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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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zu. »Handys sollen während eines Fluges nicht eingeschaltet sein!«
    Trevisan ignorierte den Einwand und meldete sich. Er presste den Lautsprecher an sein Ohr, dennoch war durch den Motorenlärm nicht alles zu verstehen. Doch das Wesentliche in Monikas Worten begriff er sofort: Terberge war noch immer nicht zu erreichen. Weder über Telefon noch über den Seenotfunk. Doch mittlerweile hatten sie das gestohlene Boot in einer kleinen Bucht auf Langeoog gefunden. Von Sörensen fehlte jede Spur.
    Für Trevisan war nun zweifelsfrei klar, dass sich der Doktor längst in der Hand des Wangerland-Mörders befand.
    Er hatte versagt.
    Sechs Stunden später musste Heinen wiederum zum Auftanken landen. Diesmal auf Norderney. Erneut rief Trevisan in der Einsatzzentrale an, doch es gab keine Neuigkeiten. Die Yacht blieb verschollen.
    »Wir müssen das Boot aufspüren«, sagte Trevisan. »Es bleibt uns keine andere Wahl. Terberge ist sicher noch am Leben.«
    Zum dritten Male startete er an Bord der Piper zu einem weiteren Suchflug. Trevisan hatte sein Handy abgeschaltet. Er hatte es Heinen versprechen müssen. »Falls sich irgendetwas ergibt, muss man mich doch erreichen können«, hatte er noch protestiert.
    »Dann werden sie uns über den Flugzeugfunk erreichen können«, beschwichtigte Heinen.
    Es war kurz vor neun Uhr abends, als Heinen auf Wangerooge landete. »Das Flugzeug ist nur für Sichtflug ausgerüstet. Bis Borkum reicht das Licht nicht mehr aus«, hatte Heinen gesagt, als Trevisan gegen die Landung protestierte. Was sollte er jetzt auf Wangerooge?
    Nachdem Heinen das Flugzeug für den nächsten Tag vorbereitet hatte, gingen sie zusammen ins Dorf. Heinen hielt direkt auf das nächste Gasthaus zu. Trevisan beschloss, an der Polizeistation vorbeizuschauen. Vielleicht wusste einer der Polizisten, wie er heute noch nach Borkum kommen konnte. Doch die Station war schon längst geschlossen. Ärgerlich ging er zu dem nahen Gasthaus hinüber. Bevor er eintrat, fiel ihm ein, dass er sein Handy abgeschaltet hatte.
    Er rief in der Zentrale an. Monika meldete sich sofort. »Verdammt, ich habe die ganze Zeit über versucht, dich zu erreichen«, sagte sie ärgerlich. »Was war denn los?«
    »Wieso, habt ihr ihn?«
    »Nein, immer noch nicht. Morgen bekommen wir Verstärkung. Aber Margot Martinson will mit dir sprechen. Sie hat dir etwas Wichtiges mitzuteilen. Du kannst sie in der Inspektion erreichen.«
    Ein lauter Piepton zeigte an, dass der Akku erschöpft war. Er beendete das Gespräch und rief auf der Dienststelle an. Ein Kollege von der Telefonzentrale meldete sich. Er stellte Trevisan sofort zu Martinsons Anschluss durch. Er hörte ihre Stimme, doch schon brach das Gespräch ab. Er schaute auf das Display. Es war dunkel. Er steckte das Handy ein und ging in das Gasthaus. Dort würde es bestimmt ein Telefon geben.

 
     
38
    Die Luft war verräuchert und es roch nach gedünstetem Fisch, als Trevisan den Gastraum betrat. Sein Magen knurrte. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er außer den beiden Käsebrötchen am Mittag noch nichts gegessen hatte. Das Klirren der Gläser mischte sich mit dem Gemurmel der Gäste. Es war Freitag, der Raum war angefüllt mit Menschen. Manche unterhielten sich, andere spielten Karten, wieder andere saßen trotz der fortgeschrittenen Stunde bei Tisch und aßen einen kleinen Happen. Dennoch ruckten die Köpfe einiger Gäste neugierig herum, als Trevisan eintrat.
    Er blickte sich um. Ein dicker Wirt mit Stirnglatze und einer weißen Schürze um seinen voluminösen Bauch stand hinter dem Tresen und trocknete ein Bierglas mit einem Geschirrtuch ab.
    »Ich suche ein Telefon«, sagte Trevisan. »Könnte ich bei Ihnen …«
    Der Wirt versuchte ein Lächeln und deutete mit dem Kopf in Richtung einer Tür. Zu den Toiletten, stand auf einem Messingschild.
    Trevisan nickte und wandte sich um. Beinahe wäre er gegen den kleinen alten Mann geprallt, der ihn freundlich anlächelte. »Wenn das nicht der Kriminalbeamte aus Wilhelmshaven ist?«
    »Joost!«, sagte Trevisan überrascht.
    »Haben Sie den Mörder schon oder ist er wieder auf der Insel?«, fragte Joost.
    Trevisan schüttelte den Kopf.
    »Ah, Ihre Anwesenheit hier ist wohl geheim. Sind Sie ihm auf den Fersen?«
    »Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss unbedingt telefonieren«, erwiderte Trevisan ungeduldig. »Wenn Sie später noch hier sind, dann können wir ein Glas miteinander trinken.«
    »Gut, ich sitze am Stammtisch. Kommen Sie nach Ihrem Telefonat ruhig

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