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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Welten, und Angkor blühte plötzlich als Umschlaghafen auf. Das Geschäft meines Vaters ging ausgezeichnet, obwohl er die Räume nicht vergrößerte.
    Bei seinen vielen legalen und illegalen Kontakten zu fremden Welten machte er gute Geschäfte, doch nach außen hin sah es aus, als führe er einen bescheidenen Laden. Früher oder später kommen die meisten Raumfahrer an irgendwelche Wertgegenstände oder Kuriositäten. Wenn sich ein Käufer fand, der keine Fragen stellte und prompt bezahlte, ging man natürlich zu ihm, besonders, wenn er in der Nähe des Raumhafens sein Geschäft hatte.
    Der ruhige Wohlstand dauerte Jahre an, und es schien ganz so, als gäbe sich mein Vater damit zufrieden.

 
2.
     
    Mag sein, daß Hywel Jern eine Vernunftehe geschlossen hatte, aber sie erwies sich als sehr stabil. Wir waren drei Kinder, ich, Faskel und Darina. Mein Vater zeigte wenig Interesse an seiner Tochter, aber er wandte schon früh beträchtliche Energie auf, um Faskel und mich auszubilden. Allerdings zeigte sich Faskel auf den Gebieten, die mein Vater für wichtig hielt, nicht gerade erfolgversprechend.
    Es war bei uns üblich, daß wir zum Abendessen an einem großen Tisch in einem inneren Raum zusammenkamen (wir lebten über und hinter dem Laden). Und zu dieser Zusammenkunft brachte mein Vater manchmal einen der Gegenstände aus seinem Laden mit und fragte, was wir davon hielten. Er wollte den Wert, das Alter oder die Beschaffenheit wissen. Eine Leidenschaft von ihm waren Juwelen, und wir mußten sie lernen, wie andere Kinder allgemeinbildende Filme sahen. Zur Befriedigung meines Vaters war ich ein gelehriger Schüler. Nach und nach konzentrierte er seine Belehrungen immer mehr auf mich, da Faskel, entweder weil er nicht anders konnte oder wollte, immer wieder einen Fehler machte.
    Ich erlebte niemals, daß Hywel Jern die Beherrschung verlor, aber seine kühle Verachtung war schwer zu ertragen. Aber ich lernte nicht aus diesem Grund, sondern weil mich das Thema wirklich faszinierte. Schon als Kind durfte ich die Pfandgegenstände im Laden einschätzen. Und immer wenn einer der Juwelenhändler kam, die meinen Vater hin und wieder besuchten, wurde ich als Musterschüler vorgezeigt.
    So entstand im Laufe der Jahre eine Spaltung in unserem Haus – Mutter, Faskel und Darina auf der einen, und Vater und ich auf der anderen Seite. Unsere – oder meine – Verbindung zu den anderen Kindern des Raumhafens war beschränkt, da Vater mich mehr und mehr in den Laden holte und mir beibrachte, wie man Wertgegenstände abschätzen mußte. Merkwürdige und herrliche Dinge gingen zu jener Zeit durch unsere Hände. Ein Teil davon wurde offen verkauft, der Rest blieb in seinen Tresoren und wurde Privatkunden angeboten. Ich bin sicher, daß ich nicht alle Stücke sah.
    Mein Vater liebte die alten Stücke am meisten. Manchmal hielt er eine Kette oder einen Armreif – viel zu groß für einen menschlichen Arm – in der Hand und grübelte, wer ihn getragen haben mochte und aus welcher Kultur er stammte. Und er verlangte von den Leuten, die ihm diese Kostbarkeiten brachten, eine möglichst genaue Beschreibung der Vorgeschichte, die er dann auf Bändern speicherte.
    Ich glaube, daß die Bänder an sich einen ungeheuren Wert für Wissensdurstige darstellten, und ich möchte nur wissen, ob Faskel das jemals erkannte. Vielleicht, denn in gewisser Hinsicht erwies er sich als noch schlauer als mein Vater.
    Bei einer unserer abendlichen Runden brachte nun mein Vater wieder so ein merkwürdiges Ding mit. Er ließ es nicht wie sonst von Hand zu Hand gehen, sondern legte es auf ein kohlschwarzes Brett aus poliertem Holz und starrte es an wie einer der Fakire, die den Hausfrauen die Zukunft aus einer glänzenden Samenschote lesen.
    Es war ein Ring – zumindest hatte er diese Form. Aber der Reif war für einen Finger gedacht, der mindestens doppelt so stark wie die unseren war. Das Metall war stumpf und wirkte wie vom Alter zerfressen.
    Die Fassung enthielt einen Stein, so groß wie mein Daumennagel. Er war ebenso stumpf und unscheinbar wie der Reif. Kein Schimmer, kein Funkeln zeigte sich. Je länger man ihn ansah, desto mehr kam man zu der Überzeugung, daß das hier der tote Überrest eines einst glänzenden Schmucks war. Irgendwie scheute ich mich davor, ihn zu berühren.
    »Schon wieder aus irgendeinem Grab? Mußt du denn unbedingt deine Leichenfunde an den Eßtisch bringen!« Meine Mutter sprach schärfer als sonst. Und es kam mir komisch vor,

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