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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bestanden. Sie mussten sich auf ihre Arbeit konzentrieren, um sich von den verheerenden Neuigkeiten aus der Heimat abzulenken, und bei ihnen handelte es sich alles um vertrauenswürdige Männer und Frauen. Er hatte darauf bestanden! Wenigstens war der weißhaarige alte Mann heute Morgen nicht wie ein Soldat gekleidet. Die blauen Pluderhosen und der kurze rote Mantel mit dem hohen Kragen und den Reihen von Goldknöpfen, in die sein Siegel geprägt war, stellten die neueste seanchanische Mode dar, die aktuelle Mode im Kaiserreich. Wenn er Rüstung trug oder auch nur seine rote Uniform, drängte sich ihr manchmal der Eindruck auf, dass sie eine Soldatin unter seinem Kommando war!
    Nun, sobald Elbar die Nachricht brachte, dass Tuon tot war, konnte sie Galgan töten lassen. Seine Wangen waren mit Asche beschmiert, genau wie die ihren. Das von Semirhage versprochene Schiff hatte die Nachricht vom Tod der Kaiserin gebracht und dass das Reich von Rebellion erschüttert wurde. Es gab keine Kaiserin, keine Tochter der Neun Monde. Für die einfachen Untertanen erzitterte die Welt am Rand des Untergangs. Für einige Angehörige des Blutes auch. Sobald Galgan und ein paar andere tot waren, würde keiner mehr Einspruch erheben, wenn Suroth Sabelle Meldarath sich zur Kaiserin ausrief. Sie versuchte nicht daran zu denken, welchen neuen Namen sie annehmen würde. Sich vorher einen neuen Namen auszusuchen brachte Unglück.
    Mit einem Stirnrunzeln betrachtete Galgan die vor ihnen ausgebreitete Karte und tippte mit einem rot lackierten Fingernagel auf die Berge an der südlichen Küste von Arad Doman. Suroth wusste nicht, wie die Berge hießen. Die Karte zeigte ganz Arad Doman und enthielt drei Markierungen, einen roten Keil und zwei weiße Kreise, die in einer langen Linie von Norden nach Süden aufgestellt waren. »Hat Turan genaue Zahlen, wie viele Männer aus diesen Bergen kamen, um sich Ituralde anzuschließen, als er nach Arad Doman kam, Yamada?«
    Efraim Yamada trug ebenfalls Asche, da er dem Blut angeh örte, wenn auch nur dem Niederen Blut, und er trug das Haar als Schopf und Pferdeschwanz, statt als schmalen Kamm auf einem ansonsten kahl rasierten Kopf. Nur die einfachen Untertanen um den Tisch trugen keine Asche, ganz egal, welchen Rang sie einnahmen. Yamada, hochgewachsen mit breiten Schultern und schmalen Hüften, mit einem blauen und goldenen Harnisch, wies noch immer Spuren von der Schönheit seiner Jugend auf, obwohl seine Haare langsam grau wurden. »Er berichtet von mindestens einhunderttausend, Generalhauptmann. Vielleicht ist es auch nur die Hälfte.«
    »Und wie viele kamen heraus, nachdem Turan die Grenze überschritten hat?«
    »Möglicherweise zweihunderttausend, Generalhauptmann.« Galgan seufzte und richtete sich wieder auf. »Also hat Turan ein Heer vor sich und eins hinter sich, vermutlich alles, was Arad Doman aufbieten kann, und zwischen ihnen ist er in der Minderzahl.« Dieser Narr! Das Offensichtliche in Worte zu fassen.
    »Turan hätte jedes Schwert und jede Lanze aus Tarabon abziehen sollen!«, fauchte Suroth. »Wenn er dieses Debakel überlebt, werde ich seinen Kopf fordern!«
    Galgan hob die Brauen. »Ich glaube kaum, dass Tarabon schon loyal genug ist, um so etwas machen zu können«, sagte er trocken. »Außerdem hat er Damane und Raken. Das sollte seine geringere Zahl wieder wettmachen. Und da wir gerade von Damane und Raken sprechen, ich habe den Befehl unterschrieben, der Tylee Khirgan zum Generalleutnant und zum Niederen Blut erhebt, da Ihr das immer wieder verzögert habt, und ich habe Befehle gegeben, dass die meisten dieser Raken nach Amadicia und Altara zurückkehren. Chisen hat noch immer nicht herausfinden können, wer diese kleine Unruhe im Norden angezettelt hat, und mir gefällt die Vorstellung nicht, dass wer auch immer das war, wieder aus der Deckung kommt, sobald Chisen in die Molvainekluft zurückkehrt.«
    Suroth zischte und verkrallte die Fäuste in den blauen Röcken, bevor sie die Hände kontrollieren konnte. Sie würde nicht zulassen, dass der Mann sie dazu brachte, ihre Gefühle zu zeigen! »Ihr übertretet Eure Kompetenzen, Galgan«, sagte sie kalt. »Ich befehlige die Vorläufer. Im Augenblick befehlige ich auch die Wiederkehr. Ohne meine Zustimmung werdet Ihr keine Befehle unterzeichnen.«
    »Ihr befehligt die Vorläufer, die in die Wiederkehr eingegliedert worden sind«, erwiderte er ganz ruhig, und Suroth schmeckte Bitterkeit. Die Neuigkeiten aus dem Reich hatten ihn

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