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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Zwischendurch wandte sie sich immer wieder an den Fahrer, wie weit es denn noch sei…
    „Was, noch vier Stunden? Wir fahren doch schon – ach, jetzt hab ich wieder vergessen, auf die Uhr zu schauen!“
    „Besser vier Stunden sicher gefahren, als drei gerast bei dem diesigen Wetter!“ beschwichtigte sie der Rex. Überhaupt zeigte er eine Eselsgeduld. Auf alles, was sie sagte, ging er ein. Die Unterhaltung der beiden Schulleiter entwickelte sich mehr und mehr zur vielbelächelten Sondervorstellung für die Mannschaften.
    „Mann!“ schnaubte Dampfwalze, als Fräulein Doktor Horn nach einer Straßengabelung steif und fest behauptete, der Fahrer habe sich bei dem Nieselregen verfahren, und der Rex ihr anhand der Karte geduldig erklärte, man befinde sich auf dem richtigen Weg. „Genau wie Sie mit Ihrem Schulmodell und ich mit meinem“, fügte er noch als Scherz hinzu.

    Stephan beugte sich zu Mücke vor, der in der zweiten Reihe saß, und flüsterte: „Unsern Rex schafft sie nicht! Der kennt die Miesepetersilie von ihren Telefonanrufen, wenn wir einen Streich gemacht haben.“
    Mücke drehte sich um. „Und er sammelt in aller Ruhe Punkte für Schreckenstein!“ ergänzte er. „Paß auf, der Rex kommt bestimmt noch auf den wichtigsten Punkt!“
    Der kleine Chefredakteur war nicht als Wettkämpfer dabei. Er sollte – zusammen mit Musterschüler Strehlau — Zeiten stoppen, Weiten beziehungsweise Höhen messen. Man kannte die Castellaner Schiedsrichter nicht und hatte mit anderen schon schlechte Erfahrungen gemacht. Mit einem besonders… Darüber hinaus wurde Mücke als Schnelldenker und wegen seiner Wortgewandtheit gebraucht – gerade in der fremden Umgebung.
    Nach den harten Trainingstagen nutzten die meisten Athleten die Fahrt, um sich zu entspannen. Ottokar schlief mit offenem Mund und schnarchte leise. Dabei rutschten Kopf und Oberkörper zentimeterweise zu Sophie, die mit dicken Nadeln strickte. Jedesmal , wenn er auf das Ende der einen Nadel stieß, zuckte er zurück, als stehe sie unter Strom. Sein Schnarchen brach mit einem Grunzlaut ab. Er wachte jedoch nicht auf, sondern rutschte erneut mit Schnarchbegleitung der Nadel entgegen.
    Nicht auseinanderzuhalten waren die beiden Kratzbürsten Martina und Esther. Kopf an Kopf gelehnt, die Gesichter von langen Mähnen völlig verdeckt, schliefen sie wie friedliche Zwillinge. Auch von Beatrix war nicht viel zu sehen. Aufrecht saß sie neben Stephan unter einem riesigen Schultertuch wie eine noch nicht enthüllte Statue. Ganz anders Pummel und Eugen. Die Unzertrennlichen hingen weit vornüber, als suchten sie unter ihren Sitzen nach verlorenem Kleingeld. Hochspringerin Renate dagegen wollte selbst im Schlaf hoch hinaus. Wie ein Scherenfernrohr ragten ihre langen Beine hinter der Rückenlehne von Hochspringer Dieter in die Luft.
    Dampfwalze hatte seine Muskelpakete über zwei Sitze verteilt, schlief jedoch nicht. Zwar war es ihm mißlungen , den Platz neben Ingrid zu ergattern – er saß aber in derselben Reihe, auf der anderen Seite vom Mittelgang. Von da konnte er sie auf ihrem Fensterplatz neben Constanze beobachten.
    Wie ihr Bruder sollte auch Ingrid stoppen und messen und außerhalb des Wettkampfs ihre Schlagfertigkeit ausspielen. Da sie für diese Tätigkeiten keine Kräfte sammeln mußte, las sie in einem Buch. Walter, wegen seiner Vielseitigkeit zehnkampfverdächtig, streckte sich und ließ den Kopf kreisen. Dabei schaute er in den Mittelgang zurück und mußte lachen. Hier konnte niemand durch. Von beiden Seiten ragten Arme und Beine kreuz und quer herein. Nur auf der Bank am Ende saß aufrecht ein Paar, das sich offenbar viel zu erzählen hatte und die einmalige Gelegenheit, dies stundenlang tun zu können, nutzte: Andi und Amanda. Dem Läufer, Hoch- und Weitspringer war es tatsächlich gelungen, daß die Disziplin Schwimmen nachgemeldet und ins Wettkampfprogramm aufgenommen wurde.
    Hart hatten sie trainiert, die Ritter, hart wie noch nie. Doch es war ihnen leichtgefallen, weil die Frotzelei mit den Mädchen für Stimmung sorgte, die keine Ermüdung aufkommen ließ. Jeden Tag waren sie zum Training erschienen und hatten sich zu einer Form gesteigert, daß Mittelstreckenläufer Werner meinte: „Eine Leistungsexplosion von null auf hundert! Ich muß sagen – nahezu rittermäßig…“
    Doris blieb ihm die Antwort nicht schuldig. „Dann seid ihr die Hühner von Burg Schreckenstein!“
    Rolle hatte seine Arbeit mit den Mädchen systematisch aufgebaut.

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