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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Pochen des Herzens ihres Bruders laut in ihrem Kopf, den Atem in seiner Lunge, fühlte sich ihm näher als je zuvor. Es war überwältigend, und mit einem Keuchen zog sie sich zurück.
    »Nein.« Sie faltete die Hände und zog sie an sich.
    Tallis saß sehr still, und sie schwiegen beide, während sie Atem schöpfte.
    »Du hast es gespürt, nicht wahr?«, sagte er nach einem Augenblick. »Du wusstest, wie der Schnitt geheilt werden kann.«
    »Ja … Ich glaube schon. Ich weiß es nicht, aber es war zu viel, ich konnte …« Sie hielt inne, wollte es nicht aussprechen.
    »Du wusstest, dass du auch mein Herz zum Stillstand bringen könntest, wenn du wolltest«, schloss Tallis für sie, und sie nickte.
    »Ich glaube ja, vielleicht. Wahrscheinlich.« Der Druck war immer noch da, hatte sich aber verringert, als ob das bloße Berühren der Wunde ihn irgendwie gelindert hätte. Shaan stand auf und ging zur Wasserkante, sah hinaus auf die gedrängten Wolken am Horizont. Tallis folgte ihr und watete ins Wasser, um sich den Sand von den Beinen zu waschen.
    »Früher bin ich einfach hierhergekommen, um Fische zu fangen«, sagte sie. »Das war alles, was ich getan habe – Fische fangen, im Gasthaus beim Servieren helfen, in der Drachenanlage arbeiten. Jetzt …« Sie holte tief Atem. »Früher wollte ich mehr als das. Ich wollte die Drachen reiten, anders sein. Der Wunsch ist mir erfüllt worden, nicht wahr?«
    »Ich denke, wir waren beide schon damals anders«, sagte Tallis, »es war uns nur nicht bewusst.«
    »Bis ich Azoth zurückgebracht habe.« Shaan starrte die Wellen an.
    »Es war nicht deine Schuld.«
    »Ich bin mit ihm gegangen. Ich habe den Stein zurückgeholt.«
    »Du hattest keine Wahl. Er war stärker.«
    »Das ist er immer noch – besonders jetzt.«
    »Vielleicht«, sagte Tallis.
    Shaan stieß den Sand mit dem Fuß an. »Ich weiß nicht, wie wir ihn bekämpfen sollen.«
    »Vielleicht wird es Rorc gelingen, eine Armee zu bilden, die groß genug ist.«
    »Um den Stein zu besiegen?« Shaan schüttelte den Kopf. »Seine Kraft ist … Er öffnete ein Loch in der Luft, Tallis, wie eine Tür ins Nichts.«
    Seine Stirn legte sich in Falten. »Ich weiß, aber wir müssen es versuchen.«
    Shaan dachte an das, was die Frau aus den Wildlanden, Alterin, ihr erzählt hatte. »Vielleicht werden die Vier Verlorenen Götter kommen«, sagte sie.
    »Glaubst du, dass es sie wirklich gibt?«
    »Ich weiß es nicht. Sie sind eine Legende, ein Mythos.« Sie zuckte die Schultern. »Aber das war auch Azoth.« Sie lächelte kurz. »Morfessa wurde ganz aufgeregt, als ich ihm erzählt habe, was Alterin gesagt hat – dass sie geträumt hätte, sie seien zurück. Doch ich spüre sie nicht. Du etwa …?« Sie sah ihn an, aber er schüttelte den Kopf.
    Ihr Bein tat weh, und sie verlagerte ihr Gewicht. »Noch vier Götter; wäre das etwas Gutes, selbst wenn sie ihn aufhalten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Nein, das wusste keiner von ihnen. Aber zu viel an die Götter zu denken, rief ihr Azoth ins Gedächtnis, und so sagte Shaan: »Wie steht es um deine Ausbildung bei den Verführern?«
    »Ach …« Tallis kam aus dem Wasser, hob einen kleinen Stein hoch und ließ ihn auf der Hand auf und ab tanzen. »Sie mögen mich nicht.«
    »Weil du besser bist als sie?«
    »Nur bei manchen Dingen«, sagte er und ließ den Stein übers Wasser hüpfen. »Und weil ich bin, wer ich bin.«
    »Du machst sie nervös.«
    »So scheint es.«
    »Dennoch muss das besser sein, als nicht viel tun zu können.« Seit sie sich gut genug fühlte, um nicht mehr im Bett zu liegen, hatte Shaan einen Großteil ihrer Tage in den Tempelgärten verbracht, oder damit, den Schwestern zu helfen, die Myriaden von alten Geschichtsschriftrollen zu katalogisieren, die sie zu bewachen schienen. Es begann an ihren Nerven zu zerren, aber sie war noch zu schwach, um Arbeit außerhalb des Tempels zu finden. Tallis hatte vorgeschlagen, dass sie sich mit ihm die Drachenbox teilen sollte, die er in der Kuppel übernommen hatte, aber dann hätte sie sich bei allem auf ihn verlassen müssen, und sie verabscheute den Gedanken, so abhängig zu sein.
    »Ich will Arbeit, die mir ein bisschen Geld einbringen könnte«, sagte sie. »Ich bin es leid, so nutzlos zu sein. Sogar ein paar der Schwestern behandeln mich, als ob …«
    »… als ob sie darauf warten, dass du etwas tust?«, fragte Tallis.
    Shaan nickte. »Ich vermisse mein Zimmer im Wirtshaus. Du hast wenigstens eine gewisse Aufgabe, wenn du bei

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