Der Super-Orgasmus: Höhepunkte zum Abheben - (German Edition)
Geschichte selbst ist. Eine derartige Haltung gab es bereits bei den Griechen; sie wurde von der römisch-katholischen Kirche übernommen und weiterentwickelt.
Geheimtipp aus Lous Archiv
Der heilige Augustinus war der Meinung, dass die Frau das größte Hindernis für den Mann sei, Erlösung zu finden. Dabei handelt es sich natürlich um denselben Mann, der betete: »Lieber Gott, bitte mach mich tugendhaft – aber noch nicht jetzt.«
Schauen wir in die Bibel: Durch den Sündenfall wurde die Fortpflanzung zu etwas Schändlichem und Schmerzhaftem, was wiederum zu dem Gebot führte, dass Christen Sex ohne Leidenschaft und nur zum Zweck der Fortpflanzung praktizieren sollten. Diese Forderung macht das Vergnügen am Sex zur Sünde. Dr. Tepper erklärt dazu: »Die Menschen in der westlichen Welt sind Erben dieser Tradition, egal, ob sie Christen sind oder nicht. Wenn wir diesen Hintergrund kennen, können wir unsere eigenen zweideutigen Gefühle hinsichtlich unserer Sexualität besser bewältigen.«
Erst mit der Entwicklung der modernen Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderten sich die Moralvorstellungen, und Sex galt nicht mehr länger als Sünde. Stattdessen fanden Frauen und Männer eine offenere Einstellung zur Sexualität. Es sollte jedoch noch Jahrzehnte dauern – bis zur sexuellen Revolution in den 60er-Jahren – bevor Frauen und Männer erkannten, dass man Sex genießen kann und dass er gut für Körper und Geist ist!
Historisches und Amüsantes
Im Mittelalter galt glattes Schamhaar als Indiz für zu häufige Selbstbefriedigung, was wahrscheinlich der Grund für die damalige große Verbreitung von Minilockenwicklern für das Schamhaar war.
Die Prämisse, dass Geschlechtsverkehr eine Sünde ist, hat unsere Einstellung zum Sex und speziell zum Orgasmus auf vielerlei Weise beeinflusst. Eine Konsequenz daraus ist, dass wir bei dem Versuch, unsere Triebe zu kontrollieren, unsere natürliche sexuelle Spontaneität beschneiden. Wie können wir Lust und Vergnügen empfinden, wenn wir – unbewusst – Angst haben, uns gehen zu lassen? Wenn die Erlaubnis zum Spiel und zum Genuss nicht gegeben ist, wird Lustgewinn praktisch unmöglich.
Zwischen den Zeilen lesen
Einige Informationen in Sachen Sex haben mehr zur Verworrenheit als zur Aufklärung beigetragen. Was den weiblichen Orgasmus betraf, gab es in Fachkreisen regelmäßig Kontroversen. Die frühen Wissenschaftler wie der Psychoanalytiker Sigmund Freud waren der Meinung, dass ein durch die Stimulation
der Klitoris hervorgerufener Orgasmus in gewisser Hinsicht weniger »reif« sei als ein Orgasmus, der seinen Ursprung in der Scheide hatte. Später jedoch wiesen die Forschungen von Masters und Johnson darauf hin, dass der weibliche Orgasmus immer durch die Stimulation der Klitoris hervorgerufen werde, womit Freuds Glaube an den vaginalen Orgasmus widerlegt wurde. Dann gab es erste Theorien zum G-Punkt und es wurde klar, dass es doch mindestens einen Bereich in der Scheide gibt, der einen Orgasmus auslösen kann. Zudem verkannten die frühen Forschungsarbeiten von Masters und Johnson die Existenz der weiblichen Ejakulation. Als erstmals im Rundfunk und in der Presse über die weibliche Ejakulation berichtet wurde, verbreitete sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer.
Ich bin durchaus dafür, dass die neuesten Ergebnisse der Sexualforschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, aber mir missfällt es, dass Informationen unvollständig oder verallgemeinernd dargestellt werden. Die Behauptung, dass alle Frauen ejakulieren, erhält immer noch viel Publicity, wird oft in Zeitschriften verbreitet und oft von Ärzten zitiert. Dabei halten viele Ärzte und Experten einen großen Teil dieser Forschungen inzwischen für veraltet.
Ein anderes Beispiel für eine ungenaue Berichterstattung betrifft die These von Masters und Johnson, dass es nur einen Reflexweg für die sexuelle Reaktion gebe. Sie behaupten, dass der Pudendusnerv als »orgasmische Plattform« diene, da die Klitoris die Hauptquelle für die sinnliche Empfindung der Frau sei. Andere Forscher, so beispielsweise Dr. Beverly Whipple, haben jedoch gezeigt, dass es mindestens zwei Nervenwege gibt, die Frauen einen Orgasmus bescheren. Dazu gehören die Nerven, die mit dem G-Punkt, der Scheide und der Harnröhre verbunden sind.
All diese Forscher haben wichtige Beiträge zu unserem Wissen
und unserem Verständnis in Sachen Sex und Orgasmus geleistet. Allerdings ist Vorsicht
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