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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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auf den Bauch. Omeron konnte ihm gerade noch ausweichen. Auch jetzt behielt er den Wald im Auge. In der plötzlichen Unruhe im Lager würde das Rascheln im Dickicht lauter, und Omeron glaubte zwei Lichter, glühenden Kohlen ähnlich, zu sehen, die aufgestört in der Dunkelheit verschwanden.
    Kalter Schweiß stand ihm auf Gesicht und Armen.
    »Habt Ihr es gesehen?« rief der erste Posten.
    »Mitra!« hauchte der zweite.
    Nun war offenbar das ganze Lager wach. Verschlafen setzten die Männer sich auf und riefen fragend durcheinander. Wachen von der gegenüberliegenden Lagerseite rannten herbei, um Lord Omeron zu helfen. Der Tumult wurde immer größer.
    »Wir werden angegriffen!«
    »Es ist der Zauberer!«
    »Sie haben uns aufgespürt!«
    »Zu den Waffen!«
    Ergrimmt brüllte Omeron seine Männer an; versicherte ihnen, dass sie keineswegs angegriffen würden, sondern nur ein Tier sich gerührt habe, kein zauberwirkender Unhold. Doch es dauerte eine Weile, bis sie endlich auf ihn hörten; und erst nachdem er auf einen Felsblock geklettert war, eine Fackel hochhielt und schrie, dass ihre Erschöpfung und ihre Träume die Ursache ihrer Angst seien, nicht Du-jum, hatte er sie halbwegs überzeugt.
    »Er wartet darauf, dass wir ihn angreifen!« brüllte er. »Hört mir zu, Männer! Hört endlich! Es war ein Tier im Wald – ein Tier, oder ein Traum!«
    Schließlich beruhigten sie sich allmählich, hörten wirklich auf ihren Herrscher, und Vernunft kehrte zurück. Der Mond verzog sich wieder hinter die Wolken, ein Wind kam auf, und die Sterne verblassten im Osten.
    Die Soldaten gingen zurück zu ihren Posten, Decken oder Feuern.
    Omeron stieg vom Felsblock hinunter und blickte auf den Soldaten, der den Tumult ausgelöst hatte. Der Mann schämte sich, er wich seinen Augen aus, und Omeron brachte nicht den Grimm auf, ihn zurechtzuweisen.
    Im Lager setzte Ruhe ein, und Omeron kehrte zur kalten Asche seines Feuers zurück. Er ließ sich auf einen Stein nieder, stemmte die Füße auf den Boden und stützte das Kinn auf die Fäuste. Um ihn herum wisperten, lachten und unterhielten sich die Männer, die keinen Schlaf mehr finden konnten.
    Omeron betrachtete wieder die Rote Sonja. Der Lärm hatte sie nicht geweckt, oder wenn, hatte sie vielleicht unbewusst angenommen, dass er Teil ihrer Fieberträume war, und nicht die Kraft aufgebracht, sich zu vergewissern.
    Erneut beobachtete er sie und fragte sich wieder, ob sie als Symbol oder rätselhafte Botschaft der Götter anzusehen sei. Und langsam wanderte sein Blick unwillkürlich zu dem Dickicht am Waldrand, um nach den gelben Augen Ausschau zu halten.
    Gelbe Augen …
    Sein Herz pochte heftiger, alte Ängste griffen nach ihm, Schreie gellten stumm in ihm. Yarise spottete seiner, geduldig, endlos.
    Gelbe Augen!
    Ganz bestimmt die Augen eines Tieres. Aber war er wirklich sicher, dass es Tieraugen waren? War dieses Augenpaar im dunklen Dickicht das eines natürlichen Waldgeschöpfs? Wenn nicht, wessen dann? Welcher, Art waren diese Augen?
     
    Du-jum stand am offenen Fenster seines Gemachs und blickte hinaus auf die Stadt. Yarise schlief. Der Morgen war noch fern. Der stadteigene Geruch stieg zu ihm hoch, gemischt mit dem von Blut und Furcht. Er war so durchdringend wie der von Räucherwerk aus der Feuerschale unter einem Götzen. Und er hatte es sich verdient, dieses Gottesopfer aus Räucherwerk und Blut und Gewalt aus der lodernden Feuerschale, zu der diese geschändete Stadt geworden war.
    Du-jum … Du-jum … Du-jum …
    Vom Bett kam ein schwaches Geräusch. Du-jum drehte sich um. Yarise lag auf der Seite und lächelte ihm mit strahlend weißen Zähnen zu.
    »Wach?« fragte er.
    »Ich träumte«, murmelte sie glücklich.
    »Auch ich träumte, doch im Wachen.«
    »Ich träumte von dir.«
    Du-jum schloss das Fenster, durchquerte das Gemach und schlüpfte zu ihr ins Bett.
    »Du bist ein großer Mann«, flüsterte Yarise in sein Ohr.
    Du-jum brummte zufrieden. »Meine Größe liegt nicht nur in dem, was wir bisher erreichten, Yarise, sondern was wir noch erreichen werden – was wir erreichen müssen!«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen.«
    In der Dunkelheit des Gemachs sagte Du-jum: »Ich setze mein ganzes Vertrauen hauptsächlich. in mich und die Kräfte in mir.«
    »Auch ich setze mein Vertrauen in dich.« Sie schmiegte sich an ihn, küsste ihn.
    »Aber Omeron ist nicht tot!«
    Einen Augenblick schwieg Yarise, dann sagte sie: »Du weißt es? Aber es gibt ihn so gut wie nicht

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