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Der schwarze Korridor

Der schwarze Korridor

Titel: Der schwarze Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Männer in dunkle Tuniken und Ho sen gekleidet. Der ausgeräumte Raum wirkte bedrückend.
    Ryan arbeitete in Gedanken an neuen Produkten, und erst als das Gespräch zwischen James Henry und Fred Masterson beendet war, vergaß er seine geschäftlichen Probleme und sagte:
    »Dies ist nur eine Diskussiongruppe. Wir haben weder die Macht noch den Einfluß, die Dinge wirklich zu ändern.«
    Henrys grüne Augen weiteten sich, und er sagte heftig: »Merkst du denn nicht, Ryan, daß die Tage der Diskussion praktisch zuende sind. Wir leben in einem Chaos, und alles, was wir tun, ist, darüber zu reden. Auf dem Treffen im nächsten Monat …«
    »Wir haben noch nicht beschlossen, im nächsten Monat ein Treffen abzuhalten«, sagte Masterson.
    »Wir wären schön dumm, wenn wir’s nicht täten.« Henry ver schränkte seine Beine. »Auf dem Treffen nächsten Monat müs sen wir Entschlüsse fassen.«
    Tracy Mastersons Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. »Ich muß jetzt nach Hause, Fred.«
    Masterson schaute sie hilflos an. »Versuch durchzuhalten …«
    »Nein …« Tracy zuckte mit den Schultern. »Nein. Es sind so viele Leute um mich herum. Ich weiß, es sind alles Freunde. Ich weiß, sie wollen nur …«
    »Nur noch ein paar Minuten.«
    »Nein, es ist, als wäre man eingesperrt.« Sie faltete ihre Hände und schlug die Augen nieder. Sie konnte nichts mehr sagen.
    Josephine Ryan stand auf und nahm sie beim Arm. »Ich werde dir ein paar Pillen geben, und dann kannst du in unserem Bett schlafen. Komm!« Sie zog die jüngere Frau hoch und führte sie in die Küche.
    Henry schaute zu Masterson. »Du weißt, warum deine Frau so ist? Das kommt noch von der großen UFO-Demonstration am Powel Platz, in die sie hineingeriet, und das ist eine Erfahrung, die jeder von uns jederzeit machen kann, in diesen Zeiten.« Während er noch sprach, hörte man von der Straße her Gesang. In einiger Entfernung zersplitterte eine Fensterscheibe, und man hörte Rufe.
    Im Schlafzimmer begann Tracy Masterson zu schreien. Fred Masterson sprang auf und rannte ins Schlafzimmer.
    Der Rest der Gruppe saß wie erstarrt und lauschte auf das sich nähernde Getümmel. Im Schlafzimmer schrie Tracy Masterson:
    »NEIN, NEIN.«
    Josephine Ryan kam zurück und lehnte sich in den Türrahmen. »Die Pillen wirken gleich, macht euch keine Sorgen um sie. Was sind das für Leute auf der Straße?«
    Niemand antwortete.
    »Was sind das für Leute auf der Straße?« Josephine trat in den Raum. Die lauten Stimmen verstummten, dafür hörte man den gleichen leisen Gesang in Moll, der die Prozession eröffnet hatte.
    Ryan und seine Freunde konnten jetzt einzelne Worte des Gesangs unterscheiden.
    »Verschließt das Land.«
    »Verschließt den Himmel.
    Laßt uns allein.
    Tod allen Fremden.
    Laßt uns allein.
    Allein, allein, allein.
    Verschließt die furchtbaren dunklen Himmel.
    Laßt uns allein.
    Keine Fremden aus dem Weltall mehr.
    Laßt uns allein.
    Keine Bedrohung, keine Furcht.
    Keine Fremden hier.
    Keine Diebe in der Nacht.
    Allein, allein, allein.«
     
    »Die sind es, Patrioten?« Frau Ryan schaute sich um.
    Wieder keine Antwort.
    Der Gesang war nun direkt unter dem Fenster.
    Die Lichter gingen aus. Der Raum war nun vollkommen dunkel.
    Tracy Mastersons Schreie waren in Schluchzer übergegangen, als die Droge zu wirken begann.
    »Diese verdammten, schmutzigen Lieder …« Onkel Sidney räusperte sich. Die Gruppe saß in völliger Dunkelheit, und der Gesang schien von überall herzukommen.
    Plötzlich brach er ab.
    Dann das Geräusch von umherrennenden Leuten und Rufen. Dann ein gequälter, schriller Schrei, als würde ein Tier getötet.
    Onkel Sidney bewegte sich in seinem Stuhl am Fenster und stand auf.
    »Laßt uns doch mal nachschauen«, sagte er ruhig. Seine Hand bewegte sich in Richtung des Schalters für die Rolläden.
    Als James Henry »Nein« rief, war Ryan bereits halb durch den Raum geschossen, um seinen Onkel daran zu hindern.
    Aber es war zu spät.
    Die Rolläden fuhren hoch.
    Die von Wand zu Wand reichenden Fenster konnten nun von jedem eingesehen werden.
    Ryan stand erstarrt mitten im Raum, und die flackernden Lichter von Tausenden von Fackeln auf der Straße umspielten ihn. Hen ry, der auch hochgefahren war, stand bewegungslos. Das Getümmel und der schreckliche, schrille Schrei hörten nicht auf.
    Onkel Sidney schaute auf die Straße herab. In dem Haus gegenüber waren alle Läden geschlossen.
    »Oh, mein Gott«, sagte Onkel Sidney. »Oh, mein Gott.« Im

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