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Der stille Sammler

Der stille Sammler

Titel: Der stille Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becky Masterman
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genau sagen. Sie ist nicht lange geblieben. Ich glaube, sie hat sich mit dieser Frau vom FBI getroffen, und dann sind sie zusammen losgefahren. Ihren Wagen hat sie wohl auf dem Parkplatz stehen lassen. Sie können ihr ja eine Nachricht hinterlassen, unter einen Scheibenwischer geklemmt. Falls sie später noch einmal in die Bar kommt, werde ich ihr selbstverständlich ausrichten, dass Sie nach ihr suchen.«
    Nach einer kurzen Pause sagte Max: »Ich glaube nicht, dass sie so weit weg ist, wie Sie behaupten.«
    »Und wie kommen Sie darauf, Deputy?«
    »Die Handtasche, die sie normalerweise überallhin mitnimmt, liegt auf dem Beifahrersitz ihres Wagens.«
    »Wie unachtsam.«
    Ich schob mich zentimeterweise vor, bis ich die Tür fast erreicht hatte. Jetzt konnte ich auch erkennen, dass das Schloss auf meiner Seite war: Emery hätte die Tür also nicht von außen absperren können. Damit würde es noch einfacher werden, sie aufzutreten. Ich ließ mich auf die Seite rollen und zog die Knie an. Dann trat ich nach der Tür. Ich war nicht nah genug, um sie zu treffen. Ich schob mich ein paar Zentimeter weiter vor und blickte zufällig in Laura Colemans Richtung. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und starrte mich an. Sie wusste, was ich im Schilde führte.
    »Seien Sie ehrlich, Mr. Bathory – ist sie hier? Hat sie Sie überredet, ihr Unterschlupf zu …«
    Ich würde nur eine einzige Chance haben, beide zu überraschen. Wieder zog ich die Knie an und trat mit voller Wucht.
    Die Tür flog auf.
    Max wirbelte herum und starrte mich vollkommen überrascht an. Selbst Emery war für einen Moment abgelenkt, bevor er meine Pistole aus dem Hosenbund zog und Max in die Brust schoss.

51.
    Emery war wütend. Er starrte auf Max hinunter, der reglos und blutend auf dem Boden lag, wo die Kugel ihn von den Beinen gerissen hatte. Dann zog er Max’ Pistole aus dem Halfter und stieg über ihn hinweg, um den Eingang zur Bar abzusperren. Schließlich kam er die paar Schritte durch die Bar zu der Stelle gerannt, wo ich immer noch am Boden kauerte. Ich hatte mich herumgerollt, um den Schmerz in den Armen zu lindern, die nach wie vor hinter meinem Rücken gefesselt waren, und konnte Emery nicht sehen. Er trat mir auf den Hals, dann drückte er mir die Mündung der Pistole gegen die Schläfe. Ich spürte den Sprühnebel seines Speichels, als er mich wütend anbrüllte. Mit jenem Teil meines Bewusstseins, der sich aus meinem Körper zurückziehen und mich von oben beobachten konnte, hörte ich mich winseln wie einen Hund, dem man einen Maulkorb übergestreift hatte.
    Doch auch Emery hatte Angst und stand kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Der Schock von Max’ unerwartetem Auftauchen saß tief. »Hast du deine Handtasche als Signal für ihn im Wagen gelassen?«, fauchte er mich an und drückte mir die Waffe fester gegen die Schläfe. Ich ächzte vor Schmerz. »Wer kommt sonst noch alles hierher?« Als er sah, dass ich wegen des Klebestreifens über dem Mund nicht antworten konnte, riss er ihn brutal ab.
    »Nur zu, drück ab, Arschloch«, sagte ich. »Irgendjemand wird schon einen Ihrer Schüsse hören und die Polizei rufen. Und die Cops finden den Wagen von Max vor der Tür.«
    Plötzlich schien in Emery ein Gefühl für die drohende Gefahr zu erwachen. Er packte seine Pfeife und paffte so aufgeregt daran, dass ich bald glaubte, nie wieder den Geruch nach Kirsche, Bourbon und geronnenem Blut auseinanderhalten zu können.
    Ich versuchte meinen momentanen Vorteil auszunutzen. »Wie sieht Ihr Plan aus, Emery?«, fragte ich.
    Er dachte nach. Ging ein wenig auf und ab. »Man wird glauben, die Bombe habe den Cops in meinem Laden gegolten – ein Racheakt. Oder man vermutet ein Gasleck, also einen Unfall.« Er redete immer schneller. Offensichtlich nahm er an, dass jede Verzögerung das Risiko vergrößerte, doch er wollte zugleich kein noch so kleines Detail unberücksichtigt lassen. »Nein, das funktioniert nicht. Man wird Beweise für eine Bombe finden.« Er blickte mich triumphierend an. »Folgendes. Jemand war hinter dir her, und wir anderen sind lediglich ein Kollateralschaden.«
    »Was ist mit der Kugel in Max’ Körper? Man wird sie finden.«
    »Vielleicht wird man annehmen, dass du durchgedreht bist und Coyote umgelegt hast. Anschließend hast du uns erschossen, um die Tat zu vertuschen. Es ist deine Waffe.«
    »Und anschließend habe ich mich mitsamt dem Haus in die Luft gejagt? Wer sollte auf diesen Unsinn hereinfallen, Emery? Die

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