Der Polizist rettete sich durch einen Seitensprung
Eintreffen keine Feststellungen mehr.
Dem Lage- und Führungszentrum wurde fernmündlich mitgeteilt, daß ein Elefant nicht artgerecht bei einer grünen Hochzeit gehalten werde. Veterinäramt konnte nicht erreicht werden. Bei unserem Eintreffen laut Anwohner Elefant nicht mehr vor Ort. Keine weiteren Maßnahmen.
Da die Polizei also ohnehin schon genug zu tun hat, sollte man ihr nicht auch noch einen Bären aufbinden.
Die Anzeigeerstatterin erschien auf hiesiger Dienststelle und trug vor, daß unbekannte Täter ihren Sauerkirschbaum im Garten leer gepflückt haben. Täterhinweise waren der Geschädigten nicht möglich. Sie stellt Strafantrag.
Zwei Stunden später rief sie an und teilte mit, daß eine genauere Besichtigung des Gartens auch Schäden an Beerenbüschen ergab. Das dabei festgestellte Schadensbild (abgerissene kleinere Äste usw.) spreche, auch wie jetzt bei dem Sauerkirschbaum konstatiert, für einen Waschbären als Tatverdächtigen!!
Die Anzeigeerstatterin betrachtet somit die Sache als erledigt bzw. legt keinen Wert mehr auf weitere Verfolgung bzw. Ermittlungen.
Kam der Waschbär noch unbehelligt davon, so hatte die Polizei die Zielrichtung ihrer Ermittlungen hier unmißverständlich festgelegt:
Schwerer Diebstahl aus Wohnung von einem Zwergkaninchen
Und wird der Stallhase selbst stibitzt, muß das keineswegs zu seinem Nachteil sein.
Der Geschädigte teilte nachträglich zur Diebstahlsanzeige mit, der Bock sei wieder aufgetaucht. Sein Nachbar hätte sich den Rammler ohne sein Wissen ausgeborgt, um damit seine Häsin decken zu lassen.
20. Wohnsitze
Während der Bewährungszeit möchte ein Gericht seine Verurteilten möglichst nicht aus den Augen verlieren. Regelmäßig ordnet es deshalb an, daß jeder Wechsel der Wohnung oder des Aufenthalts sofort und unaufgefordert anzuzeigen sei. Motive interessieren weniger.
Durch den Umzug vom Land in die Stadt fühle ich mich besser, da ich unabhängig von Bussen und Wetter bin.
Als besonders gewissenhaft erwies sich dieser Verurteilte, nachdem er im südlichen Niedersachsen in eine Auseinandersetzung geraten und bedroht worden war. Schon vier Tage später schrieb er dem Gericht:
In diesem Moment rannte ich in unbekannte Richtung davon. Es dauerte bis heute, als ich in der Stadt Eisenach eintraf.
Ein Dauerlauf von immerhin 70 Kilometer Luftlinie.
Freiheit, die ich meine …
In den Folgejahren ließ ich das Haus ausbauen und wohnte darin. Da es ein Reihenhaus war, fühlte ich mich darin nicht wohl, weil ich im Freien aufgewachsen war. Deshalb kaufte ich ein Grundstück mit einem freistehenden Haus und ließ es ebenfalls ausbauen. Um mehr Einnahmen für die Baukosten zu bekommen, vermietete ich noch im Reihenhaus ein Zimmer an ein junges Paar mit der Zusage, ihm nach meinem Umzug das ganze Reihenhaus zu vermieten. Es waren sehr ordentliche und hilfsbereite Mieter, doch nach einem Jahr kündigten sie wieder, wahrscheinlich weil sie auch im Freien aufgewachsen waren.
Alles nichts gegen den Freiheitsdrang dieses «Nichtseßhaften ohne festen Wohnsitz», wie er sich selbst bezeichnete.
Ich liebe die Freiheit und das Leben, trinke gern Schnaps, rauche, liebe die Einsamkeit, Frauen und mich selbst. Wer mich einsperrt, wegschließt, den hasse und verachte ich mehr als der Adler den Raben.
Apropos Rabe: Ein Beschuldigter gleichen Namens gewährte der Staatsanwaltschaft freimütig Einblick in sein durchaus differenziertes Legalverhalten.
Ich heiße Rabe und klaue auch wie ein Rabe. Aber noch niemals habe ich Freunde oder Gäste von mir beklaut.
Grundstücke, das lehrt uns die juristische Terminologie, gehören zu den Immobilien. Doch so unbeweglich, wie man denken sollte, sind sie gar nicht. Makler in einem Exposé:
Die Außenanlagen bestehen aus einer großen, nach Süden ausgerichteten Sonnenterrasse und einer nachmittags im Westen liegenden sonnenverwöhnten großen Rasenfläche.
Wer es von zu Hause großzügig gewohnt ist, erwartet entsprechenden Komfort natürlich auch, wenn ihn die Justiz als Tagungsreferenten einlädt. Vermerk in den Akten des OLG:
Die Zimmerbuchung ist erledigt. Herr Dr. Ritterfürst ist (inklusive Tiefgarage) im Parkhotel untergebracht.
Aus einem Durchsuchungsprotokoll der Polizei:
Wir trafen den Beschuldigten im Wohnzimmer an und erklärten ihm den Sinn unseres Daseins.
Na, das dürfte gedauert haben.
Derweil wurde in einem anderen Fall schon mal fleißig durchsucht und dabei ein
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