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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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Leider! Doch das würde dem Kraken die Sache bestimmt wert sein.

DIE SPIONE
    Die beiden Massaren, die sich den Kindern, um sie zu täuschen, als Erdenbewohner Viktor und Alexej vorgestellt hatten, trotteten eine ganze Weile ziellos dahin, bevor sie schließlich stehenblieben und sich verständnislos anblickten.
    »Wo gehen wir eigentlich hin?« fragte Viktor.
    Alexej zuckte schweigend die Achseln.
    Viktor versuchte sich zu erinnern:
    »Also wie war das? Wir haben die Kinder getroffen, die uns gerade von dem Strudel erzählten. Der ist uns übrigens, hervorragend gelungen!«
    »Das stimmt«, Alexej lächelte böse. »Nun ja, der Bengel hatte angefangen, von dem Kraken zu sprechen, als er plötzlich kein Wort mehr sagte und wegging. Einfach so.«
    »Ich glaube, er hat uns durchschaut«, sagte Viktor.
    »Nicht er, eher dieses Mädchen von der Irena!« entgegnete sein Kumpan.
    »Na dann eben das Mädchen«, stimmte Viktor zu. »Wie die uns angestarrt hat. Wahrscheinlich hat sie schon mit unseren Leuten zu tun gehabt. Und trotzdem – als erster ist der Junge weggelaufen! Warum haben wir die beiden eigentlich nicht zurückgehalten?«
    »Das kann nur an diesem verdammten Kraken liegen«, vermutete Alexej. »Die Biester sollen über hypnotische Kräfte verfügen.«
    »Ja, so wird es wohl sein. Mir gefällt die ganze Bande nicht«, schimpfte Viktor. »Auf die müssen wir ein Auge haben! Ich fürchte, sie werden uns noch eine Menge Scherereien machen.«
    Ja, die beiden Männer waren ziemlich wütend. Sie hatten die Aufgabe, die Erdenmenschen im Elmenland zu überwachen, weil es von denen Doppelgänger auf der Irena gab. Unsichtbare Doppelgänger, Gespenster gewissermaßen, die über eine gewaltige Energie verfügten, sich in Sekundenschnelle von einem Ort zum anderen bewegen oder eine x-beliebige Gestalt annehmen konnten. Mit ihnen zu kämpfen, war unheimlich schwer.
    Zwar hatten die Massaren auf der Irena ein raffiniertes System entwickelt, das es diesen Phantomen unmöglich machte, auf die Erde zurückzukehren und die Geheimnisse zu verraten, doch hin und wieder versagten diese Schutzmaßnahmen. Deshalb sollten die beiden unbedingt verhindern, daß Erdenbewohner aus dem Elmenland entwichen.
    »Also wirklich, dieser verdammte Krake mit seinen hypnotischen Künsten hat uns gerade noch gefehlt«, knurrte Alexej nach einer Weile. »Los, wir müssen sie suchen, um zu erfahren, was sie im Schilde führen!«
    Doch das war leichter gesagt als getan. Erst einmal mußten sie die anderen wiederfinden, und das nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch. Dann, als sie das geschafft hatten, galt es, sehr vorsichtig zu sein. Der Krake besaß einen Spürsinn wie ein Fährtenhund.
    Deshalb versteckten sich die Massaren zunächst hinter einer großen Steinplatte, in die alle möglichen Zeichen und Figuren geritzt waren. In ihrem Schutz konnten sie sogar einige Wortfetzen aufschnappen.
    »Diese Erdenmenschen sind schon seltsame Leute«, sagte Viktor. »Sie erinnern an unsere Vitanten.«
    Doch dann begannen die Kinder mit einem der Männer zu tuscheln, und die Lauscher hinter ihrem Stein wurden mißtrauisch.
    »Wir sollten mit der Platte ein Stück näher an sie heranrücken«, schlug Viktor vor, »wir hören sonst nichts mehr.«
    Alexej packte den steinernen Schild schweigend an einem, Viktor am anderen Rand, dann rückten sie ihn vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter, nach vorn. Sie taten das so behutsam, daß es selbst bei genauerem Hinsehen niemand bemerkt hätte.

    Als sie nahe genug heran waren, setzten sie die Platte ab und verschnauften. Sie lugten vorsichtig zu der Gruppe hinüber, konnten aber nichts Verdächtiges bemerken.
    »So«, sagte Viktor, »jetzt haben wir die Vögelchen. Sie können uns nicht mehr entwischen.«
    Doch wie groß war ihre Verblüffung, als sie nach einer kurzen Pause erneut hinter ihrem Schild hervorspähten und die Verfolgten schon wieder ganz weit weg waren. Nur die Rücken sah man noch und ziemlich klein den Kraken, der eilig seine Fangarme gebrauchte.
    »Von wegen, sie können uns nicht entwischen!« fauchte Alexej. »Los, wir müssen sie einholen!«
    »Wo wollen die bloß hin?« fragte sein Kumpan verständnislos.
    Die beiden machten sich an die Verfolgung. Die Strecke lag offen vor ihnen, so daß sie nicht auf ihre Deckung verzichten konnten. Also mußten sie sich mit ihrer schweren Platte abschinden, was ihnen bald zum Hals heraushing.
    »Hätten wir uns nicht einen leichteren Schutz aussuchen können?«

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