenwölfe und die Giftvögel und die Schlangen… Und dazu kommt noch die Strahlung.“
    „Ich weiß“, erwiderte Laura. „Deshalb meint ja meine Mutter, wir hätten nach Hause zurückkehren sollen. Altair VI ist als Wohnort für uns Menschen nicht recht geeignet.“
    „Stimmt“, gab Jeff zu. „Aber die Erde ist es auch nicht mehr. Das mußt du doch zugeben!“

3
    Bernie Carbo saß in seinem Zimmer. Es war eine geräumige Kombination von Büro und Wohnung, ausgestattet mit feudalen Möbeln und einem dicken Bodenbelag aus echtem Gras. Die Wände liefen oben zu einer Kuppel zusammen, und die Spitze der Kuppel schien sich in den Himmel zu öffnen. Sie war natürlich nicht wirklich offen: Plastikglas, so stark wie Titanium und so durchsichtig wie Luft, bildete das Kuppeldach.
    Er gehörte zu den wenigen Junggesellen des „Dorfes“. Sie alle wohnten in demselben Kuppelhaus. Merkwürdig, während eine ganze Reihe von alleinstehenden Mädchen und unverheirateten Töchtern in den fünfzig Familien des „Dorfes“ lebten, gab es nur ein halbes Dutzend unverheiratete Männer. Doch das paßte ihm recht gut.
    Dr. Carbo lehnte sich in seinem Entspannungssessel zurück, der nach hinten kippte und sich fast in eine Liege verwandelte. Er starrte zur Kuppel empor, auf die Sterne, die starr und kalt am dunklen Himmel standen.
    Sanftes Licht erfüllte den Raum wie das frühe Zwielicht eines Frühlingsabends auf der Erde. Der Geruch von frisch gemähtem Gras zog durch die Luft. Wenn Carbo wollte, konnte er die Zimmerluft auf Dschungelduft oder den herben Tanggeruch eines Meeresstrandes umstellen. Er brauchte dazu nur einen Knopf zu drücken. Bernie Carbo liebte seinen Luxus, und er war ein so hervorragender Psychotechniker, daß die Regierung auf der Erde ihm jeden Wunsch erfüllte. Bis zu einer gewissen Grenze.
    Seine Hand glitt über die Armlehne und berührte einen Knopf, der in das Seitenteil des Sessels eingelassen war.
    Freilich nicht, um den Raumgeruch zu verändern. Vielmehr leuchtete jetzt quer über dem Arbeitstisch ein breiter Bildschirm auf, und Lichtblitze zuckten über die Computeranlage am Rande des Schirms.
    „Dateneingabe für die Aufzeichnung“, murmelte Dr. Carbo, der

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