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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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eingerichtet. Sie zähmten die Sechsfüßer, gewaltige Tiere, deren dicker runder Körper mit weißer, phosphoreszierender Wolle bedeckt war. Sie lernten es, auf Drachen zu fliegen, und entdeckten das Schlafwasser. Wer von diesem Wasser trank, schlief für lange Zeit ein und hatte, wenn er erwachte, alles vergessen, was vorher geschehen war.
    Mit Hilfe ihrer alten und neuen Freunde konnten Elli und Fred nach Hause zurückkehren, diesmal auf dem Drachen Oicho. Dabei spielten die Edelsteine eine wichtige Rolle, die sie zufällig in der Brillantenhöhle fanden. Wie sich herausstellte, waren diese Steine in der Lage, die Wirkung des Schlafwassers zu entkräften.
    Nicht wenige Abenteuer mußten auch Ellis jüngere Schwester Ann und ihr Freund Tim O’Kelli bestehen. Ihnen gelang es, den durch Urfin Juice erneut in Not geratenen Bewohnern des Zauberlandes zu helfen. In seiner Machtgier hatte der Tischler sich durch Betrug zum Herrscher über die Springer aufgeschwungen, die auch Marranen hießen, und sie angestiftet, die wohlhabenden Nachbarländer der Zwinkerer und Käuer zu erobern. Das mißlang ihm aber gründlich.
    Und noch ein zweites Mal wurden Ann und Tim O’Kelli zu Hilfe gerufen. Gemeinsam mit Anns Onkel, dem uns schon bekannten Einbeinigen Seemann, eilten sie auf dem Rücken des Drachen Oicho in die Smaragdenstadt. Es galt, das Zauberland vom Gelben Nebel zu befreien, den die Riesin Arachna ausgebreitet hatte. Der Eiserne Ritter Tilli-Willi, der Riesenadler Karfax, der sein Revier in den Bergen hatte, und das Mäuseheer der Königin Ramina halfen ihnen dabei. Arachna wurde vernichtet, und die Freunde kehrten nach Hause zurück.
    Man sollte meinen, da nun alle Feinde besiegt waren, hätten die Bewohner des Zauberlandes, wie es im Märchen so schön heißt, bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden leben können. Doch falsch gedacht! Das Unheil kam diesmal von ganz anderer Seite. Ja, nicht einmal von der Seite, sondern von oben. Außerirdische vom fernen Planeten Rameria landeten auf der Erde, um sie zu erobern und zu unterwerfen. Sie gingen mit dem Raumschiff »Diavona« nieder und gehörten zwei verschiedenen Völkern an. Die Menviten waren die Herren, die Arsaken ihre Diener. Denn schon seit Urzeiten nutzten die einen ihre Fähigkeit zur Hypnose, um die anderen zu versklaven.
    Zum Kampf gegen die Außerirdischen erhoben sich sämtliche Bewohner des Landes: die Menschen, die Riesenadler, die Zwerge, das Mäuseheer und nicht zuletzt Tilli-Willi. Ann, Tim und sogar Fred Cunning, inzwischen Ingenieur geworden, eilten ihnen zu Hilfe. Gemeinsam mit den rebellierenden Arsaken trugen sie auch diesmal den Sieg davon. Die »Diavona« startete wieder in Richtung Rameria, sie hatte die in einen tiefen Schlaf versenkten Menviten an Bord und die nun freien Arsaken. Doch würden sie für immer frei sein?
    Elli hatte Chris viel von den erstaunlichen Abenteuern erzählt, die damals ihr, aber auch den Freunden Fred Cunning, Tim O’Kelli, der Schwester Ann und dem Seemann Charlie Black widerfahren waren. Deshalb brannte der Junge regelrecht darauf, das alles mit eigenen Augen zu sehen: das rätselhafte Zauberland, den Weisen Scheuch, die superschlaue Krähe Kaggi-Karr, und was es dort sonst noch gab.
    Plötzlich glitt ein Schatten über die Erde, der für Sekunden die Sonne verdunkelte.

    Chris hob den Kopf. Am Himmel flog, voller bunt schimmernder Schuppen und gleichmäßig seine riesigen Flügel schwingend – wer dahin? Doch nicht etwa ein Drache?!
    Chris war so erstaunt, daß er nicht einmal erschrak. Bevor er noch einen Ruf ausstoßen konnte, setzte der Drache schon zum Sturzflug an und verschwand. Nur noch kurz glitzerte sein Leib in den Strahlen der untergehenden Sonne.
    Der Junge rannte wie der Blitz nach Hause. Farmer John hörte sich seinen Bericht aufmerksam an, zog an seiner Pfeife und sagte ungerührt:
    »Beruhige dich, Chris, das war nur Oicho. Wahrscheinlich ist im Wunderland wieder etwas Schlimmes passiert. Am Abend werden wir klüger sein.«
    Die Zeit zog sich hin wie Kaugummi. Chris stapfte erst ruhelos umher, dann griff er sich entschlossen zwei Eimer und ging zum Brunnen, der etwa zweihundert Meter von ihrem Haus entfernt war. Auf dem Rückweg gab er sich Mühe, vom Großvater gesehen zu werden.
    John merkte sofort, was der Enkel bezweckte, und schmunzelte verstohlen: Die Sache war sonnenklar. Der Bengel konnte es nicht erwarten, Bekanntschaft mit dem Drachen zu schließen. Wie wäre es ihm sonst in

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