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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah das schon anders aus.
    Nach dem Öffnen der Tür waren die Stimmen verstummt. Vergessen allerdings konnte ich sie nicht. Ich war davon überzeugt, dass sie einen Helfer suchten, der sie weiterbrachte.
    Die Garage war für mich eine fremde Welt, obwohl sie gar nicht so fremd aussah. Wie es sich gehörte, war auch hier noch einiger Trödel zu finden, der in der Ecke lag.
    Licht brauchte ich nicht zu machen. Durch das weit offene Tor drang der Schein sogar bis an die gegenüberliegende Wand und verteilte sich auch auf dem alten Schrank.
    Es blieb für mich genügend Platz, um ihn umrunden zu können, was ich auch tat. Ich wollte ihn mir genau anschauen, um herauszufinden, ob es irgendwo eine Stelle gab, die nicht zu ihm passte. Ein Zeichen auf der Rückseite oder eine Beschwörungsformel. Beides traf nicht zu. Der Schrank präsentierte sich mir in einer schon erschreckenden Normalität.
    An der Vorderseite blieb ich stehen. Von nun an galt mein Blick den Schubladen. Waren sie leer, waren sie nicht leer! Ich fasste noch mal mein Kreuz an.
    Die Wärme hatte sich nicht verflüchtigt. In meiner unmittelbaren Nähe musste etwas lauern, das sich leider noch im Unsichtbaren aufhielt. Ich sah die Geister nicht, sie blieben auch stumm, aber ich war davon überzeugt, dass sie noch nicht verschwunden waren.
    Ich konzentrierte mich auf die untere Hälfte und fasste zwei Griffe zugleich an. Einmal rechts und dann auch links.
    Zugleich zog ich die Laden auf!
    Sofort danach hatte ich das Gefühl, eine schrille Sirene in meinem Kopf zu hören. Irgendwie hatte ich zwar damit gerechnet, aber jetzt schaute ich auf sechs Schädel, die sich in den beiden Laden verteilten. In jeder lagen drei Totenköpfe, die einen grünlichen Schein angenommen hatten und ansonsten recht harmlos wirkten.
    Ich konnte mir vorstellen, dass es nicht die einzigen Schädel waren. Um Gewissheit zu bekommen, öffnete ich zwei Schubladen im oberen Teil des Schranks.
    Auch dort sah ich die grünen Totenköpfe!
    Danach öffnete ich die Tür.
    Wie nicht anders zu erwarten war, lagen auch hier die Schädel. Sie hatten ihre Plätze auf den Regalbrettern gefunden. Wenn alle Laden mit den Totenköpfen gefüllt waren, dann kam schon einiges zusammen.
    Woher stammten sie?
    Ich hatte den Kopf leicht gesenkt und auch zur Seite geneigt und schaute sie mir an.
    Es waren alles menschliche Schädel. Nicht ein Kopf hatte einem Tier gehört. Gehörte der Schrank einem perversen Sammler, der Freude an derartigen Trophäen hatte.
    Wie dem auch war, ich ging davon aus, dass diese Totenköpfe nicht mit normalen Maßstäben zu messen waren. Das hatten Suko und ich bei dem erlebt, den wir mitgenommen hatten.
    Ich holte mein Kreuz hervor und rechnete damit, wieder die Stimmen zu hören. Seltsamerweise blieb alles still. Man ließ mich in Ruhe und schien mich akzeptiert zu haben.
    Vor einer unteren Schublade auf der rechten Seite blieb ich stehen. Von den drei Köpfen suchte ich mir den mittleren aus. Er schien mir der kleinste zu sein und war auch am besten zu packen. Mit der linken Hand hob ich ihn an, während ich in meiner rechten das Kreuz hielt.
    Das Gebein fühlte sich normal an. Es war weder kalt, noch vibrierte es.
    Ich wog den Schädel auf der Handfläche. Ich wollte den Rest mit dem Kreuz durchziehen. Das hatte ich schon sehr oft gemacht und gehörte praktisch zu einem Ritual.
    Dazu kam ich nicht.
    Die Stimme stoppte mich.
    Ihre Ursache war nicht zu sehen. Kein Mensch, kein Geist, ich hörte nur das Jammern. »Nicht töten... nicht zerstören... ich will ihn zurück. Ich will meinen Kopf zurück...«
    Wer so flehte, dem musste man einfach helfen. Deshalb ließ ich das Kreuz wieder verschwinden und konzentrierte mich auf die Stimmen in meiner Umgebung.
    Ja, es waren Stimmen geworden, die wieder mal diesen geisterhaften Gesang anstimmten. Ich ging davon aus, dass jede Stimme irgendwo auch einen Körper besaß, davon sah ich keinen, noch nicht, aber die Geister befanden sich in meiner unmittelbaren Nähe. Welche Welt sie verlassen hatten, wusste ich nicht. Jedenfalls waren sie da, und ich konnte davon ausgehen, dass sie nicht eben glücklich waren.
    Für mich gab es nur eine Lösung. Ich ging einfach davon aus, dass es die Geister der Geköpften waren, die hier keine Ruhe fanden. Sie irrten durch irgendwelche Dimensionen und warteten darauf, die ewige Ruhe zu erlangen. Die wollten ihre Köpfe, und ich merkte, dass sie näher an mich herankamen. Sie ließen sich auch von meinem

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