Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Schule.“
Fräulein Doktor Horns wohlwollendes Nicken war für Klaus ein Startschuß . Unvermittelt rief er – wie auf den Punkt gebracht –: „Die Mädchen von Burg Schreckenstein!“
Die Stimmung im Lager entspannte sich leicht.
FDH winkte belustigt ab. „Das fehlte noch! Allerdings: die Ritter von Rosenfels…“ Sie schüttelte den Kopf und konnte vor Lachen über ihren Einfall nicht weitersprechen.
Die Wettkämpfer lachten kurz über ihr Lachen und konzentrierten sich wieder.
Ein kurzes Gespräch mit Sonja und Rolle beendete den Besuch. Die beiden Schulleiter begaben sich in die Schwimmhalle, um von dort aus mit den Castellaner Kollegen die Wettkämpfe zu verfolgen.
Das Knacken aus der Ecke klang jetzt schon vertraut. „Achtung, Achtung!“ meldete sich eine Stimme aus dem Lautsprecher. „In Anbetracht der weiten Anreise unserer Gäste wurde beschlossen, die Wettkämpfe trotz des schlechten Wetters durchzuführen. Um Erkältungen zu vermeiden, bleiben die Mannschaften bitte in den Aufenthaltsräumen und begeben sich nur zu ihren Disziplinen hinaus. Da bis auf die Vierhundertmeterbahn alle Anlagen doppelt vorhanden sind, starten jeweils Jungen und Mädchen gleichzeitig. Wir beginnen in fünf Minuten mit dem Speerwerfen. Dann folgen Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, Diskuswerfen und alle Laufwettbewerbe. Den Schluß bildet, nach dem Mittagessen, das Schwimmen. Im Trockenen, wohlbemerkt! Wir hoffen auf guten Sport und wünschen allen Beteiligten viel Glück!“
Eugen, der während der Durchsage in die Schwimmhalle hinübergegangen war, kam zurück. „Der spricht von nebenan, wie ich dir gesagt hab. Eine tolle Anlage“, berichtete er seinem Freund Pummel.
Von ihren Betreuern unterstützt, machten sich Walter, Dampfwalze, Sophie und Bandwurm bereit. Sie legten ihre Trainingsanzüge ab, rollten die Schultern, simulierten Anlauf, Drehung und Wurf ohne Speer. Die andern saßen oder lagen abgewandt und konzentrieren sich. Da sie nur wenige waren, kam es auf jeden doppelt an.
Gewiß, Rolle hätte mehr Athleten aufstellen können. Manche, die in Frage gekommen wären, befanden sich derzeit außer Form oder wechselten gerade die Disziplin.
Doch er war mit den Castellanern übereingekommen, in jeder Disziplin nur die ersten vier zu werten.
Beim Anlauf der beiden Werferbahnen stand ein Gartenschirm, unter dem sich die Schiedsrichter Notizen machen konnten. Als die Wettkämpfer und Kämpferinnen, alle unter Heinzelmännchentüten und mit Speeren, aus dem Haus kamen, flachste Mücke laut: „Sehet, es weihnachtet sehr! Eure Christbäume habt ihr auch schon gepflückt!“
Die ersten entheinzelten sich: Sophie, Poldi, Günter und Walter. Sie legten mittlere Weiten vor und verheinzelten sich sofort wieder. Dann kam Bandwurm. Trotz des nassen Bodens schaffte sie es, ihr beachtliches Gewicht abrupt abzubremsen. Ergebnis: eine Superweite! Unerreichbar für die nicht minder gewichtige Isolde. Nebenan schaffte Helmut neuen Castell -Rekord.
Nun hing alles an Dampfwalze. Er trug noch nicht seine „Spezialausrüstung“, sondern Stiefel. Kraftvoll lief er an, rutschte genau bis zum Strich, der Speer jedoch flog viel zu flach. Auch beim zweiten Versuch.
Ergebnis: Bandwurm und Helmut gewannen haushoch. Sophie und Walter steigerten sich gewaltig und wurden Zweite. Isolde übertraf sogar noch den Muskelprotz, der sich mit Karpfenblick verzog.
Als nächste waren die Weitspringer an der Reihe. Renate und Doris belegten die ersten Plätze vor den Bienen Lilo und Anke. Ottokar siegte mit zwei Zentimetern vor Wespe Berni – dank Strehlaus genauer Messung.
Statt dem Ritter zu gratulieren, wie das üblich ist, sagte der nur: „Was man nicht im Kopf hat, muß man in den Beinen haben.“
Dieters dritter Platz half, wichtige Punkte zu sammeln. Die umsichtige Sonja hatte sich ein Bügeleisen samt Brett besorgt und bügelte jedem zurückkommenden Wettkämpfer das Trikot für den nächsten Einsatz trocken.
Hoch- und Dreisprung endeten mit den gleichen Ergebnissen. Die Rosenfelserinnen holten mit Doris und Renate die ersten beiden Plätze; die Ritter belegten mit Ottokar und Emil beim Hochsprung, mit Emil und Dieter beim Dreisprung den ersten und dritten Platz.
Sandro wurde Zweiter im Hochsprung und sagte pampig zu seinem Bezwinger Ottokar: „Ich halte es für sinnvoller, eine Klasse zu überspringen als die dumme Latte.“
Dafür gratulierten Sonja und Rolle ihren Athleten um so herzlicher.
„Der Heimvorteil, den
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