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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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ich etwas gefürchtet habe, fällt bei diesem Wetter weg!“ sagte die junge Lehrerin, als sie Ottokars Trikot trockenbügelte. „Die paar Figuren in der Schwimmhalle können hinter der Glasscheibe niemanden anfeuern.“
    Rolle bearbeitete die Muskeln der Mehrfachstarter mit stark duftendem Massageöl und gab Ratschläge. „Geht nie im Trainingsanzug raus! Wenn der erst mal naß ist, werdet ihr nicht mehr warm.“
    Die Wespe am Lautsprecher gab jeweils die Ergebnisse bekannt und rief zur nächsten Sportart auf. Jetzt zu Kugelstoßen und Diskuswurf.
    Bandwurm und Dampfwalze eilten hinaus, als könnten sie es kaum erwarten. Während die Disziplinen bei den Mädchen kühl und sachlich abliefen, wurde der Muskelprotz – nun mit seiner Spezialausrüstung – erst einmal aufgezwickt.
    Berni deutete auf die Löcher in den Schuhen: „Deine Zehen haben wohl Durst?“
    Der Muskelprotz schüttelte den Kopf. „Meine Hühneraugen sind weitsichtig. Sehr weitsichtig!“ betonte er und hielt das offenbar für Taktik im Nervenkrieg.
    Diesmal war er in Bestform. Er siegte überlegen vor Stephan, Berni und Helmut. Abermals entfiel der übliche Händedruck für den Sieger.
    Helmut grinste die beiden Ritter an und meinte: „Für zwei Nichtraucher war das aber sehr mäßig!“
    Die Hühner erlebten ähnliches. Bandwurm, die wiederum haushoch gewann, wurde von Isolde regelrecht ausgelacht.
    „Die Klügere gibt nach“, sagte die kompakte Biene.
    „Deinem Text merkt man das aber nicht an!“ fauchte Martina, die Zweite geworden war.
    „Keine Auseinandersetzungen außerhalb des Wettkampfs!“ rügte Schiedsrichter Strehlau und kassierte dafür von seinem Castellaner Kollegen das Prädikat Wichtigtuer!
    Da die Kugelstoßer auch Diskus warfen, mußten sie draußenbleiben und hüpften vermummt herum, um sich warm zu halten. Aus Dampfwalzes Schuhen spritzten bei jedem Auftreten Fontänen. Mit gefestigter Moral stieg er in den Ring, schwang die Scheibe, drehte sich unheimlich schnell um die eigene Achse. Da flog der Diskus weit, weit, immer weiter. Noch in Wurfpose verfolgte Dampfwalze den nicht enden wollenden Flug. Leider mit einem Fuß außerhalb des Rings.
    „Übergetreten!“ rief der unparteiische Castellaner Schiedsrichter mit parteiischer Schadenfreude im Unterton.
    Bei Stephan flog der Diskus weniger weit, doch der Wurf war gültig. Ebenso bei Helmut. Seine Scheibe landete kurz hinter der des Ritters. Der zweite Versuch brachte keine Steigerung. Dampfwalze trat erneut über und wurde von Berni, dem letzten Gewerteten, aufgezwickt.
    „Diesmal haben deine Hühneraugen wohl nach den Hühnern geschielt!“
    Dort gab es in der Tat Sehenswertes. Bandwurm und Isolde, die beiden Schwergewichte, lieferten sich Zentimeterkämpfe. Nachdem Isolde den ersten Wurf von Bandwurm mit ihrem zweiten knapp überboten hatte, brachte das dicke Huhn die Scheibe doch noch an ihrer Marke vorbei.
    „Dumm von dir!“ maulte Isolde. „Je weiter du wirfst, desto weiter mußt du laufen.“
    „Verlieren will auch gelernt sein!“ schimpfte die sonst so ruhige Sophie. „Sie war Dritte geworden.
    „Sehr richtig. Nicht provozieren lassen!“ beschwichtigte die junge Lehrerin beim Bügeln. „Mach’s wie die Ritter – sei ein Mädchen von Burg Schreckenstein!“
    Sophie konnte wieder lachen. Sie hatte ja auch entscheidende Punkte geholt.
    „Achtung, Achtung!“ tönte es aus dem Lautsprecher. „Wir kommen zum Hindernislauf. Dann folgen die achthundert Meter. Die Mädchen haben solange Pause.“ Pummel, Eugen und Emil rannten hinaus.
    „Der Wassergraben ist heute eigentlich überflüssig!“ meinte Robby.
    „Er gehört nun mal dazu“, entgegnete Eugen ruhig.
    Emil reagierte gereizt. „Wenn ihr ihn auslassen wollt, könnt ihr gleich zu Hause bleiben.“
    „He, he! Nicht frech werden!“ herrschte der lange Berni ihn an.
    Die Ritter sagten nichts mehr. Mit Wut im Bauch gingen sie an den Start. Der Zwischenfall sollte sich als nützlich erweisen. Was die großen Castellaner mit ihren langen Beinen an Vorteil mitbrachten, machten die Ritter mit Ingrimm wett. Auf den letzten dreihundert Metern spielten sie die Kraft ihrer stärkeren Moral voll aus. Emil siegte vor Pummel. Lediglich Eugen wurde auf dem Zielstrich noch von einem mächtigen Satz von Berni überrascht.
    „Aber, aber! Wer wird denn gleich so davonlaufen? Wir tun euch doch nichts!“ höhnte Robby, der Letzter geworden war.
    Die Ritter antworteten nicht. Erst beim anschließenden

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