Der Schlüssel zur Sternenmacht
bestimmt, die Steine aufzuspüren.«
»Eet – wer – was bist du eigentlich? Hast du zu dem Volk gehört, das die Steine besaß?«
»Ich bin Eet«, erwiderte er in seiner kühlen Arroganz. »Etwas anderes ist in diesem Leben gleichgültig. Aber wenn es dich beruhigt – nein, ich gehöre nicht zu denen, die die Steine besaßen.«
»Aber du weißt soviel davon ...«
Er unterbrach mich. »Der Patrouillenmann kehrt zurück. Er bringt andere mit. Sie sind wütend, aber sie werden sich an Horys Handel halten. Doch ich warne dich: Sei vorsichtig! Es würde ihnen nur zu gut gefallen, wenn sie dich aus irgendeinem Grund hierbehalten könnten.«
Ich sah zu, wie die Tür aufging. Hory stand mit einem Mann da, der hohe Rangabzeichen trug. Beide beobachteten mich mit feindseligen Blicken, die mich hart trafen. Eet hatte recht. Sie würden nichts lieber tun, als mich einsperren. Ich durfte nicht zuviel wagen.
»Kommen Sie mit. Der Handel wird eingehalten.« Der Offizier neben Hory stellte es ein wenig schmerzlich fest. »Aber zu Ihrem eigenen Schutz werden Sie während Ihres Aufenthalts unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen gehalten.«
In Horys Augen blitzte etwas auf. »Wir können Sie beschützen. Der Arm der Gilde ist lang, aber bis zu einem Patrouillen-Stützpunkt dringt er nicht vor.«
Damit machte er seine Gedanken klar. Ich hatte zwei Feinde gehabt. Mit einem war ich fertiggeworden, aber der andere lauerte immer noch. Meine Hand wollte unwillkürlich nach den Steinen fassen. Würde mich der Leitstein immer mehr in Gefahren verstricken? Ich dachte an meinen Vater und Vondar – und an die legendäre Macht der Gilde.
Aber wer kann die Zeit festhalten? Ich hatte gesagt, daß ich kein Spieler war. Aber das Schicksal schien einen aus mir machen zu wollen. Mit Eet, warm und schwer auf meinen Schultern, und einer nebeligen, drohenden Zukunft vor mir verließ ich die Kabine und trat in einen neuen Lebensabschnitt ein.
Vielleicht war ich besser gewappnet als früher. Ich hatte Erfahrung gesammelt, und Erfahrung schützt mehr als jede Waffe. Solange Eet und ich frei unter den Sternen wandern konnten, mußten wir das Leben genießen. Die Zukunft würde für sich selbst sorgen. Schließlich – wer konnte sie wissentlich beeinflussen?
Es genügte mir, daß ich diese Stunde, diesen Tag, diesen kleinen Triumph für mich hatte. Geistig war ich bestimmt ein Sohn Hywel Jerns. Die Kabinentür stand offen – so offen wie die Tür zum Leben. Ich hatte seine Grenzen noch nicht entdeckt.
ENDE
Im nächsten »Terra«-Taschenbuch erscheint:
DAS LABOR DER ESPER
von Dan Morgan
Sie stehen unter Gehirnkontrolle – eine unheimliche Macht schlägt ihren Geist in Fesseln.
Terra-Taschenbuch Nr. 164 in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel erhältlich. Preis DM 2,40.
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