Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie
hören oder von Bedrohungen, die Sie umgeben. Wir bieten unsere Unterstützung an in jeder Hinsicht, die Sie wünschen mögen. Ohne Zweifel sind Sie eine starke und fähige Herrscherin, aber würde eine auf sich gestellte Witwe, selbst wenn sie eine Prinzessin ist, nicht gut daran tun, für Schutz zu sorgen? Wir selbst machen gelegentlich von solchen Maßnahmen für unsere Art Gebrauch und würden uns geehrt fühlen, Ihnen und natürlich Ihrem jüngeren Bruder jedwede der kleinen Fähigkeiten anzubieten, die wir besitzen.
Sollten Sie dies wünschen, so könnten wir binnen weniger Tage bereit sein. Ihre Burg befindet sich in den nördlichen Alpen?
Chasen
Mitglied des Rates
5. Januar 1776
Gute Herren, ich danke für das freundliche und großzügige Angebot zur Hilfe, muss aber entschieden ablehnen. Kommt bitte nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt solche Fremde in der Burg zu haben, würde weitere Unruhe heraufbeschwören. Obwohl ich jung an Jahren bin, versichere ich, dass ich mein Volk gut im Griff habe. Sie begreifen, wer und was ich bin. Wir haben nur einige geringfügige Schwierigkeiten und nur wenig Blutvergießen.
In Dankbarkeit für Ihre Fürsorge
Die Prinzessin Maricara
20. Juli 1776
Ihre Hoheit, vergebt mir meine Kühnheit. Darf ich nachfragen, wie alt Sie sind?
Kimber
18. November 1777
Graf Chasen, ich zähle fünfzehn Jahre.
Maricara
Mitschrift einer Außerordentlichen Versammlung des Drákon-Rates, einberufen an diesem Mittag des 9. März 1778.
Treulich protokolliert von dem Ratsschreiber Sir Nicholas Beaton.
Anwesend : Sir Rufus Booke; Calvin Acton; Theodore Henry; John Chapman; Tamlane Williams; Erik Sheehan; Adam Richards; Anton Larousse; Claude Grady; Devon Rickman; Kimber Langford, Graf Chasen; Lord Rhys.
Abwesend: Christoff, Marquis von Langford
(In Abwesenheit des Marquis von Langford übernimmt sein ältester Sohn Graf Chasen den Vorsitz als Alpha)
Die Angelegenheit der Zaharen-Drákon ist wieder zur Sprache gebracht worden. Größere Dringlichkeit aufgrund der Enthüllung des Alters der angeblichen Anführerin, Ihrer Gnaden Prinzessin Maricara. Die Frage wurde (Vorschlag: CG; unterstützt von: AR) dem Rat im Hinblick auf die Situation Ihrer Hoheit Maricara vorgelegt.
Stand: Witwe
Status der Wandlung: Vermutlich positiv
Status als Drache: Vermutlich positiv
Alter: 15
(Aufgrund der anhaltenden Abwesenheit von Lady Amalia Langford und ihres so genannten Ehemannes Zane sind alle Wahrscheinlichkeiten bislang unbestätigt.)
Vorschlag vor den Rat gebracht, eine Gruppe zu bilden und die Zaharen-Drákon einer Untersuchung zu unterziehen.
Vorschlag vor dem Rat, sich der Zaharen-Drakón/ihrer Quellen zu bemächtigen.
Vorschlag vor dem Rat, die Königliche Hoheit Maricara mit dem Alpha-Erben Kimber Langford so rasch wie dem Gesetz nach möglich zu verheiraten.
Alle Vorschläge angenommen.
1
April 1782
(vier Jahre später)
In dieser Nacht ohne Sterne brodelten die schweren Wolken vor dunklem bevorstehendem Schnee und verbargen nicht nur die Furchen auf der Straße, sondern auch alles andere, was sich darüber befinden mochte. Alles Tödliche.
Glücklicherweise musste er nicht tatsächlich sehen können, um eine Bedrohung in der Luft zu spüren. Er fühlte sie gelegentlich, jedenfalls glaubte er das: entferntes Beben in der Luft, niemals zu nahe und meistens so schwach, dass er halb glaubte, es sich nur einzubilden.
Tatsächlich hielt er die Kälte für die größere Gefahr. In seinem ganzen Leben hatte er niemals eine derart eisige Frühlingsnacht erlebt, und er fragte sich, wie zur blutigen Hölle jemand hier leben mochte. Zuhause bedeutete Frühling hellgrüne und wärmer gewordene Flüsse, die von ihrem Eis befreit dahinplätscherten - und nicht so etwas wie das hier. Nicht wie diese bittere, grausame Kälte, die durch seinen Übermantel schnitt und in Nase und Mund zu Reif gefror.
Sein Pferd strauchelte, so dass er im Sattel nach vorn geschleudert wurde. Er richtete sich auf und versuchte, die Stute dadurch zu beruhigen, dass er ihr die Hand auf den Hals legte, aber sie erschauerte nur unter seiner Berührung. Er ließ sich wieder zurücksinken.
Es war alles andere als ideal, auf dem Pferderücken reiten zu müssen. Aber es war unmöglich gewesen, eine Kutsche zu mieten, um diese Bergstraßen zu bewältigen, ganz gleich, wie viel er auch bieten mochte. Niemand wollte das Wagnis auf sich nehmen, hier
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