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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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sich verhindern lässt, dass die Fäden an Ihren Anzügen kleben bleiben.«
    »Ich glaube, die ist uns gerade ausgegangen«, sagte Newt.
    »Aber wir können sie doch nicht einfach hier zurücklassen«, wandte Macy ein.
    »Die Fäden verlieren nach und nach ihre Haftkraft. Solange sie nicht strampelt, wird ihr nichts geschehen«, sagte Avernus.
    »Das war also von Anfang an Ihr Plan«, sagte Newt.
    »Ganz und gar nicht. Die Gelegenheit hat sich einfach durch ein zufälliges Zusammentreffen von Ereignissen so ergeben. Übrigens sollten Sie sich genau überlegen, worüber Sie miteinander sprechen. Bleiben Sie auf den Kurzstreckenoder Sichtlinienkanälen. Selbst dann sollten Sie davon ausgehen,
dass sie Sie belauschen kann. Wer weiß, wozu die Militärtechnologie der Brasilianer fähig ist?«
    Macy fragte die Genzauberin, was sie nun vorhätte. »Wenn Sie es mir nicht genau sagen können, können Sie mir vielleicht wenigstens einen Hinweis geben, was ich Yuli sagen soll.«
    Kurze Zeit herrschte Schweigen. Der Wind umtoste Macys Druckanzug, während sie wie eine einsame Karyatide am Rand der Landeplattform stand und zum fernen Rand der Caldera hinüberschaute, wo Avernus den letzten Teil der Tarndecke vom Schwanz des kleinen roten Doppeldeckers entfernte.
    Macy sagte: »Ich habe Yuli versprochen, auf Sie achtzugeben.«
    »Diese Aufgabe haben Sie hervorragend erfüllt«, erwiderte Avernus. »Und ich möchte Ihnen dafür danken. Was meine Tochter betrifft, können Sie ihr sagen, dass ich ein wenig Zeit zum Nachdenken brauche. Sagen Sie ihr, dass ich entweder zu optimistisch oder naiv gewesen bin in meinem Glauben, ich könnte einen Einfluss auf das kollektive Verhalten der anderen Außenweltler oder auf die gegenwärtigen Machthaber der Erde ausüben. Sagen Sie ihr, dass ich sehr genau darüber nachdenken muss, warum es mir nicht gelungen ist, Frieden und Versöhnung zu fördern, obwohl es doch offensichtlich war, dass dies für einen Großteil der Menschheit die beste Alternative war.
    Im Außensystem glauben wir seit langem an die Vervollkommnungsfähigkeit des menschlichen Geistes und daran, dass sich Güte auszahlt und Glück nicht nur positiv, sondern auch konstruktiv ist. In den vergangenen hundert Jahren haben wir eine Vielzahl von Gesellschaften aufgebaut, die sich auf den Prinzipien der Toleranz, des friedlichen Miteinanders und des wissenschaftlichen Rationalismus sowie
den Versuchen gründen, eine echte Demokratie einzuführen. Und auf der Erde haben sich die Menschen zusammengeschlossen, um die großen Wunden zu heilen, die Umsturz, Klimawandel und zwei Jahrhunderte des unkontrollierten Kapitalismus gerissen haben. Ich hoffe, dass ich noch miterleben werde, wie sich diese beiden ehrenwerten und hoffnungsvollen Stränge der menschlichen Geschichte vereinen und gleichberechtigt voranschreiten werden, anstatt zu konkurrieren. Dass ich erleben kann, wie sie selbstlos das Beste ihrer Fähigkeiten und Errungenschaften miteinander teilen werden. Aber stattdessen haben wir Krieg, und ich muss alles neu überdenken. Ich muss zu den grundlegendsten Fragen der Conditio humana zurückkehren.
    Vielleicht haben die Reduktionisten ja doch Recht. Gehirne, die ursprünglich durch natürliche Auslese entstanden sind, um die Probleme zu lösen, mit denen sich die Gruppen von Jägern und Sammlern konfrontiert sahen, die vor zweihunderttausend Jahren über die afrikanischen Ebenen wanderten, sind den Schwierigkeiten und Belastungen der Zivilisation, die sie später schufen, nicht gewachsen. Wir sind dem Untergang geweiht, weil unsere Phylogenese mit unserer Erfindungsgabe nicht Schritt halten konnte. Oder vielleicht handelt es sich auch um einen tieferliegenden Fehler, etwas, das für das Überleben unserer Gene nützlich ist, sich aber mit der Zivilisation und dem Glück des Einzelnen nicht vereinbaren lässt. Vielleicht führen wir Krieg, weil wir nun einmal nicht aus unserer Haut können, weil das Verhalten des Mobs unserer wahren Natur näher ist als die Bestrebungen des Einzelnen. Weil wir uns vor den Motiven und Versprechungen unserer Nachbarn fürchten und ihnen misstrauen. Weil wir stets begehren, was wir nicht besitzen. Weil wir nicht in der Lage sind, alte Fehden zu vergessen oder Muster und Kräfte, die vor langer Zeit Gültigkeit hatten, zu
überwinden. Führen böse oder dumme Anführer wie Marisa Bassi unschuldige Bevölkerungen in die Katastrophe oder wählt die Bevölkerung eben den Anführer, der ihre Wünsche am

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