Der Super-Orgasmus: Höhepunkte zum Abheben - (German Edition)
reagieren kann.
Historisches und Amüsantes
Der Begriff »blaue Eier« wurde erstmals vor ungefähr vierhundert Jahren in England verwendet.
Auch wenn viele Mythen ein Körnchen Wahrheit enthalten, entwickeln sie sich meistens zu starken Verallgemeinerungen und Halbwahrheiten. Solche Informationen können schnell irreführend und sogar gefährlich werden. Als beispielsweise festgestellt wurde, dass manche Frauen mehrmals hintereinander zum Höhepunkt kommen können, wurde diese Information sofort in der breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht, aber nicht als Tatsache, sondern praktisch als Vorschrift: Wenn du eine richtige Frau bist, musst du den mehrfachen Orgasmus beherrschen. Statt diese Tatsache als Chance für mehr sexuelles Vergnügen darzustellen, betrachteten die Medien sie
als Werkzeug, um Frauen und ihre Partner unter Druck zu setzen.
Ein weiteres Beispiel ist das Hochspielen bestimmter Entdeckungen im sexuellen Bereich. Zuerst war es der G-Punkt; in allen Zeitschriften war zu lesen, dass der beste Orgasmus durch die Stimulation des G-Punkts erzielt würde. Das mag ja für jene Frauen, die einen G-Punkt-Orgasmus erleben können, schön und gut sein, doch all jene, die die Stimulation des G-Punkts nicht erregt, bekommen dadurch ein Minderwertigkeitsgefühl.
Frauen berichten immer wieder, dass derartiger Druck ihnen das Gefühl gebe, mit ihrem Körper sei irgendetwas nicht in Ordnung. Wir wissen doch alle, dass Frauen täglich mit falschen Idealen und überzogenen Ansprüchen, was Schönheit und Weiblichkeit angeht, bombardiert werden. Warum also auch noch durch den Druck, wie man zum Orgasmus kommen sollte , das nagende Gefühl der Unzulänglichkeit verschlimmern? Ich stimme da mit Dr. Bernie Zilbergeld überein, der meint, es solle von Frauen nicht krampfhaft verlangt werden, ihren G-Punkt zu finden. Wenn eine Frau oder ihr Partner ihn findet, toll. Wenn nicht, gibt es viele andere Körperbereiche, deren Stimulierung einer Frau Lust bereitet.
Historisches und Amüsantes
Die Weisen des Altertums glaubten, dass mit jeder Ejakulation auch etwas vom Gehirn verloren ging. Sie bezeichneten den Samen als cerebri stillicidium , was sich ungefähr mit »Gehirndestillat« übersetzen lässt.
Dieser unangemessene Umgang mit Informationen kann auch einen negativen Einfluss auf die Männer haben. Wenn ein Mann hört, er müsse lernen, mehrmals zum Höhepunkt zu kommen, um seine Partnerin zu befriedigen, kann dies zu massiven Versagensängsten
führen. Sicherlich können manche Männer diese Technik erlernen (dafür ist ein sehr gut trainierter Beckenbodenmuskel erforderlich, mit dem der Mann die Ejakulation unterdrücken kann), aber es ist mit Sicherheit keine Fähigkeit, die erforderlich ist, um ein wunderbarer Liebhaber zu sein.
Historisches und Amüsantes
Elefantenbullen können nur während der Paarungszeit eine Erektion bekommen und sie haben einen frei beweglichen Penis, d.h. das Organ verfügt über eine eigene Motorik. Das ist von großem Vorteil für sie, denn ein Bulle wiegt bis zu einer Tonne!
Solche Mythen erweisen den Menschen einen schlechten Dienst, da sie das sexuelle Selbstbewusstsein von Frauen und Männern, das zum Abbau von Hemmungen und für sexuelles Vergnügen nötig ist, untergraben. Dies trifft auf alle Lebensbereiche zu: Je mehr Selbstvertrauen man besitzt, desto freier fühlt man sich, neue Dinge auszuprobieren – sei es das Autofahren, Investitionen in ein neues Unternehmen oder der Versuch, dem Partner Vergnügen zu bereiten. Es scheint eine direkte Beziehung zwischen dem Selbstvertrauen eines Menschen und seiner Fähigkeit, Sex zu genießen, zu bestehen. Wenn sich etwas richtig und gut anfühlt, sollte man es tun. Wenn sich etwas falsch oder erzwungen anfühlt, sollte man auf seine Gefühle hören und es lassen. Sie können jederzeit frei über sich selbst bestimmen und haben allein das Sagen.
Von der Sünde zur Lust
Mythen verstärken kulturelle oder persönliche Hemmnisse, die verhindern, dass Frauen und Männer ihr sexuelles Potenzial ausschöpfen. Viele der Mythen über den Orgasmus sind historischer Natur und hatten oft die Aufgabe, den Zugang zum Vergnügen oder die Fähigkeit, Lust zu erleben, einzuschränken. In seiner Untersuchung der Sexualgeschichte weist Dr. Mitchell Tepper darauf hin, dass die kulturelle oder religiöse Überzeugung, Sex sei schlecht, Vergnügen eine Sünde und der Orgasmus führe zur Verdammnis und damit in die Hölle, so alt wie die
Weitere Kostenlose Bücher