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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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ist.«
    Buckmans Zähne reflektierten einen Moment lang die vielfarbigen Lichter der Kontrollinstrumente. »Murcheson hat sich viel entgehen lassen, als er den Kohlensack nicht studierte, obwohl er Gelegenheit dazu hatte. Gewiss, er war auf der falschen Seite des Auges, und wahrscheinlich hat er sich nicht allzu weit vom Wiedereintrittspunkt fortgewagt … was jetzt uns zugute kommt, Staley! Noch nie hat es eine derartige Gelegenheit gegeben! Eine dichte interstellare Masse, und ein roter Superriese gleich daneben zur Beleuchtung. Da, schauen Sie in Richtung meines Arms, Staley: Sehen Sie, wo die Strömung eine Art Wirbel bildet? Wenn Ihr Kapitän aufhören wollte, Daumen zu drehen, und mir den Schiffscomputer zu Verfügung stellte, könnte ich beweisen, dass dieser Wirbel ein Protostern im Stadium der Kondensation ist! Oder dass er etwas anderes ist.«
    Buckmans temporärer Rang war höher als der Staleys, aber er war ein Zivilist. Es gehörte sich jedenfalls nicht, dass er so über den Kapitän sprach. »Wir setzen den Computer für eine Menge anderer Dinge ein, Dr. Buckman.«
    Buckman ließ Staleys Arm los. »Für verdammt viel zu viele.« In seinen Augen lag wieder dieser weltvergessene Blick; seine Seele streifte durch den ungeheuren Schleier rotschimmernder Dunkelheit. »Aber vielleicht brauchen wir ihn gar nicht. Die Splits müssen den Kohlensack studiert haben seit den Anfängen ihrer Zivilisation. Seit Hunderten, vielleicht Tausenden Jahren. Besonders, wenn sie irgendeine Pseudowissenschaft wie Astrologie entwickelt haben. Wenn wir uns mit ihnen verständigen können …« Er murmelte noch Worte vor sich hin und verstummte.
    »Wir haben uns gefragt, warum Sie soviel Wert darauf legten, mit uns zu kommen«, sagte Staley.
    »Was? Sie meinen, mit Ihnen diesen Ausflug zu dem Felsbrocken zu unternehmen?
    Staley, es interessiert mich nicht, was das Split dort suchte. Ich will wissen, warum die Trojanischen Punkte so dicht besetzt sind.«
    »Glauben Sie, wir werden auf irgendwelche Hinweise stoßen?«
    »Vielleicht. Die Zusammensetzung des Gesteins könnte uns einiges sagen. Hoffen wir’s.«
    »Dabei kann ich Ihnen vielleicht helfen«, sagte Staley zögernd. »Sauron – mein Heimatsystem – besitzt einen Asteroidengürtel mit einer Verwertungsindustrie. Ich habe einiges über Gesteinsverwertung von meinen Onkeln gelernt. Ich hatte mal vorgehabt, selbst Prospektor zu werden.« Staley verstummte abrupt in der Erwartung, das Buckman jetzt ein peinliches Thema zur Sprache bringen würde.
    »Ich frage mich, was der Kapitän dort zu finden hofft?« sagte Buckman.
    »Das hat er mir gesagt. Wir wissen nur eins über diesen Felsbrocken«, erklärte Staley.
    »Ein Split hat sich dafür interessiert. Wenn wir wissen, warum, wissen wir etwas Neues über die Splits.«
    »Ziemlich wenig«, knurrte Buckman.
    Staley entspannte sich. Entweder wusste Buckman nicht, weshalb das Sauronische System einen so üblen Ruf hatte, oder – nein. Taktvoll? Buckman? Wohl kaum.
     
    Fünf Stunden nachdem der Kutter der Mac Arthur zu dem Asteroiden aufgebrochen war, wurde das Split-Baby geboren. Die Geburt ging bemerkenswert ähnlich wie bei Hunden vonstatten – bemerkenswert, wenn man bedachte, wie wenig die Mutter mit Hunden verwandt war. Es war nur ein Junges, das etwa die Größe einer Ratte besaß.
    Der Freizeitraum war an diesem Tag sehr belebt, denn Mannschaft, Offiziere, Wissenschaftler und selbst der Kaplan fanden irgendeinen Vorwand, um hineinzuschauen.
    »Sehen Sie nur, um wie viel kleiner der untere linke Arm ist«, sagte Sally. »Wir hatten recht, Jonathon. Die kleinen stammen von den großen Splits ab.«
    Jemand kam auf die Idee, das große Split in den Aufenthaltsraum zu bringen. Es interessierte sich nicht im mindesten für das neue Mini-Exemplar, aber zu den anderen beiden sagte es etwas in komischen Pfeif- und Schnalztönen. Das eine holte darauf Horace Burys Uhr unter einem Kissen hervor und gab es dem großen.
    Rod schaute sich das Treiben um das Split-Junge an, so oft er konnte. Für ein Neugeborenes kam es ihm sehr weit entwickelt vor. Nur ein paar Stunden nach seiner Geburt knabberte es bereits an einem Kohlstück, und es schien auch gehen zu können, obwohl die Mutter es meist mit einem Armpaar trug. Sie bewegte sich flink wie eh und je und wurde durch das Junge offensichtlich überhaupt nicht behindert.
    In der Zwischenzeit kam das Split-Schiff immer näher. Wenn seine Beschleunigung schwankte, dann war die

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