Der Sohn des Azteken
Améyatzin dich und Ponzonáli herzlich willkommen heißen wird. Ich hoffe, mein Kind, du wirst den jungen Mann heiraten. Die Götter haben ihn in der letzten Schlacht beschützt, und ich glaube wirklich, sie haben ihn nur deinetwegen gerettet.« Meine Gedanken begannen wieder zu wandern, doch ich fügte mit letzter Kraft hinzu: »Von Aztlan könnten wir vielleicht weitergehen … zu den Inseln der Frauen. Ich war dort glücklich … sehr glücklich …«
»Ihr seid müde, mein Herr und Vater. Und Ihr habt durch das viele Reden in diesen Tagen Eure Kräfte verausgabt. Ich finde, Ihr solltet Euch jetzt ausruhen.«
»Ja …«, erwiderte ich mühsam. »Aber ich will doch noch etwas sagen, und das schreibst du bitte an das Ende deiner Chronik.«
Es lag mir sehr am Herzen, diesen Bericht nicht nur mit dem Tod und dem Sterben enden zu lassen. Im Delirium hatte ich oft die Vision des Paradieses vor mir, das, wenn es nach meinem Willen gegangen wäre, hier in der EINEN WELT hätte entstehen können. Meine Schmerzen riefen mich meist schnell wieder ins Bewußtsein zurück, und da erkannte ich, daß die Welt kein Paradies sein konnte. In dieser Hinsicht schien ich noch immer wie ein kleiner Junge zu sein, der nicht alt und erwachsen werden wollte. Ich überlasse es den Geschichtsschreibern und den Lesern, darüber nachzudenken. Das eine weiß ich jedoch, die Stärke des Feindes, und selbst seine Verschlagenheit, entspricht der eigenen Schwäche. Wer sie nicht überwindet, wird so leiden müssen wie ich. Bei diesem Gedanken mußte ich lächeln, und ich fand plötzlich die Kraft, meiner Tochter Verónica das zu sagen, was meinem Wunsch für die Zukunft entsprach, auch wenn es die EINE WELT dann nicht mehr geben sollte.
»Unser Mixton-Krieg ist verloren, und das mit Recht. Ich hätte ihn nie beginnen sollen.«
Du wolltest etwas sagen, aber ich bat dich, zuzuhören und zu schweigen.
»Seit dem Tag der Hinrichtung deines Großvaters Mixtli habe ich die Fremden unter uns gehaßt und mich ihnen widersetzt. Doch im Laufe der Zeit habe ich viele dieser Fremden kennengelernt und bewundert … den weißen Alonso, den schwarzen Esteban, den Pater Quiroga, deine Mulattenmutter Rebeca und schließlich dich, meine liebe Tochter, in der sich das Blut so vieler verschiedener Völker mischt. Jetzt erkenne ich, daß dein hübsches Gesicht, Verónica, das neue Gesicht der EINEN WELT ist. Und ich finde mich damit ab, ja, ich bin sogar stolz darauf. Ich wünsche dir, deinen Söhnen und Töchtern und der EINEN WELT ein Leben, das uns Menschen, die wir die Auserwählten der Götter sind, Würde, Ehre und Glück schenkt.«
33
Mein Vater ist in jener Nacht im Schlaf gestorben. Ich saß an seinem Lager und habe das seidene Laken über sein Gesicht gezogen. Er hat Frieden, wie ich hoffe, und Glückseligkeit in der Kriegerwelt einer seiner Götter gefunden. Was aus uns werden soll, weiß ich nicht.
Verónica Tenamáxtzin de Pozonáli
Danksagung des Autors
Dieses Buch wäre wie so vieles im Leben des Autors kaum ohne die Ratschläge, die Unterstützung, die Ermutigung, die Geduld und Nachsicht vieler guter Freunde entstanden, die sie mir über viele Jahre hinweg haben zuteil werden lassen.
Der verstorbene Edward Amos, Radford, Virginia
Alex und Patti Apostolides, El Paso, Texas
Victor Avers, Canoga Park, California
Hermán und Fran Begega, Pompton Lakes, New Jersey
Jo Bertone, Dallas, Texas
Der verstorbene L.R. Boyd Jr. Teague, Texas
Der verstorbene Col. James G. Chesnutt, The Presidio,
San Francisco, California
Grant Chorley, Wien, Österreich
Eva Clegg, Greensboro, North Carolina
Copycat, Feather and Ditto
Angelita Correa, San Miguel de Allende, Gto. Mexiko
Diño und Martha De Laurentiis, Beverly Hills, California
Henry P. Dickerson 111, Staunton, Virginia
Robert M. Elkins, Cincinnati, Ohio
Hugo und Lorraine Gerstl, Carmel, California
Robert Gleason, New York, New York
Steve de las Heras, New York, New York
Der verstorbene Les Hicks, Hicksville, Long Island, New York
Bill und Shirley Jones, McGaheysville, Virginia
Peter Kirsch, M.D. Philadelphia, Pennsylvania
Die verstorbene Elisabeth Lucas, Radford, Virginia
Donna Marxer, New York, New York
Melva Elizabeth Newsom, Xenia, Ohio
Raúl G. Oviedo, M.D. Elkton, Virginia
Ernesto Pacheco, Dallas, Texas
David und Phyllis Parker, Lexington, Virginia
Ewa Pryor, New York, New York
Der verstorbene James Rutherfoord, Radford,
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