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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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an.
    Allas heulte vor Wut auf, als er spürte, wie Tias’ Arm dünner wurde und seinem Griff zu entgleiten drohte. Sonja fluchte heftig zu Tarim und Erlik, hob ihr Schwert und hieb blindlings auf die Luft neben dem schrumpfenden Mädchen ein.
    Etwas zersprang und sprühte mit lautem Knistern Licht in die Luft. Tias wimmerte. Sie schien fast ihre richtige Größe wiederzuhaben. Sonja zog an ihrem Arm und brüllte Allas zu, Tias mit aller Kraft zu heben.
    Wieder schlug Sonja durch die Luft über dem Zeichen. Etwas – einer Vibration ähnlich – zuckte durch ihr Schwert und machte ihren Arm taub.
    »Lasst sie!« mahnte der Akoluth erneut. »Das Risiko …«
    Aber Tias kam frei. Mit ungeheurer Anstrengung hob Allas sie zurück auf den Weg. Sonja zog ihr Schwert zurück. Ein heller Dunst oder eine Farbe blieb über dem Kreiszeichen – es war undeutlich, bewegt wie die letzten Schwaden eines Rauchopfers oder die Farben des Sonnenuntergangs auf wogendem Gewässer.
    Sonja keuchte und rieb ihren Arm, um die Taubheit zu vertreiben. »Tias?«
    »Es fehlt ihr nichts«, versicherte ihr Allas, der Tias vor sich festhielt. »Beeilt Euch, geht weiter!«
    Der hinterste Akoluth hatte auf Sonja gewartet. Sie sah ihn wenige Schritte vor sich. Vorsichtig folgte sie ihm und er seinen Brüdern.
    »Ihr hättet sie zurücklassen sollen«, sagte er tonlos. »Das Risiko war zu groß.«
    »Ja, dann hätte euer Gott ein neues Opfer gehabt. Nicht wahr?«
    »Es ist nicht unehrenhaft, im Dienst Ikribus zu sterben.«
    Sonja machte sich nicht einmal die Mühe, ihm zu antworten.
    Sie kamen an einer zweiten Tür vorbei und an einer dritten. Das Gemach schien’ wieder seltsam zu kippen.
    »Blickt nur geradeaus«, mahnte der Akoluth. »Lasst Eure Augen nicht schweifen – sonst verliert Ihr möglicherweise das Gleichgewicht und stolpert in andere Gefahren.«
    Weitere Türen …
    Endlich sah Sonja, wo der vorderste Stygier, weit voraus, durch eine schwach beleuchtete Türöffnung den Raum verließ. Einer nach dem anderen folgte ihm, schließlich auch sie, Allas, Tias – und die Soldaten.
    Sonja atmete tief und spürte, wie ein wenig der Anspannung von ihr abfiel. Die Akoluthen hatten sich vor ihr in einer Kammer gesammelt, die nur mit einer von einer Kette baumelnden Öllampe erhellt war.
    Auf der anderen Kammerseite führte eine niedrige Treppe zu einer großen Steintür.
    »Dort ist Asroth«, sagte ein Stygier zu Sonja und ihren Soldaten. »Doch müssen wir Geduld üben – es harren noch weitere Gefahren. Ihr müsst euch völlig ruhig verhalten.«
    Sonja wunderte sich, doch sie schwieg, genau wie ihre Leute.
    Der Akoluth, der zu ihnen gesprochen hatte, schloss sich seinen Brüdern an, die nun das Gesicht der Steintür zuwandten. Sonja beobachtete sie interessiert. Die Zauberpriester konzentrierten sich sichtlich auf die Tür oder etwas Unsichtbares davor. Sonja wusste nicht, ob sie es sich nur einbildete oder ob sich tatsächlich die Luft am Kopfende der Treppe kaum merklich bewegte.
    Ein tiefes Summen füllte die Kammer und wurde allmählich lauter, und nun sah Sonja eindeutig in der Luft, oben auf der Treppe, etwas vor den Akoluthen schimmern. Nach und nach nahm dieses Schimmern einen gräulichen Ton und verschwommene Umrisse an. Sie bemerkte, dass ein paar Stygier zitterten.
    Die Umrisse wurden fester, das Schimmern wurde kräftiger und der Grauton zu Purpur, von weiteren Farben durchzogen. Schließlich hoben sich leuchtende Augen davon ab, ein Kinn, ein offenes Maul mit Reihen gewaltiger Fänge, muskulöse Beine, gewaltige Pranken, ein stachliger Schwanz. Und als das Schimmern sich festigte, stand vor ihnen ein kräftiges dunkles Wesen mit grünen Augen, rotem Maul und Elfenbeinhörnern.
    Ein unsichtbares Ungeheuer, das die Tür bewachte und durch die Zauberkräfte der Stygier erkennbar geworden war!
    Ein Akoluth keuchte und stürzte mit dem Gesicht auf den Steinboden. Die anderen Stygier achteten nicht auf ihn. Das gespenstische Summen – die geballte Kraft der Priester, oder auch die Vibrationen der Kreatur vor der Tür – wurde immer lauter. Tias konnte es nicht mehr ertragen, sie drückte die Hände auf die Ohren, genau wie vier Soldaten.
    Doch der Dämon griff nicht an. Sonja nahm an, dass er durch die Kraft der Akoluthen in Bann gehalten wurde. Er funkelte sie an. Sein Rachen klaffte drohend, und Lichtwellen flackerten von seiner spitzen Zunge. Seine Pranken zuckten, als warteten sie nur auf die erste Gelegenheit zuzuschlagen.
    Das

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