Der Schwur des Highlanders
Mutter, wurde auch verfolgt, und wir haben ihr geholfen. Sie wurde auch zu Unrecht des Mordes bezichtigt, daher wissen wir, dass es noch lange nicht stimmen muss, wenn einer sagt, du hast es getan, und versucht, dich dafür zu bestrafen.«
Bevor sich Cormac von seinem Schreck über diese Enthüllung erholen und das Gespräch fortsetzen konnte, erschien Avery bei ihnen und verkündete: »Unsere Väter kommen.«
Das Kind hatte seinen Satz kaum beendet, als Cormac schon drei Männern mit harten Gesichtern und in voller Bewaffnung entgegenstarrte. Unwillkürlich langte er nach seinem Schwert, musste aber feststellen, dass es nicht mehr da war. Cormac verzog innerlich das Gesicht, als der kleine Junge, der zusammen mit den Männern angekommen war, es dem großen Mann mit den bernsteinfarbenen Augen reichte. Er wusste, dass er nicht mehr die Kraft hatte, sich zu verteidigen, und einen schwerwiegenden Fehler begehen konnte, wenn er das Schwert gegen Männer zog, die ihm vielleicht helfen würden. Trotzdem missfiel es ihm, dass er von einem Kind so geschickt entwaffnet worden war. Als wollte sie dieser Verletzung auch noch eine Beleidigung hinzufügen, nahm seine kleine, grünäugige Retterin das Messer, das in seinem Stiefel steckte, an sich und übergab es dem großen, breitschultrigen Mann mit dem braunen Haar und den braunen Augen. Danach kühlte sie ihm wieder sanft das Gesicht.
Balfour Murray sah auf seine kleine Tochter hinunter. »Du bist dem armen Donald davongelaufen.«
»Ja, das bin ich«, antwortete sie und reichte dem brummenden Donald beiläufig seinen Weinschlauch.
»Du weißt, dass du das nicht tun sollst.«
»Ja, aber ich fürchte, manchmal überwältigt mich der Ungehorsam.«
»Nun, wenn dich das nächste Mal der Ungehorsam überwältigen will, versuche dich daran zu erinnern, dass auf ihn eine strenge Strafe folgen wird.« Balfour sah sich um und konnte nur die vier Mädchen sehen. »Wo sind die anderen?«
»Sie machen eine Trage für den Jungen«, erwiderte Elspeth.
»Erwartest du, dass ich ihn auf Donncoill mitnehme?«
»Ja.«
»Du stopfst mein Land mit einer enormen Ansammlung von Blinden und Lahmen voll, Mädchen.«
»Er ist nicht lahm, er blutet nur.«
Balfour betrachtete eingehend den jungen Mann, um den sich seine Tochter so fürsorglich kümmerte. Volles, tief kastanienbraunes Haar und klare blaue Augen ergaben eine bemerkenswerte Mischung. Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten und unversehrt. Er war groß und jungendlich schlank, versprach aber zu einem kräftigen Mann heranzureifen. Ginge es nach dem Aussehen, überlegte sich Balfour, würde jedermann den Jungen als Freund bezeichnen und willkommen heißen. Elspeth mochte zwar erst neun Jahre alt sein, aber Balfour fragte sich, ob seine Tochter dieses Mal nicht mehr als ihre übliche Neigung zeigte, alle verletzten Wesen an ihr Herz zu drücken. Angesichts seiner Jugend neigte Balfour dazu, ihm ohne Frage zu helfen, aber er zwang sich zur Vorsicht.
»Ich bin Sir Balfour Murray, Laird of Donncoill, und das sind meine Brüder, Sir Nigel und Sir Eric.« Er neigte den Kopf zuerst in Richtung des Mannes, der zu seiner Linken stand, dann in Richtung des Mannes zu seiner Rechten. »Wer seid Ihr, Junge, und warum liegt Ihr blutend auf diesem abgelegenen Stück meines Landes?«, verlangte Balfour zu wissen, ohne dass er dabei auch nur die kleinste Spur von Barmherzigkeit verriet.
»Ich bin Cormac Armstrong, Sir, und ich bin hier zu Boden gegangen, als ich versuchte, meine Verwandten im Süden zu erreichen«, antwortete Cormac.
»Wo ist Euer Pferd?«
»Davongelaufen, als ich ohnmächtig wurde und herunterfiel.«
»Wer hat Euch verletzt und warum?«
»Ich werde von den Verwandten eines Mannes verfolgt, dessen Todes man mich beschuldigt.« Cormac seufzte, als alle drei Männer an ihre Schwerter griffen und ihn mit erneutem Argwohn musterten.
»Habt Ihr es getan?«
»Nein.«
»Und warum sollte ich Euch Glauben schenken?«, fragte Balfour, wobei er aber seine angespannte, vorsichtige Haltung ein wenig lockerte.
»Ich kann Euch nur mein Ehrenwort geben.« Cormac hoffte, dass bald einer eine Entscheidung über sein Schicksal
fällen würde, denn er wusste nicht, ob er noch lange bei Bewusstsein bleiben konnte. »Ich bin unschuldig.«
»Die Jungen sind mit der Trage gekommen«, verkündete Nigel.
»Lasst uns besser nachsehen, ob sie robust genug ist«, sagte Balfour. »Wir nehmen den Jungen vielleicht mit auf Donncoill.« Er sah auf
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