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Der Teufelskeiler

Der Teufelskeiler

Titel: Der Teufelskeiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Angst, dass ich die falsche Antwort auf seine Frage gegeben haben könnte.
    »Wie bitte?«, sagte er.
    Kurz überlegte ich, ob ich etwas anderes antworten sollte, aber ich fürchtete, er hatte mich sehr genau verstanden und wollte nur auf Nummer sicher gehen. »Ich würde gern Geschichten schreiben«, wiederholte ich. »So wie in den Magazinen, die Doc Travis mir mitgebracht hat.«
    »Geschichten?«
    »Ja, Sir.«
    »Du willst dir Geschichten ausdenken und aufschreiben?«
    »Ja, Sir.«
    Einen Augenblick lang war Papa still und dachte nach. Ich fühlte mich mit meinem neu entdeckten Berufswunsch allmählich recht unbehaglich, und aus Papas Tonfall schloss ich, dass er sich für mich alles Mögliche vorgestellt hatte, aber Geschichten für Zeitschriften schreiben, zählte nicht dazu. Nach einer Weile sagte er: »Bekommt man da Geld dafür? Fürs Geschichten erfinden?«
    An diesen Teil meiner neuen Karriere hatte ich noch keinen Gedanken verschwendet. Was, wenn man fürs Schreiben nicht bezahlt wurde? Was, wenn Geschichten nur von reichen Leuten geschrieben wurden, die nichts anderes zu tun hatten, als den heben, langen Tag Geschichten zu schreiben und Bücher zu lesen? Ich meine, wer wurde schon dafür bezahlt, dass er Spaß
    hatte? Die einzige Arbeit, die ich je kennen gelernt hatte, machte alles andere als Spaß. Und viel Geld sprang dabei auch nicht raus. Dafür hatte man aber immer was zu essen auf dem Tisch.
    Tapfer sagte ich: »Ich glaube schon, Papa.«
    Papa nickte. »Und warum willst du das tun? Geschichten schreiben?«
    »Ich will es einfach. Ich habe das Gefühl, ich muss es tun.«
    Und das stimmte auch. Je mehr ich darüber nachdachte und redete, desto entschlossener war ich, Schriftsteller zu werden. Der Gedanke war angenehm wie eine heiße Tasse Kaffee an einem kalten Morgen, die sich wohlig in deinem Magen ausbreitet.
    Eigentlich hatte ich erwartet, dass Papa ein Wörtchen zur praktischen Umsetzbarkeit sagen würde, aber er überraschte mich. »Nun gut, mein Junge, wenn es das ist, was du tun willst, solltest du meiner Meinung nach allmählich lernen, wie man das macht. Als Erstes brauchst du wahrscheinlich mehr Unterricht, nachdem du ja einen Haufen Schulstunden verpasst hast.«
    Das war nicht aus der Luft gegriffen. Ich hatte tatsächlich viel versäumt. Wir wohnten weit draußen, hatten kein Auto, und Papa brauchte meine Hilfe zu Hause. Da gab es nicht viele Gelegenheiten für mich, in die Stadt zur Schule zu kommen. Manchmal, wenn die Ernte eingefahren und sonst nicht viel los war, nahm ich unser Maultier und ritt los, um so viel vom Unterricht wie möglich mitzubekommen. Aber alles in allem war es nicht besonders viel.
    »Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen, Papa. Du und Mama, ihr braucht mich hier.«
    Er ging nicht darauf ein. »Und brauchst du da nicht eine von diesen Maschinen zum Schreiben, die die Worte aufs Papier drücken?«
    Daran hatte ich auch noch nicht gedacht. »Ja, Sir. Ich glaube schon.«
    »Dann müsstest du lernen, damit umzugehen, vorausgesetzt, du hättest eine, oder nicht?«
    »Doch, Sir.«
    »Und natürlich brauchst du dann auch Papier und sonstiges Zubehör für diese Maschine.«
    »Ja, Sir.«
    »Du müsstest wissen, wie man es am besten anfängt, das, was du geschrieben hast, zu verkaufen.«
    »Ja, Sir, das müsste ich vermutlich.« Allmählich dachte ich schon, Papa wolle mir nur vor Augen führen, wie viele Löcher mein Plan hatte, und mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Doch dann belehrte er mich eines Besseren.
    »Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich sicher, du könntest in deinen Magazinen Adressen finden, wo man Geschichten hinschicken kann. Allerdings solltest du im Auge behalten, dass sie vielleicht keine Geschichten von Leuten aus Texas kaufen. Vielleicht wird das ganze Zeugs ja von Yankees geschrieben, was der Himmel verhindern möge.«
    »Von Leuten aus New York zum Beispiel?«, fragte ich.
    »Könnte sein.«
    Eine Zeit lang verharrten wir beide wie in stummer Faszination. Allein schon der Gedanke an New York! Wenn man ein Yankee sein musste, um Geschichten zu schreiben, hatte ich ein Problem. New York hätte genauso gut Ägypten sein können. Die Wahrscheinlichkeit, da hinzukommen, war bei beiden gleich groß. Bis jetzt war ich noch nie weiter von zu Hause weg gewesen als bis in die Stadt, und die lag nur fünf Meilen entfernt.
    »Nein«, sagte Papa schließlich, »ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nur von Yankees was kaufen. Das

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