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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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als das Mistding ursprünglich gekostet hatte, ließen auf sich warten, also starteten Dad und Alex schon mal Richtung Zentrum. Bislang kannte ich unsere neue Wohnung, die Lily über eine Anzeige in der Village Voice gefunden hatte, nur aus Erzählungen. Sie hatte mich mitten am Tag in der Arbeit angerufen und ins Handy geplärrt: »Bingo! Bingo! Das ist es! Bad mit fließend Wasser, Parkettboden fast ohne Dellen, und in den vier Minuten, die ich jetzt schon hier bin, weit und breit weder Mäuse noch Kakerlaken. Los, komm und schau’s dir an!«
    »Bist du high oder was?«, flüsterte ich. » Sie ist da, was heißt, ich kann nirgendwohin.«
    »Also entweder du kommst gleich oder gar nicht. Du weißt doch, wie’s läuft. Ich habe meine Mappe und alles dabei.«
    »Ach Lily, jetzt komm. Und wenn’s der Nottermin für meine
Herzverpflanzung wäre, die würden mich auf der Stelle feuern. Wie kann ich denen mit einer Wohnungsbesichtigung kommen?«
    »Okay, halbe Minute noch, dann ist sie weg. Das hier ist ein Sammeltermin, es sind noch mindestens 25 andere Kandidaten da, und die füllen alle schon die Bewerbungsformulare aus. Entweder jetzt oder nie.«
    Auf dem abartigen Wohnungsmarkt von Manhattan waren halbwegs normale Behausungen noch seltener – und noch hei ßer begehrt – als halbwegs normale Heteros. Sollten sie zudem auch noch halbwegs erschwinglich sein, waren sie schwerer zu ergattern als, sagen wir, eine Privatinsel vor der Südküste von Afrika. Vermutlich jedenfalls. Was spielte es schon für eine Rolle, dass die meisten nicht mehr waren als ein Rattenloch mit faulenden Dielen, abgeblätterten Tapeten und Haushaltsgeräten aus der Frühsteinzeit. Keine Kakerlaken? Keine Mäuse? Nehmen wir!
    »Lily, ich vertraue dir, mach einfach. Kannst du mir eine Beschreibung mailen?« Ich musste so schnell wie möglich vom Telefon weg – Miranda konnte jede Sekunde zurück sein, und wenn sie mich bei einem Privatgespräch erwischte, war ich geliefert.
    »Also, ich habe die Kopien von deinen Gehaltszetteln – die sind ja übrigens echt ätzend..., und ich habe die Bankbescheinigungen von uns beiden und die Ausdrucke von der Kreditauskunft und deinen Arbeitsvertrag. Das einzige Problem ist der Bürge. Er muss im Großraum New York leben und mehr als das Vierzigfache unserer Monatsmiete verdienen, und meine Großmutter bringt’s nie und nimmer auf hundert Riesen, kein Gedanke. Können deine Eltern für uns bürgen?«
    »Mann, Lil, keine Ahnung. Ich habe sie noch nicht gefragt, und jetzt kann ich sie nicht gut anrufen. Mach du das.«
    »Schön. Verdienen sie denn so viel?«
    Ich wusste es nicht genau, aber wen sollten wir sonst fragen?
»Ruf sie einfach an«, sagte ich. »Erklär ihnen das mit Miranda, sag ihnen, es tut mir Leid, dass ich nicht selbst mit ihnen sprechen kann.«
    »Mach ich«, sagte sie. »Hauptsache, wir kriegen die Bude. Ich ruf wieder an«, und damit klinkte sie sich aus. 20 Sekunden später klingelte es, und ich sah wieder Lilys Handynummer auf dem Display des Büroapparates. Emily blickte anzüglich zur Decke, wie immer, wenn sie mich mit Freunden reden hörte. Ich griff nach dem Hörer, wandte mich aber erst mal ihr zu.
    »Es ist wichtig«, zischte ich. »Meine beste Freundin versucht für mich übers Telefon eine Wohnung zu mieten, weil ich hier keine Scheißsekunde lang weg -«
    Drei Stimmen überfielen mich gleichzeitig. Die von Emily klang gemessen, kühl und hatte einen leise warnenden Unterton. »Andrea, bitte«, setzte sie an, während in derselben Sekunde Lily mir ins Ohr kreischte: »Sie machen es, Andy, sie machen es, hörst du?« Doch obwohl sich beide namentlich an mich richteten, bekam ich keine davon richtig mit. Die einzige Stimme, die klar und deutlich bis zu mir durchdrang, gehörte Miranda.
    »Gibt es hier ein Problem, Aan-dreh-aa?« Schock – diesmal hatte sie meinen Namen richtig hingekriegt. Lauernd hing sie über mir, bereit zum Angriff.
    Ich warf Lily auf der Stelle aus der Leitung (was sie hoffentlich verstehen würde) und wappnete mich gegen die Attacke. »Nein, Miranda, alles in bester Ordnung.«
    »Gut. Dann hätte ich jetzt gern einen Eisbecher, und zwar möglichst bevor er komplett geschmolzen ist. Vanilleeis – kein Joghurt, dass das klar ist, keine geeiste Milch, und nichts Zuckerfreies oder Fettarmes – mit Schokosirup und richtiger Schlagsahne. Nicht aus der Dose, verstanden? Echte Schlagsahne. Das wäre alles.« Sie machte auf dem Absatz kehrt; wie es aussah, war

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