Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Tod

Der schwarze Tod

Titel: Der schwarze Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
Vom Netzwerk:
und er nickte und suchte hilflos meinen Blick. Als Cinderella ihm die Hand auf den Arm legte, wurde es mir zu viel. Ich kam ran, schlang Sam einen Arm um die Taille und hauchte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel.
    Er roch unglaublich gut, nach Männerschweiß und Aftershave, und seine Haut unter dem T-Shirt war warm und verschwitzt. Meine Finger wollten sich dort festsaugen, und beinahe vergaß ich, Cinderella böse anzufunkeln. Als ich es nachholte, zog sie schleunigst Leine.
    Mit Bedauern nahm ich meine Hand unter Sams T-Shirt hervor und ging auf Abstand, so gut es auf der engen Tanzfläche möglich war.
    „Danke“, rief er mir ins Ohr. „Ich hätte das aber auch selber hingekriegt.“
    „Hätte aber länger gedauert“, rief ich zurück.
    Wir tanzten, und ich sah, wie er mich unverhohlen musterte. Mein Tanktop war ein bisschen durchsichtig. Wenn seine Gedanken wirklich frei waren, wollte ich nur zu gerne wissen, wo die sich herumtrieben.
    Ich zog das Tanktop aus der Hose und hob es ein wenig an, als wollte ich mir damit Luft zufächeln. Ein Vorteil meines Doppellebens ist, dass ich mir Sport und Fitness-Studio spare und immer perfekt in Form bin.
    Seine Augen wurden riesig. Die Stirn abtupfend hob ich es noch etwas höher. Dann streifte ich es brav wieder herunter und tanzte weiter, als sei nichts gewesen.
    Es dauerte nicht lange, bis mich ein fremder Typ von der Seite anbaggerte.
    „Heiß hier, was?“, rief er mir zu und tränkte mich in seiner Bierfahne. Seine Hand landete auf meiner Hüfte, wo seine Finger sofort ein Stück nackte Haut fanden. Normalerweise hätte er sich binnen Sekunden winselnd auf dem Boden gewunden, aber ich wollte wissen, was Sam tat.
    „Ja, gewaltig heiß!“, gab ich also zurück und ließ die Hand des Typen, wo sie war. Er tanzte sich dichter an mich heran und begann, auf Körperkontakt zu gehen. Er schob ein Bein zwischen meine Schenkel und versuchte, mich in seinen Tanzrhythmus zu ziehen. Mein Blick kreuzte den von Sam. Da war er auch schon an meiner Seite, legte den Arm um mich, zog mich von dem anderen weg und küsste mich voll auf den Mund.
    Etwas in mir explodierte. Sterne tanzten vor meinen Augen. Ich spürte seine Zunge auf meinen Lippen und erwiderte den Kuss stürmisch. Ich spürte, wie er sich an mich krallte und unterdrückt stöhnte. Wir pressten uns aneinander, küssten uns weiter und schoben uns die Hände unter die Shirts, während rund um uns die Partygäste tanzten und die Musik dröhnte. Ein Zurück war nicht vorstellbar. Eng umschlungen drängten wir uns an den Rand der Tanzfläche, stolperten die Stufen hinauf und Richtung Ausgang.
    Die Aula lag wie ein glitzerndes Ufo in der dunklen Uni. Wir bogen in einen dunklen Gang ein, weg von dem Licht und den Leuten. Die Seminarräume waren verschlossen. Wir blieben auf dem Gang stehen und küssten uns. Seine Hände schoben mein Shirt in die Höhe und fanden meine Brüste. Schnell hatte er meinen BH aufgehakt und sie befreit. Ich stöhnte in seinen offenen Mund, während ich mit seinem Gürtel kämpfte. Er half mir und schob erst seine, dann meine Hose hinunter. Aus meinen Boots kam ich ganz leicht, indem ich sie mit den Fußspitzen an der Ferse lockerte, und aus ihnen ausstieg.
    Wir rieben uns aneinander, streichelten und küssten uns, flüsterten Dinge wie „Sei leise“ und „Wir sollten aufhören“ und „Was, wenn jemand uns überrascht?“, bis wir dann aufhörten zu reden, weil es keinen Sinn hatte. Er legte seine Hände um meinen Hintern, hob mich hoch und drückte mich gegen die Wand. Mit dem Fuß streifte ich die Hose ab, die nun nur noch an einem Knöchel hing. Ich schlang die Beine um ihn, klammerte mich fest und spürte, wie er in mich eindrang.
    Keine zwei Minuten später war alles vorbei. Der Rausch verging und ließ uns erschöpft, verschwitzt und mit Muskelkrämpfen zurück. Wir lösten uns voneinander und zogen uns wieder an. Hand in Hand gingen wir zurück in Richtung Party, und hinaus aufs dunkle Uni-Gelände.
    Die Nacht war kühl und erinnerte uns daran, dass wir unsere Jacken an der Garderobe abgegeben hatten. Wir setzten uns auf eine steinerne Beetumrandung und schwiegen.
    „Das darf nicht mehr passieren“, sagte Sam irgendwann. „Ich fühle mich schrecklich.“
    „Kann ich verstehen. Deine Freundin krank daheim, und du betrügst sie auf einer Uni-Party...“
    „Genau. Super. Vielen Dank.“
    Er kickte einen Stein weg, der klickernd in der Dunkelheit verschwand.
    „Tut mir leid“,

Weitere Kostenlose Bücher