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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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zuging.
    »Bleiben Sie sofort stehen«, sagte Sri.
    »Das werde ich nicht tun. Ich bin nicht länger Ihr Diener. Und Avernus gehört nicht Ihnen.«
    »Wem dann?«
    Aber Sri kannte die Antwort bereits, wusste, warum ihr gestattet worden war, Avernus zu verfolgen.
    »General Peixoto glaubt, dass Sie nicht im Sinne der Familie handeln. Und nach allem, was ich hier gehört habe, hat er Recht«, sagte Yamil Cho und wandte sich wieder Avernus zu. »Sie werden mit mir kommen. Sie können entweder
selbst laufen, oder ich werde Sie außer Gefecht setzen, indem ich Ihnen in die Beine schieße und Ihre Luftzufuhr unterbreche, bis Sie bewusstlos werden. Dann werde ich Sie von hier forttragen. Das ist mein Angebot.«
    Sri hob ihre Pistole und drückte auf den Abzug, aber nichts geschah. Yamil Cho lachte und fragte, ob sie wirklich damit gerechnet hatte, dass er ihr eine funktionierende Waffe geben würde. Von plötzlicher Wut überwältigt schrie Sri: »Sträflicher Aufstand! Stirb! Stirb! Stirb! « Dabei kletterte ihre Stimme um jeweils eine Tonhöhe nach oben.
    Yamil Cho sank zu Boden. Er hielt seinen Kopf umfasst, während seine Knie unter ihm nachgaben, und schließlich stürzte er nach vorn.
    Sri lief los. Sie machte drei große Sätze, sprang über den schmalen See hinweg und landete auf einer niedrigen Terrasse der Anhöhe. Die Erschütterung des Aufpralls setzte sich durch ihren ganzen Körper fort, von den Sohlen ihrer Füße bis zu ihrer Schädeldecke. Einen Moment lang drohte sie das Gewicht ihres Lebenspacks rückwärts in den See zu ziehen. Aber sie hielt sich an dem gratigen Eisgestein fest, die in Handschuhen steckenden Finger und die Spitzen ihrer Stiefel tief in ein paar Felsspalten vergraben, und zog sich zum Kamm der Anhöhe hinauf. Sie nahm die Pistole aus Yamil Chos ausgestreckter Hand, erhob sich und richtete sie auf Avernus.
    Diese stand in etwa zwanzig Metern Entfernung auf ihren Stab gestützt da, eine kleine schwarze, unbezwingbare Gestalt, deren Gesicht hinter der Sichtscheibe ihres Helms blass und ruhig war. »Das sollte mich wohl beeindrucken«, sagte sie.
    »Eine einfache Sicherheitsvorkehrung«, sagte Sri.
    Sie hatte sie eingebaut, als sie mit Hilfe einiger Genveränderungen Yamil Chos Reflexe verstärkt und ihm Kontrolle
über seinen Schlafrhythmus verschafft hatte. Nicht weil sie ihm weniger Vertrauen entgegengebracht hätte als ihren anderen Dienern, sondern weil sie keinem von ihnen vertraute. Alle Menschen, die direkt mit ihr und ihren Söhnen zu tun hatten, waren mit Sicherungen oder Ausschaltern ausgestattet worden. Yamil Chos bestand aus einem einfachen parasitären Schaltkreis in seinem Innenohr, der nur auf ihre Stimme reagierte und mit Nebenleitungen an seinen Halsschlagadern verbunden war. Nachdem er durch die Codewörter aktiviert worden war, hatte er die Wände der Adern durchbrochen und eine starke Hirnblutung hervorgerufen.
    Avernus sagte: »Haben Sie Ihr Geschöpf als Zeichen Ihres guten Willens ermordet?«
    »Er hat mich verraten. Das kann ich nicht zulassen.«
    Sri hatte sich wieder vollkommen unter Kontrolle. Nur ein leichtes Zittern in der Hand, die die Pistole hielt, konnte sie nicht unterdrücken.
    »Mein Angebot steht noch«, sagte Avernus. »Werden Sie mit mir kommen? Wir können unterwegs sein, bevor diese Hitzeschildkapsel hier eintrifft.«
    »Sie irren sich, was die Erde anbelangt. Im Augenblick mögen sich die Dinge verändert haben, aber die Menschen werden bald feststellen, dass sie mich brauchen. Dass sie uns brauchen.«
    »Sie sind Wissenschaftlerin. Lassen Sie sich nicht von Stolz blenden.«
    »Ich hätte es vorgezogen, wenn Sie freiwillig eine Partnerschaft mit mir eingegangen wären. Aber wie Sie wollen. Sie werden mit mir kommen, und wir werden zusammenarbeiten – als gleichberechtigte Partner«, sagte Sri. Sie wurde von einer enormen Erleichterung durchströmt, als Avernus langsam und unbeholfen in ihrem schwarzen Druckanzug auf
sie zukam, wobei sie sich bei jedem Schritt auf ihren Stab aufstützte.
    »Was ist mit der Leiche Ihres Geschöpfs?«, fragte die alte Genzauberin.
    »Soll er ruhig hier verrotten«, sagte Sri verächtlich.
    »Das wäre eine Entweihung meines Gartens. Und außerdem eine Verschwendung nützlicher Biomasse. Er kann als Nahrung für meine Eiswürmer dienen.«
    »Eiswürmer?«
    »Im See«, sagte Avernus und deutete mit dem Stab darauf.
    Sri blickte nach unten und sah kräftige schwarze Ranken steif von den abgerundeten Spalten am Grunde des

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