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Der Teufel vom Waiga-See

Der Teufel vom Waiga-See

Titel: Der Teufel vom Waiga-See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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willst.“
    „Weshalb...“ Er sprach nicht
weiter.
    Prüffe grinste. „Alensky ist auf
deine Gemäldesammlung scharf, richtig? Aber du willst nicht verkaufen. Wenn du
tot bist, erbt Oldo. Und der verkauft an Alensky. Deshalb sorgt der dafür, daß
du aus unserer Mitte gerissen wirst.“
    Bachti starrte ihn an, sank auf
einen Stuhl und begann mit allen Knochen zu zittern.
    Was dieser Verbrecher
behauptete, war logisch, entsprach den Tatsachen und konnte wahr sein.
    „Sie... werden mich doch
nicht...“, stammelte Bachti. „Keine Sorge. Ich bin zwar zum Schein darauf
eingegangen. Aber Mord ist bei mir nicht drin. Dafür gebe ich mich nicht her.
Zwar hätte ich gern die halbe Mordprämie im voraus kassiert — morgen — , um
dann zu verschwinden. Doch das geht jetzt nicht mehr. Der Boden wird hier zu
heiß. Paul und ich verschwinden sofort. Deshalb brauche ich dein Geld. Und
einen deiner Wagen. Los, mach weiter! Steck alles Geld in eine Tüte oder in
einen Umschlag!“
     
    *
     
    Lautlos schwang Tim sich durch
das Fenster hinein.
    Die Galerie war mit dicken
Teppichen ausgelegt — bis ans Geländer. Der Kronleuchter über der Eingangshalle
vergoß gleißendes Licht. Von unten waren nur schwache und unbestimmbare
Geräusche zu hören.
    Tim schlich nach vorn zum
Geländer.
    Die Stehordnung unten hatte
sich etwas verändert.
    Gaby, Karl und Klößchen
befanden sich links der Treppe, wohin Maulwurf-Paul sie dirigiert hatte.
Eugenie und Thea standen vor der untersten Stufe.
    Alle hatten die Hände
heruntergenommen, denn daß niemand bewaffnet war, sah ein Blinder. Trotzdem
erfüllte Maulwurf-Paul seine Pflicht als Bewacher.
    Er hatte sich rechts von der
Treppe postiert — unterhalb des Galerie-Geländers, hinter dem Tim jetzt
kauerte. Drohend war die Pistole auf die Gräfin gerichtet.
    Tim richtete sich auf.
    Er spürte, daß Gaby ihn bemerkte.
Aber sie hütete sich, den Kopf zu bewegen, schielte lediglich durch die dunklen
Wimpern nach oben.
    In dem Moment, da Maulwurf-Paul
die Pistolenmündung senkte, flankte Tim übers Geländer.
    Die Höhe war beträchtlich. Ohne
dämpfende Matte konnte man sich leicht den Knöchel verstauchen.
    Maulwurf-Paul ersetzte die
Aufsprung-Matte.
    Tim landete auf seinen
Schultern und schlug gleichzeitig mit der Handkante zu.
    Ein dumpfer Laut entstand, als
der Ganove zusammenbrach.
    Tim federte hoch. Das linke
Schienbein schmerzte. Ansonsten war dem TKKG-Häuptling nichts passiert. Was man
von dem Ganoven freilich nicht behaupten konnte.
    Sein Gesicht war im Teppich
versunken. Tiefe Bewußtlosigkeit nahm Maulwurf-Paul für längere Zeit alle
Sorgen.
    „Pst!“ wisperte Tim. „Ganz leise!“
    Er winkte Karl. Gemeinsam
schleiften sie den Bewußtlosen in den toten Winkel hinter der Treppe.
    Eugenie und ihre Tochter
standen wie erstarrt. Blankes Entsetzen nagelte sie fest.
    Tim schubste Handrischeks
Pistole unter eine Teppichkante und huschte zu der Tür, hinter der Prüffe und
der Graf verschwunden waren. An die Wand gepreßt, postierte sich Tim dicht
daneben.
    Er brauchte nicht lange zu
warten.
    Der Graf kam als erster. Prüffe
folgte. Er hielt ein dickes, großes Kuvert in einer Hand — in der andern die
Waffe.
    Tim schlug erst mit der
Handkante zu; das lähmte Prüffes Unterarm. Der Gauner brüllte auf. Dann trat
Tim ihm die Beine weg. Prüffe stürzte auf den Bauch. Schon kniete Tim auf
seinem Rücken. Aber der Kerl schlug um sich wie ein Wilder. Mit einem
Haltegriff drehte Tim ihm den Arm unters Schulterblatt.

    „Ergib dich, sonst brauchst du
einen Gipsverbnd!“
    „Aufhören!“ schrie Prüffe.
„Du... brichst mir den Arm.“
    Karl und Klößchen sprangen
hinzu. Der Graf schlotterte und war zu nichts zu gebrauchen. Die Jungs
benutzten Prüffes Gürtel und fesselten dem Ganoven die Hände auf den Rücken.
    Noch währenddessen durchsuchte
Tim die Anzugtaschen und — fand, was er haben wollte. Der Blockhaus-Schlüssel
steckte in der linken Hosentasche.
    Tim nahm ihn unbemerkt an sich.
    „Graf Durstilitsch, wenn Sie
jetzt bitte Ihren Freund Höbl anrufen! Hier sind noch zwei, die er abholen
kann.“
    Der Graf eilte zum Telefon.
    Karl und Klößchen besorgten
Stricke und fesselten Handrischek, der noch immer ohne Bewußtsein war.
    Tim zerrte Prüffe aus der Nähe
der Damen weg — als da waren Eugenie, Gaby und Thea.
    „Hören Sie“, flüsterte Tim dem
Ganoven zu. „Erweisen Sie sich dankbar gegenüber Ihrer Gönnerin. Sagen Sie
nichts von dem Blockhaus-Schlüssel. Sie hatten

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