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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hinunterzukommen, ohne den ganzen Weg zu rutschen, Lord Perrin, geschweige denn zu versuchen, dort wieder hinaufzuklettern. Das Vernünftigste wird wohl sein, in dieser Festung zu warten, bis Ihr zu uns stoßt.«
    Perrin seufzte. Er hatte daran gedacht, Seile zu holen, aber sie hätten fast zwei Meilen für diese letzte Schräge überbrücken müssen, das war eine Menge, die man schleppen musste, und falls ein Shaido die Seilenden im Aquädukt entdeckte, würden sie jede Ecke und jeden Winkel der Stadt durchsuchen. Ein kleines Risiko, sicher, aber das bittere Ende, das daraus resultieren konnte, ließ es riesig erscheinen. »Ich werde so schnell da sein, wie ich kann, Ban. Das verspreche ich.«
    Er schüttelte auch jedem von ihnen die Hand. Tod alʹCaar mit dem kantigen Kinn und Leof Torfinn mit der weißen Strähne im Haar, wo eine Narbe verlief, die von einem Trolloc stammte. Der junge Kenly Maerin, der unglücklicherweise wieder versuchte, sich einen Bart wachsen zu lassen, und Bili Adarra, der fast so breit wie Perrin, allerdings eine Handspanne kürzer war. Bili war ein entfernter Cousin von ihm und gehörte zur engsten noch lebenden Verwandtschaft Perrins. Er war mit vielen dieser Männer aufgewachsen, auch wenn einige von ihnen ein paar Jahre älter waren. Einige waren auch ein paar Jahre jünger. Mittlerweile kannte er die Männer von Devenritt bis hinauf zu Wachhügel genauso gut wie die aus der Gegend von Emondsfelde. Er hatte mehr Gründe als nur Faile, diese Festung so schnell wie möglich zu erreichen.
    Had alʹLora, ein schlanker Bursche mit einem dichten Schnurrbart wie ein Taraboner, war der letzte der Männer von den Zwei Flüssen. Als er in den Aquädukt stieg, erschien Gaul, das Gesicht noch immer verschleiert und mit vier Speeren in der Hand mit dem Lederschild. Er legte eine Hand auf den Rand des Aquädukts und sprang hinauf, um sich auf den Stein zu setzen.
    »Du gehst rein?«, sagte Perrin überrascht.
    »Die Töchter können für dich kundschaften, Perrin Aybara.« Der große Aiel warf einen Blick über die Schulter zu den Töchtern hin. Perrin glaubte zu sehen, dass er die Stirn runzelte, auch wenn das schwer zu sagen war, weil der schwarze Schleier alles bis auf seine Augen verbarg. »Ich habe gehört, was sie sagten, als sie sich unbelauscht glaubten. Im Gegensatz zu deiner Frau und den anderen ist Chiad eine rechtmäßige Gaiʹschain. Bain auch, aber sie ist mir egal. Chiad muss noch immer den Rest ihres Jahres und einem Tag dienen, nachdem wir sie gerettet haben. Wenn ein Mann eine Frau als Gaiʹschain hat oder eine Frau einen Mann, wird manchmal ein Hochzeitskranz geflochten, sobald das Weiß abgelegt wird. Das ist nicht ungewöhnlich. Aber ich habe gehört, dass die Töchter sagten, sie würden Chiad vor mir erreichen, um sie von mir fernzuhalten.« Hinter ihm blitzten Sulins Finger in der Handsprache der Töchter, und eine der anderen schlug die Hand vor den Mund, als wollte sie ein Lachen unterdrücken. Also hatten sie ihn aufgestachelt. Vielleicht waren sie gar nicht so vehement gegen seine Werbung um Chiad, wie sie taten. Oder vielleicht gab es da auch etwas, das Perrin nicht wusste. Aielhumor konnte grob sein.
    Gaul schlüpfte ins Wasser. Er musste sich beinahe verbieg en, um in den Aquädukt zu passen. Perrin starrte auf die Öffnung. Es war so einfach, Gaul zu folgen. Sich abzuwenden fiel schwer. Die Reihe der seanchanischen Soldaten schlängelte sich noch immer den Abhang hinauf und hinunter.
    »Mishima. Ich kehre in mein Lager zurück. Grady wird Euch in Eures bringen, wenn Ihr hier fertig seid. Verwischt die Spuren, soweit es geht, bevor Ihr geht.«
    »Gut, mein Lord. Ich habe ein paar Männer abkommand iert, um Schmiere von den Achsen zu kratzen und die Windmühlen zu schmieren. Sie hören sich an, als würden sie jeden Augenblick stehen bleiben. Wir können die auf dem anderen Kamm auch behandeln.«
    Perrin nahm Trabers Zügel und schaute zu den sich langsam drehenden Flügeln. Langsam, aber regelmäßig. Sie waren nie dazu gemacht worden, um sich schnell zu drehen.
    »Und wenn ein paar Shaido morgen vorbeikommen und sich fragen, wo die frische Schmiere herkommt?«
    Mishima sah ihn einen langen Augenblick an, das Gesicht zur Hälfte von den Mondschatten verborgen. Diesmal schienen ihn die glühenden gelben Augen nicht zu stören. Sein Geruch… Er roch, als sähe er etwas Unerwartetes. »Die Bannergeneralin hatte Recht, was Euch betrifft«, sagte er langsam.
    »Was hat sie

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