Der Sommerfaenger
schon am Sonntagnachmittag gesehen. Sie war bei Bewusstsein gewesen und hatte Luke und mich grüßen lassen.
Tessa und Ron hatten den Absturz nicht überlebt.
Polizistin bewahrt Kollegen vor dem sicheren Tod , hatte der Kölner Anzeiger mit fetten Buchstaben getitelt und ein Foto von Tessa gebracht, auf dem sie unbeschwert in die Kamera lächelte.
Sie hatte auch Luke und mir das Leben gerettet, und Luke hatte ihr verziehen, dass sie sich von Kristof hatte kaufen lassen.
Inzwischen hatte ich erfahren, was mit Beckie geschehen war. Ich hatte es noch nicht so richtig begriffen.
Wir saßen in unserem Innenhof, während die Abendsonne am Himmel verglühte. Meine Mutter unterhielt sich leise mit Tilo. Claudio und Merle servierten Pizza und Salat. Ilka und Mike schenkten die Getränke ein. Und eben war Mina angekommen, die für zwei Tage die Klinik verlassen hatte, um bei uns zu sein.
Meine Großmutter hob lächelnd ihr Glas an die Lippen.
Ich betrachtete die Katzen, die träge auf den warmen Steinen lagen und schliefen. Nicht weit von ihnen entfernt wagte Klecks die ersten beherzten Schritte auf sie zu. Ich wusste, was das bedeutete: Er würde bei uns bleiben.
Luke hatte es auch gesehen. Er drückte meine Hand.
»Im Stall ist noch jede Menge Platz«, flüsterte Merle ihm zu und grinste verlegen. »Man müsste nur eine Wand ziehen und du hättest ein traumhaftes Zimmer.«
Das war das schönste Friedensangebot, das sie ihm machen konnte.
Der Wein in meinem Glas funkelte in der Sonne.
Wie flüssiger Rubin.
Ich wartete auf Lukes Ja . Dann trank ich glücklich den ersten Schluck.
Ein paar Bemerkungen zum Schluss
Als ich den Erdbeerpflücker schrieb, hatte ich große Lust, mit Wirklichkeit und Phantasie zu spielen, mit dem Namen von Orten, Landschaften und Menschen. Ich ließ Jette und ihre Freundinnen in einer Stadt wohnen, die mir sehr gefällt und in der ich mich gern aufhalte, einer Stadt, die es tatsächlich gibt. Ich nannte sie Bröhl.
Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass sich dahinter Brühl verbirgt, eine kleine Stadt in der Nähe von Köln und Bonn. Also beschloss ich, mein Versteckspiel zu beenden und im Sommerfänger tatsächliche Orte und Landschaften zu beschreiben.
Den Namen Bröhl habe ich jedoch beibehalten, weil er zu Jette und ihren Freunden gehört und nicht mehr aus meinen Thrillern wegzudenken ist.
Hauptkommissar Bert Melzig lebt in diesem Roman noch bei seiner Familie, arbeitet jedoch schon bei der Kripo Köln. Der Sommerfänger spielt zeitlich vor dem Teufelsengel, dem ersten Band der in Köln angesiedelten Romy-Thriller.
Ich bedanke mich bei dir, liebe Marita, für Einblicke in Kölner Ecken und Winkel, die ich noch nicht kannte, und für deine Bereitschaft, dich jederzeit dazu löchern zu lassen.
Dir, liebe Juliane, danke ich für deine Begeisterung, deine Auskünfte zu allen möglichen Themen und dafür, dass du sogar angefangen hast zu recherchieren, wenn du eine meiner Fragen nicht beantworten konntest. Ich bedanke mich bei allen, die wieder (beinahe) klaglos akzeptiert haben, dass ich monatelang in meine Welt abgetaucht war und erst wieder zum Vorschein gekommen bin, nachdem ich das letzte Wort geschrieben hatte.
Vor allem habe ich wieder einmal gemerkt, was für eine tolle Familie ich habe.
Monika Feth
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