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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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spannte sich an, aber sie hob den Kopf nicht. Man hatte ihr auf besonders brutale Art das richtige Benehmen beigebracht. »Ich frage dich erneut, Pura. Wie hält die Weiße Burg diesen Mann unter Kontrolle, der sich der Wiedergeborene Drache nennt?« Die Damane bewegte ihren Kopf ein ganz klein wenig, genug, um Taisa einen verängstigten Blick zuzuwerfen. Falls ihre Antwort nicht zur Zufriedenheit der Fragerin ausfiel, konnte ihr die Sul'dam Schmerzen zufügen, ohne einen Finger zu rühren, allein mit Hilfe des A'dam. »Die Burg würde niemals versuchen, einen falschen Drachen zu kontrollieren, Hochlady«, sagte Pura schwer atmend. »Sie würden ihn gefangennehmen und einer Dämpfung unterziehen.« Taisa blickte Suroth verärgert und fragend an. Die Antwort war Suroths Frage ausgewichen und hatte vielleicht sogar angedeutet, daß eine vom Blute die Unwahrheit ausgesprochen habe. Suroth schüttelte leicht den Kopf, nur eine winzige seitliche Bewegung, da sie nicht warten wollte, bis sich die Damane von einer Strafe erholt hatte, und Taisa neigte unterwürfig den Kopf.
    »Noch einmal, Pura: Was weißt du über Aes Sedai... « Suroth verzog den Mund, als sie sich durch das Aussprechen dieser Bezeichnung selbst beschmutzen mußte. »... Aes Sedai, die diesen Mann unterstützen? Ich warne dich. Unsere Soldaten kämpften in Falme gegen Frauen aus der Burg, Frauen, die dort die Macht einsetzten, also versuche nicht, das abzuleugnen.« »Pura... Pura weiß nichts davon, Hochlady.« Es lag Eindringlichkeit in der Stimme der Damane und auch Unsicherheit. Sie warf Taisa wieder einen ängstlichen Blick aus weit aufgerissenen Augen zu. Es war deutlich, daß sie verzweifelt darauf hoffte, daß man ihr Glauben schenke. »Vielleicht... Vielleicht die Amyrlin oder der Burgsaal... Nein, das würden sie nicht tun. Pura weiß es einfach nicht, Hochlady.« »Der Mann kann die Macht lenken«, sagte Suroth kurz angebunden. Die Frau auf dem Boden stöhnte auf, obwohl sie die gleichen Worte schon zuvor von Suroth gehört hatte. Dasselbe wieder auszusprechen verursachte Suroth beinahe Magenkrämpfe, aber sie ließ sich keinerlei Unruhe anmerken. Nur wenig von dem, was in Falme geschehen war, konnte das Werk von Frauen gewesen sein, die die Macht als Waffe einsetzten. Das hatten die Damane gefühlt, und die Sul'dam, die das dazugehörige Armband trugen, wußten es im gleichen Moment, wie sie immer wußten, was ihre Damane fühlte. Das hieß aber, es mußte das Werk dieses Mannes gewesen sein. Und das wiederum bedeutete, daß er unglaublich mächtig sein mußte. So mächtig, daß Suroth sich bereits ein- oder zweimal mit flauem Gefühl im Magen gefragt hatte, ob er vielleicht wirklich der Wiedergeborene Drache sein könnte. Das kann einfach nicht sein, sagte sie sich dann aber entschlossen. Und letzten Endes spielte das für ihre Pläne auch keine Rolle. »Es ist unmöglich zu glauben, daß selbst die Weiße Burg einen solchen Mann frei herumlaufen lassen würde. Wie halten sie ihn unter Kontrolle?« Die Damane lag schweigend da mit dem Gesicht am Boden. Ihre Schultern zuckten. Sie weinte.
    »Antworte der Hochlady!« sagte Taisa in scharfem Ton. Taisa bewegte sich nicht, aber Pura keuchte und zuckte zusammen, als sei sie von einem Peitschenhieb getroffen worden. Der Schlag war durch den A'dam übermittelt worden.
    »P-Pura weiß es n-nicht.« Die Damane streckte zögernd eine Hand aus, als wolle sie Suroths Fuß berühren. »Bitte. Pura hat gelernt, zu gehorchen. Pura sagt nur die Wahrheit. Bitte bestraft Pura nicht.« Suroth trat geschmeidig einen Schritt zurück und ließ sich ihren Ärger nicht anmerken. Daß sie von einer Damane zu einer überflüssigen Bewegung gezwungen wurde! Daß sie beinahe von einer berührt wurde, die die Macht lenkte! Sie fühlte den Wunsch in sich aufsteigen, ein Bad zu nehmen, als habe die Berührung tatsächlich stattgefunden.
    Taisas dunkle Augen quollen ihr ob der Frechheit dieser Damane beinahe aus dem Kopf. Ihre Wangen liefen rot an vor Scham, daß so etwas geschehen konnte, während sie das Armband dieser Frau trug. Sie konnte sich kaum entscheiden, ob sie sich neben der Damane auf den Boden werfen und um Verzeihung bitten oder die Frau gleich an Ort und Stelle bestrafen solle. Alwhin blickte mit zusammengepreßten Lippen verächtlich drein. Ihre Miene ließ jedermann wissen, daß solche Dinge bestimmt nicht geschehen würden, wenn sie ein Armband trug.
    Suroth hob einen Finger ein winziges Stück und gab

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