Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me
Stadt ausfiel. Ich habe das gruselige Gefühl, dass diese neuen Aliens etwas richtig Widerliches planen. Menschenverstümmelung in großem Stil. Mit einer ganzen Stadt voller Leute ...«
»Das wäre ein ganz schöner Sprung, Eddie, von einer toten Kuh und einem toten Farmer dorthin.«
»Aber was, wenn ich recht habe?«, fragte ich. »Ich arbeite schon lange genug als Agent der Droods, um ein Gespür für so etwas zu bekommen.«
»Sie haben recht, Eddie«, sagte Walker. »Nur außerirdische Technologie kann die Kommunikation einer ganzen Stadt so völlig ausfallen lassen, geschweige denn Honeys oder Ihre. Aber was können wir tun? Wir können mit der unterbrochenen Kommunikation niemanden in der Stadt alarmieren und selbst wenn wir das könnten - wozu wäre das gut?«
»Sie könnten verdammt noch mal entkommen!«, rief Honey. »Und wir auch. Genug Abstand zwischen uns und der Stadt schaffen, sodass unsere Kom-Systeme wieder funktionieren und wir könnten Verstärkung rufen.«
»Die Stadt verlassen?«, fragte ich. »Weglaufen und die Leute von Roswell ihrem Schicksal überlassen?
Bei lebendigem Leibe aufgeschnitten zu werden wie dieser arme Idiot da auf dem Tisch? Wenn wir wieder zurückkämen, wäre jeder hier in der Stadt tot!«
»Und was, wenn du nicht recht hast?«, fragte Honey. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt. »Stell dir die Massenpanik vor, wenn das jemand mitkriegt! Wie viele würden zertrampelt werden oder in Autounfällen sterben? Es gäbe hunderte und mehr Tote und Verletzte! Nur wegen einer - einer Vermutung!«
»Ich liege nicht falsch!«, sagte ich. »Und ich werde diese Leute nicht im Stich lassen! Das tut ein Drood nicht!«
»Habt ihr bemerkt, dass es hier dunkler wird?«, fragte Walker.
Honey und ich unterbrachen uns dabei, uns böse anzustarren, und sahen uns um. Das Neonlicht über uns brannte so grell wie eh und je, aber eine dunkle und schwere Düsternis drang von allen Seiten auf uns ein und verschluckte das Licht. Ein Blaustich löschte alle Farben in der Leichenhalle und gab allem ein seltsames und ungesundes Aussehen. Ich fühlte mich schwer, ausgelaugt, selbst meine Gedanken schienen langsamer zu fließen als normal. Der Torques brannte kalt an meinem Hals und versuchte, mich vor irgendetwas zu warnen.
Und dann brachen der Kadaver des Rinds und der Leichnam des Farmers in Flammen aus: grelle, bläuliche Flammen, die mit einer solchen Intensität brannten, dass wir zurückwichen und unsere Arme wegen der unerträglichen Hitze vor die Gesichter hielten. Doch die Flammen erloschen so schnell wie sie begonnen hatten. Die Umweltbedingungen in der Leichenhalle wurden umgehend wieder normal. Die Seziertische waren jetzt völlig leer. Nur ein paar Ascheflocken schwebten über ihnen in der Luft.
»Verdammt«, meinte Honey. »Jemand wollte wirklich keine Spuren hinterlassen.«
»Was impliziert, dass jemand uns beobachtet hat und wahrscheinlich immer noch beobachtet«, sagte Walker. »Drei unerwartete neue Faktoren, die das geplante Experiment gefährden.«
»Also war das eine Warnung an uns, dass wir uns nicht einmischen sollen«, sagte Honey.
Ich musste grinsen. »Die kennen uns wohl nicht sehr gut, was?«
Und dann fuhren wir alle herum, als wir feste, gleichmäßige Schritte im Korridor vor der Tür der Leichenhalle hörten. Sie kamen beständig näher, wurden lauter und schwerer, bis sie schließlich genau vor der geschlossenen Tür stoppten. Wir alle standen sehr still und lauschten. Das Schweigen wurde länger und länger. Bis schließlich Honey einen Satz in Richtung Tür machte, mit Walker und mir direkt hinter sich. Sie riss die Tür auf, wir stürzten auf den Flur - aber da war niemand. Der Korridor dehnte sich vor uns aus, ruhig; nein still. Und vollkommen leer.
»Das habt ihr doch auch gehört, oder?«, fragte Honey. »Er war doch genau vor der Tür!«
»Ich hab's gehört«, sagte ich.
»Ich hab euch gesagt, dass wir verfolgt werden«, sagte Walker.
»Das waren menschliche Schritte«, sagte Honey. »Nichts Außerirdisches. Also wo ist er hingegangen?«
»Ich sehe keinen anderen Ausgang«, meinte Walker.
»Könnte jemand in Roswell wissen, was hier vorgeht?«, fragte Honey. »Irgendein Verräter, der seine Mitmenschen für dreißig silbrige Stücke außerirdischer Technik verrät?«
»Es gibt noch andere Organisationen, die ein Interesse daran haben könnten, was hier passiert«, sagte Walker. »Black Air, die Vril-Gesellschaft, das
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