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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dazu die Gelegenheit hattest, kicherte Lews Therin irre. Ich habe es dir gesagt. Und jetzt ist es zu spät. Zu spät.
    Rand stieß ärgerlich eine blaugraue Rauchwolke aus.
    »Hört auf damit«, sagte er und meinte sowohl Logain wie auch Lews Therin. »Taim hat die Schwarze Burg aufgebaut, bis sie zahlenmäßig fast der Weißen Burg entsprochen hat, und sie wächst jeden Tag. Wäre er ein Schattenfreund, wie Ihr es behauptet, warum sollte er das tun?«
    Logain erwiderte seinen wütenden Blick ungerührt. »Weil er es nicht verhindern kann. Soweit ich gehört habe, gab es selbst am Anfang Männer, die Reisen konnten und nicht seine Krötenfresser waren, und er hatte keinen Vorwand, sich allein um die Rekrutierung zu kümmern. Aber er hat seine eigene Burg erschaffen, die sich in der Schwarzen Burg verbirgt, und diese Männer sind ihm loyal und nicht Euch. Er hat die ›Deserteursliste‹ zurückgenommen und bittet um Entschuldigung für diesen ›Fehler, der in gutem Glauben geschaht aber Ihr könnt Euren ganzen Besitz darauf verwetten, dass es kein Fehler war.«
    Und wie loyal war Logain? Wenn es einem falschen Drachen nicht gefiel, dem Wiedergeborenen Drachen zu folgen, warum dann nicht auch einem anderen? Möglicherweise fand er ja, dass er einen Grund dazu hatte. Er war als falscher Drache weitaus berühmter als Taim gewesen, und erfolgreicher, hatte ein Heer aufgestellt, das aus Ghealdan stürmte und auf seinem Weg nach Tear beinahe bis nach Lugard gekommen war. Die Hälfte der bekannten Welt war bei dem Namen Logain erzittert. Und doch befahl Mazrim Taim über die Schwarze Burg, und Logain Ablar war nur ein einfacher Ashaʹman. Min sah noch immer eine Aura des Ruhms an ihm. Aber wie dieser Ruhm zustande kommen sollte, konnte sie auch nicht erkennen.
    Rand nahm die Pfeife aus dem Mund, und ihr Kopf fühlte sich warm auf dem Reiher an, der in seine Handfläche gebrannt war. Er musste wild gepafft haben, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Schwierigkeit war bloß, dass Taim und Logain die geringeren Probleme darstellten. Sie mussten warten. Die Werkzeuge, die zur Verfügung standen. Es kostete ihn Mühe, seine Stimme ruhig zu halten. »Taim hat ihre Namen von der Liste genommen. Darauf kommt es an. Sollte er zeigen, dass er Männer vorzieht, werde ich dem ein Ende bereiten, wenn ich die Gelegenheit habe. Aber die Seanchaner müssen an erster Stelle kommen. Und vielleicht auch Tarmon Gaiʹdon.«
    »Sollte er es zeigen?« Logain knallte den Becher so hart auf den Tisch, dass er zerbrach. Wein ergoss sich über die Tischplatte und tropfte von der Kante. Ärgerlich wischte er sich die feuchte Hand am Mantel ab. »Glaubt Ihr, ich bilde mir etwas ein?« Sein Ton wurde bei jedem Wort hitziger.
    »Oder erfinde es? Haltet Ihr das für Eifersucht, alʹThor? Ist es das, was Ihr glaubt?«
    »Jetzt hört mir genau zu«, setzte Rand an und hob die Stimme, um ein Gewitterdonnern zu übertönten.
    »Ich habe Euch gesagt, dass ich von Euch und Euren Freunden in den schwarzen Mänteln erwarte, dass sie sich mir, meinen Freunden und meinen Gästen gegenüber höflich benehmen«, sagte Cadsuane streng, »aber ich habe entschieden, dass das auch für Euren Umgang untereinander gelten muss.« Ihr Kopf war noch immer über den Stickreifen gebeugt, aber sie sprach, als würde sie beiden mit dem Finger drohen. »Zumindest in meiner Anwesenheit. Das bedeutet, wenn ihr Euch weiter streitet, muss ich Euch beiden den Hintern versohlen.« Harilin und Enaila fingen so laut an zu lachen, dass sie ihren Spielfaden verhedderten. Auch Nynaeve lachte, obwohl sie es hinter vorgehaltener Hand zu verbergen suchte. Selbst Min lächelte!
    Logains Kiefermuskeln arbeiteten, bis Rand glaubte, die Zähne des Mannes knirschen zu hören. Er hatte selbst alle Mühe, es ihm nicht nachzutun. Cadsuane und ihre verdammten Regeln. Ihre Bedingungen, seine Beraterin zu werden. Sie tat immer so, als hätte er darum gebeten, und ständig fügte sie der Liste neue hinzu. Die Regeln waren nicht unbedingt lästig, von ihrer grundsätzlichen Existenz einmal abgesehen, aber sie präsentierte sie immer so, als würde sie einem mit einem spitzen Stock in die Rippen stechen. Er öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass Schluss mit ihren Regeln war, und falls nötig auch mit ihr.
    »Taim wird mit großer Wahrscheinlichkeit bis nach der Letzten Schlacht warten müssen«, sagte Verin unvermittelt. Ihr Strickwerk, ein formloses Etwas Wolle, das alles Mögliche hätte darstellen

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