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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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seine Wut. Gespräche mit Bogge verwandelten sich immer in einen Wettbewerb, und es war am klügsten, nicht mitzuspielen. »Ich werde die Polizei bitten, uns über ihren Fortschritt auf dem laufenden zu halten – Kopien von Vermerken und so weiter, nur für die Akten.«
    »In Ordnung.« Bogge hatte nie etwas dagegen, daß ihm Kopien für die Akten geschickt wurden. Dadurch konnte er überall mitmischen, ohne Verantwortung zu übernehmen.
    »Hören Sie, was halten Sie davon, etwas Crickettraining zu organisieren? Ich möchte unsere Mannschaft in Form bringen und noch ein paar Wettkämpfe veranstalten.«
    »Gute Idee.«
    »Sehen Sie zu, daß Sie etwas auf die Beine stellen.«
    »Jawohl, Sir.« Vandam ging hinaus. Auf dem Rückweg zu seinem Büro überlegte er, woran es der Verwaltung der britischen Armee fehlen mochte, wenn sie einen so hohlköpfigen Mann wie Reggie Bogge zum Oberstleutnant beförderte. Vandams Vater, ein Corporal im Ersten Weltkrieg, hatte immer gesagt,britische Soldaten seien »von Eseln geführte Löwen«. Manchmal schien Vandam der Ausspruch noch immer zuzutreffen. Aber Bogge war nicht nur einfältig. Zuweilen traf er schlechte Entscheidungen, weil er nicht klug genug war, um gute zu treffen; aber meistens traf er nach Vandams Ansicht schlechte Entscheidungen, weil es ihm darauf ankam, Eindruck zu schinden und überlegen zu wirken.
    Eine Frau in einem weißen Krankenhauskittel salutierte, und Vandam erwiderte den Gruß geistesabwesend. Die Frau sagte: »Major Vandam, nicht wahr?«
    Er blieb stehen und sah sie an. Sie hatte bei dem Cricketmatch zugeschaut, und nun entsann er sich ihres Namens. »Dr. Abuthnot. Guten Morgen.« Sie war eine hochgewachsene, beherrschte Frau in seinem Alter. Er erinnerte sich, daß sie Chirurgin war, im Rang eines Captains. Ein ungewöhnlicher Beruf für eine Frau, sogar in Kriegszeiten.
    »Sie haben sich gestern sehr angestrengt«, bemerkte Dr. Abuthnot.
    Vandam lächelte. »Und heute muß ich dafür büßen. Aber es hat mir Spaß gemacht.«
    »Mir auch.« Sie hatte eine tiefe, präzise Stimme und wirkte sehr selbstbewußt. »Werden wir Sie am Freitag begrüßen können?«
    »Wo?«
    »Beim Empfang in der Union.«
    »Ah.« Die Anglo-Ägyptische Union, ein Klub für gelangweilte Europäer, machte gelegentliche Versuche, ihren Namen zu rechtfertigen, indem sie Empfänge für ägyptische Gäste arrangierte. »Gern. Um welche Zeit?«
    »17.00 Uhr, zum Tee.«
    Vandam hatte professionelles Interesse: Es war ein Ereignis, bei dem Ägypter Armeeklatsch aufschnappen konnten, der manchmal für den Feind nützliche Informationen enthielt. »Ich komme.«
    »Sehr schön. Ich werde Sie dort sehen.« Sie wandte sich ab.
    »Ich freue mich«, sagte Vandam. Er sah ihr nach und fragte sich, was sie wohl unter dem Krankenhauskittel trug. Sie war schlank, elegant und selbstsicher wie seine Frau.
    Vandam betrat sein Büro. Er beabsichtigte nicht, das Crickettraining zu organisieren, und er hatte nicht vor, den Mord in Assiut zu vergessen. Bogge mochte zum Teufel gehen. Er würde sich an die Arbeit machen.
    Zunächst sprach er wieder mit Captain Newman und wies ihn an, dafür zu sorgen, daß Alex Wolffs Beschreibung so weit wie möglich verbreitet wurde.
    Er rief die ägyptische Polizei an und ließ sich bestätigen, daß sie heute die Hotels und Absteigen von Kairo überprüfen werde.
    Dann nahm er Kontakt mit dem Abschirmdienst auf und bat, die Kontrolle von Ausweispapieren für ein paar Tage zu verschärfen.
    Er riet dem britischen Generalzahlmeister, besondere Ausschau nach gefälschten Banknoten halten zu lassen.
    Darauf informierte er den Funkabhördienst und forderte, auf einen neuen örtlichen Sender zu achten.
    Schließlich befahl er einem Sergeanten seines Stabes, alle Radiogeschäfte in Unterägypten – von denen es nicht viele gab – zur Meldung jedes Verkaufs von Einzelteilen anzuweisen, mit denen sich Funkgeräte herstellen oder reparieren ließen.
    Dann fuhr er zur Villa les Oliviers.
     
    *
     
    Das Haus hatte seinen Namen von einem kleinen, öffentlichen Garten auf der anderen Straßenseite erhalten, in dem nun ein Hain von Olivenbäumen blühte und weiße Blütenblätter auf das trockene, braune Gras fallen ließ.
    Die hohe Mauer des Gebäudes wurde von einem schweren geschnitzten Holztor unterbrochen. Vandam setzte die Füße auf die Verzierungen, kletterte über das Tor und sprang auf der anderen Seite in einen großen Hof. Die getünchten Wände waren verschmiert und

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