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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreuz nicht abhalten, umschwirrten mich im Unsichtbaren und brachten eben diese völlig andere Kälte der jenseitigen Sphäre mit.
    Ich blieb ruhig. Es war das Beste, was ich tun konnte, denn alles, was hier geschah, das hatte ich selbst ins Leben gerufen und zu verantworten.
    Jetzt reagierten auch die Schädel!
    Es gab niemand, der sie angefasst hätte. Und doch rollten sie in der Enge ihrer Schubladen hin und her. Viel Platz gab es nicht. Ich hörte das leise Klacken, wenn sie sich gegenseitig berührten, und ich stellte fest, dass auch in den anderen Schubladen eine gewisse Unruhe entstand, denn kein Totenkopf blieb still liegen.
    Sie klackten gegeneinander, und ich wartete auf das Knirschen, das entsteht, wenn ein Schädel zerbricht. So weit kam es noch nicht, aber die Köpfe bewegten sich immer schneller und hektischer, als wären sie nervös geworden.
    Allein waren sie nicht, denn erneut war ich von einem heftigen Stimmenwirrwarr umgeben. Die Sätze kannte ich, auch wenn sie nicht zu verstehen waren, aber wer, zum Teufel, sollte ihnen ihre Köpfe zurückgeben? Totenschädel passten nicht auf Geistkörper.
    Ihre Unruhe steigerte sich. Es lag an der fremden Kraft, die sich immer mehr verstärkte. Ich musste mit ansehen, dass die Laden nicht mehr ruhig in ihren Schubfächern blieben. Eine Heer von Poltergeistern schien sich hier versammelt zu haben.
    Die Laden vibrierten. Sie zuckten vor und zurück. Sie schüttelten sich. Gleichzeitig flogen zwei Laden auf!
    Es waren die in der unten Hälfte des Schranks und an der linken Seite. Bisher waren die Schädel nur von einer Unruhe erfasst worden, was sich nun änderte. Immer mehr Schubladen wurden wuchtig nach vorn gestoßen. Ich stand an der Wand, konnte in jede hineinschauen und sah nur die grünlichen Schädel und nichts anderes. Es war kaum zu fassen, und ich wollte nicht glauben, dass die Schädel ein Eigenleben führten, obwohl ich es sah. Die Stimmen hatten sich zu einem Brausen entwickelt, die Minute ihrer Befreiung stand dicht bevor, und ich wartete darauf, dass etwas Entscheidendes passierte.
    Geirrt hatte ich mich nicht, denn der erste Schädel stieg mit einer Drehbewegung aus seiner Schublade in die Höhe. Obwohl ich damit gerechnet hatte, überfiel mich ein Schauer, denn ein schwebender grüner Totenkopf begegnet mir auch nicht jeden Tag.
    Er hatte seinen Platz unter der Decke gefunden und schien darauf zu warten, dass sich etwas tat.
    Noch rumorten die anderen nur, und ich blieb weiterhin ein bloßer Zeuge, der nicht eingriff.
    Mit einem Krachen flogen auch die letzten Schubladen auf. Keine von ihnen war leer. Die Totenköpfe hatten jede Chance, aus ihrem Gefängnis zu entweichen.
    Und das taten sie.
    Ich wurde dabei ignoriert. Mein Kreuz ebenfalls. Es blieb warm in meiner Hand, und für mich war es der Schlüssel zur Befreiung. Ich rechnete damit, dass die Totenschädel den Weg durch die offene Tür nach draußen wählen würden, aber sie blieben seltsamerweise innerhalb der Garage, obwohl die Tür nicht verschlossen war. So ganz verstand ich das auch nicht, aber ich wollte mich nicht beschweren, denn es ging mir trotz des Chaos recht gut.
    Sie huschten an mir vorbei. Mal recht nah, dann wieder weiter entfernt. Manche kreisten auch wie Planeten über meinem Kopf, und es kam tatsächlich zum ersten Zusammenprall.
    Der Totenkopf stieß gegen meine rechte Schulter. Ich spürte den leichten Aufprall, drehte den Kopf und sah, dass sich der Schädel wieder zurückzog. Ich hatte ihn zudem nicht unbedingt als zu hart empfunden. Er kam mehr einer weichen Masse gleich.
    Sie tanzten weiter.
    Es war das große Hin und Her. Sie kreisten, sie hoben und sie senkten sich, und die Lücken zwischen ihnen schienen durch die Geisterstimmen gefüllt zu werden.
    Immer wieder flogen welche auf mich zu. Bevor sie mich allerdings berührten, drehten sie ab, als hätte ich etwas an mir, mit dem sie nicht zurechtkamen.
    Nach einer Weile hatten sie sich in der neuen Umgebung zurechtgefunden. Sie hielten eine gewisse Flugordnung ein, ohne dass ein Schädel gegen einen anderen prallte.
    Aber warum verließen sie die Garage nicht?
    Ich fand jetzt Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Eine Lösung wusste ich nicht. Vielleicht war es die Nähe des Schranks, vielleicht wollten sie sich auch nur in einem begrenzten Bereich tummeln. Ich fragte mich auch, ob sich der Schädel darunter befand, der uns entwischt war.
    Ich drehte den Kopf nach rechts, um durch das offene Tor nach draußen zu

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