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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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leid, ich kann nicht länger hier mit Ihnen plaudern, Chief Inspector. Ich habe Kinder und ein Zuhause, wo ich gebraucht werde.«
    »Aber Sie fahren doch hoffentlich nicht selbst?«, fragte Doherty so leichthin wie möglich. Nicht dass er damit bei dem Mann weit kam, der gerade sein Hemd zuknöpfte.
    Pierce sah aus, als hätte er einen schrecklichen Kater. Er war wirklich übel zugerichtet. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Ihr verdammten Bullen. Ihr verpasst auch keine Gelegenheit, jemanden zu verknacken, was?«
    »Nur wenn die Leute schuldig sind.«
    Pierce kriegte es nicht mit, aber Doherty musste sich alle Mühe geben, sich zu beherrschen. Honey hatte ja keine Ahnung, wie er reagiert hatte, als er die Nachricht von ihrem Unfall erhielt. Er war früher öfter der »Todesengel« gewesen, das heißt, er hatte den Verwandten von Menschen, die Opfer eines Verkehrsunfalls waren, die schreckliche Nachricht überbringen müssen. Es war eine furchtbare Aufgabe, aber viel schlimmer war es natürlich, selbst der Angehörige einer toten oder verletzten Person zu sein. Doherty war schrecklich wütend geworden, und er hätte am liebsten um sich geschlagen.
    Pierce verzog seinen affektierten Mund zu einem dümmlichen Lächeln.
    »Nun, ich weiß schon, dass ich schuldig gesprochen werde, denn schließlich war es ja Ihre Freundin. Sie treibt sich in schlechter Gesellschaft herum, also wirklich. Um den alten Sam Trout sollte man lieber einen großen Bogen machen. Aber jetzt aus dem Weg, Chief Inspector. Ich habe noch zu tun ...«
    Doherty packte ihn.
    »Ich krieg Sie für rücksichtsloses Fahrverhalten dran«,knurrte er. »Und dann gibt es noch eine Vorladung wegen des Schatzes, den sie gefunden haben.«
    Pierce setzte eine Leidensmiene auf.
    »Ich könnte Sie verklagen, Doherty, wegen brutaler polizeilicher Übergriffe. Wollen Sie das?«
    Doherty konnte den Schweiß des Mannes riechen, mehr noch aber seine Arroganz. »Sie wissen ja nicht einmal, was das bedeutet.«
    »Okay, ich habe mich betrunken. Das passiert uns allen mal.«
    »Ich denke, Sie haben mehr als das gemacht, Pierce, zum Beispiel den Fund des Schatzes nicht gemeldet.«
    Pierce lachte ihm dreist ins Gesicht. Doherty schubste ihn von sich weg.
    »Machen Sie, dass Sie rauskommen.«
    Pierce grinste und warf sich die Jacke über die Schulter.
    »Sie haben nichts gegen mich in der Hand, Herr Polizist. Nichts Ernstes.«
    Erst kurz darauf fiel Doherty ein, dass Honey gesagt hatte, Pierce hätte im Gasthaus ziemlich ängstlich gewirkt, ehe er sie dann später angefahren hatte. Wäre es nicht großartig, überlegte er, wenn ich Pierce mit dem Mord an Wright in Verbindung bringen könnte? Aber da hatte er keine Chance. Soweit er wusste, waren sich die beiden nie über den Weg gelaufen. Dann rief allerdings Lindsey an.
    »Das ist es!«
    Lindsey hatte die Verbindung zwischen den beiden Männern genau in dem Augenblick aufgespürt, als man unter der Leiche des Penners und dem vergrabenen Schatz noch einen zweiten Leichnam gefunden hatte.
    Doherty rief an, um es Honey zu erzählen.
    »Es ist Patricia Pierce. Kein Zweifel.«
    »Ich hab auch Neuigkeiten«, sagte Honey atemlos vor Aufregung über das, was sie auf dem Computerbildschirm gelesen hatte. »Patricia Pierce hat sich bei einer Partnervermittlung angemeldet. Einer der Männer, die sie auf diese Weise kennengelernt hat, war Colin Wright.«
    »Aber sie war doch verheiratet!«
    »Na und? Wenn du mit Peter Pierce verheiratet wärst, einem Typ mit einem Hang zu den ganz jungen Frauen, würdest du dich da nicht auch nach anderen Weidegründen umsehen?«
    Dagegen konnte Doherty nichts vorbringen. Er brannte darauf, Pierce in Gewahrsam zu nehmen, und da war ihm jeder Vorwand recht, solange er begründet war und ihm genug Zeit gab, die Dinge genauer zu untersuchen.
    »Ich komme nachher noch mal vorbei.«
    Damit war das Gespräch beendet.
    »Freut er sich drüber?«, fragte Lindsey, die aussah, als erwartete sie zumindest ein großes Lob für ihre Bemühungen.
    »Wie wild«, erwiderte Honey, obwohl sie sich der Sache noch immer nicht ganz sicher war. »Pierce hat vielleicht seine Frau ermordet, aber hat er auch Colin Wright umgebracht? Und wenn ja, wie hat er ihn aus der überfüllten Stadt geschafft, ohne dass jemand etwas bemerkt hat?«
    Plötzlich kam Honeys Mutter durch die Drehtür hereingetänzelt.
    »Es ist beschlossene Sache«, sagte sie. »Dora hat in ihrem Testament festgelegt, dass der- oder diejenige, die Bobo

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