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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Familie am Ende der Woche nach Kent zurückkehrte, Thalias Verlobung mit dem Earl of Caswell bekannt gegeben werden würde.
    Offiziell handelte es sich bei dem heutigen Ereignis zwar um einen Maskenball, aber allgemein gab man sich wenig Mühe, sich zu verkleiden. So war auch Thalias weibliche Figur kaum zu verkennen, während sie gemessen die Stufen zum Hauseingang hinaufstieg und ihr silberhelles Haar im Licht der Fackeln schimmerte. Ihr Samtumhang war saphirblau, was den perfekten Kontrast zu ihrer blonden Schönheit abgab, und die Farbe ließ, wie er wusste, das Eisblau ihrer Augen aufleuchten. Die Herren umschwärmten sie wie Bienen eine duftende Blüte, die Diener verneigten sich und machten einen Kratzfuß, während sie die schwere Eingangstür für sie aufrissen.
    Beinahe unbeachtet in dem Durcheinander, das Thalias Weg begleitete, blieb, dass ihre verwitwete ältere Schwester Juliana aus der Kutsche stieg. Obwohl ihr Ehemann inzwischen schon vier Jahre tot war, erschrak Asher immer, wenn er daran dachte, dass sie nun verwitwet war. Seine Lippen zuckten, als er beobachtete, wie sie die Falten ihres blassgrünen Kleides raffte. Mit ihren achtundzwanzig Jahren sah er sie immer noch in einem ganz ähnlichen Licht wie seine beiden jüngeren Schwestern, auch wenn er gerade mal fünf Jahre älter war. Sich allein schon vorzustellen, dass Juliana verheiratet war, war ihm nicht ganz leichtgefallen. Er schüttelte den Kopf. Verflixte Schande, dass ihr Ehemann, der jüngere Sohn eines Baronets mit ausgedehnten Ländereien in Hampshire, nur drei Jahre nach der Hochzeit an Schwindsucht gestorben war. Es gab keine Kinder, dennoch war Juliana bestens versorgt gewesen und hatte sich kurz nach dem Ableben ihres Gatten ein reizendes Anwesen gekauft, das nur knapp fünf Meilen auf der Landstraße von dem Zuhause entfernt lag, in dem sie aufgewachsen war. Da ihre Mutter schon lange nicht mehr lebte, war Juliana schon bald nach ihrer Rückkehr wieder in die Rolle einer Ersatzmutter für ihre jüngere Schwester geschlüpft. Weil Mr Kirkwood die endlose Abfolge von Abendgesellschaften und Bällen verabscheute, die für die erfolgreiche Londoner Saison einer jungen Dame unabdingbar waren, hatte sie für diese Zeit auch die Rolle der Chaperone ihrer jüngeren Schwester übernommen. Die Vorstellung, dass Juliana für irgendjemanden Anstandsdame spielte, war völlig absurd, soweit es ihn betraf, denn er musste unwillkürlich an einige ihrer jugendlichen Streiche denken. Wenn jemand einen Anstandswauwau brauchte, dann war es die ältere und nicht die jüngere der beiden Schwestern.
    Aus schmalen Augen verfolgte er, wie Juliana, eingerahmt von je einem eleganten Gentleman, hinter ihrer Schwester die Stufen hinaufging. Ihr Umhang hatte einen weichen Lavendelton; sie war genauso groß wie ihre jüngere Schwester und bewegte sich mit der gleichen Anmut. Man konnte einen flüchtigen Blick auf ihr schwarzes Haar erhaschen, als Juliana unter den Fackeln zu beiden Seiten der Tür schritt, dann war sie seinen Blicken entschwunden.
    Asher ärgerte sich über sich selbst, dass er sich von Thalias und Julianas Ankunft hatte ablenken lassen; er gab sich einen Ruck und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Nach einem letzten prüfenden Blick auf die Umgebung begab er sich zu dem Weg, der auf der Rückseite der prunkvollen Häuser entlanglief, die den Platz säumten. Seine dunkle Kleidung ließ ihn beinahe unsichtbar werden, sodass er wie ein Schatten an der Mauer entlangglitt. Er gelangte zu dem Bereich, in dem die Mauer die rückwärtige Grenze von Ormsbys Garten bildete und schaute sich noch einmal gründlich um. Da er nichts entdecken konnte, was ihn beunruhigte, schwang er sich über die Steinmauer und landete beinahe lautlos auf der anderen Seite. Ein paar Schritte von der Stelle entfernt, an der er stand, befand sich der Händler- und Dienstboteneingang des Hauses, und im schwachen, flackernden Licht der kleinen Fackel über der Tür konnte er erkennen, dass alles verlassen lag.
    Ausgezeichnet, dachte er, während er sich erneut langsam umsah. Es war unwahrscheinlich, dass es unter den Dienern heute Nacht heimliche Stelldicheins geben würde – aus Erfahrung wusste er, dass alle Dienstboten im Haus, sogar die, die eigens für den heutigen Ball angestellt worden waren, viel zu sehr damit beschäftigt sein würden, sich um die aristokratischen Gäste zu kümmern, als dass sie für eine Tändelei Zeit gehabt hätten.
    Mühelos

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